Glaube an die "Superpower" der Märkte ist Vergangenheit
- Banken müssen Beitrag zur Krisenbekämpfung leisten
Wien (sk) - "Wir müssen die richtigen Lehren aus der Krise ziehen", betonte Bundeskanzler
Werner Faymann am 31.05. bei der 38. Volkswirtschaftlichen Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Faymann
unterstrich: "Der Glaube an die 'Superpower' der Märkte gehört der Vergangenheit an." Der Bundeskanzler
betonte: "Um von einem Ende der Krise zu sprechen, ist es zu früh. Die Krise hat viele Kapitel."
Es sei nun an der Zeit, die Grundlagen für eine neue Wirtschaft zu legen, sagte Kanzler Faymann. Und weiter:
"Wir brauchen eine neue ökonomische und soziale Europäische Union."
Notwendig sei auch eine bessere Koordination und schnellere Reaktion im Falle von Krisen. Gesunde Budgets und stabile
Finanzen seien die entscheidenden Voraussetzungen dafür, so Faymann. Eine Balance zwischen der Bevölkerung
und den Märkten sei aber auch notwendig. Bundeskanzler Faymann unterstrich, dass Europa gemeinsame Initiativen
und eine bessere Koordination der sozialen Wachstumsstrategien benötige.
"Im Moment gibt es drei grundlegende Herausforderungen", erklärte der Bundeskanzler weiter. Diese
sind: die Regulierung der Finanzmärkte, die Konsolidierung der Budgets und neue Wachstumsstrategien zur Schaffung
von Vollbeschäftigung. All diese Anliegen wird der Kanzler in Europa auf allen politischen Ebenen weiter vorantreiben,
unter anderem durch die bereits gemeinsam mit der SPD vorgestellte Europäische Bürgerinitiative.
Einmal mehr betonte der Bundeskanzler: "Die Steuerzahler haben die Banken unterstützt, darum sollen die
Banken jetzt ihren Beitrag leisten." Faymann bekräftigte bei der Tagung auch die Forderung nach Einführung
einer Finanztransaktionssteuer, die Einrichtung einer europäischen Ratingagentur und strikter Handelsregulierungen
an den Finanzmärkten. Des Weiteren sprach sich der Bundeskanzler für die Regulierung der Manager-Boni
und die Regulierung von Hedgefonds aus. "Es braucht auch eine Verbesserung des Konsumentenschutzes bei Finanzprodukten",
so Faymann abschließend. |