Das Ende des Konsums, wie wir ihn kennen   

erstellt am
28  05. 10

Parlamentarische Diskussionsveranstaltung über Grenzen des Konsums
Wien (pk) - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer lud am Abend des 27.05. zu einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Quadriga" ins Palais Epstein. Thema des Abends und der ihm zugrundeliegenden Bücher war die Zukunft des Konsums. Laut Meinung des US-Instituts Worldwatch könne nur eine radikale Wende im Konsumverhalten einen ökologischen Zusammenbruch des Planeten vermeiden. Dazu bedürfe es jedoch auch eines entsprechenden Wertewandels, meinen die Kritiker des bisherigen Systems und propagieren Nachhaltigkeit, Verantwortung, Verteilungsgerechtigkeit und Abkehr vom Profitdenken als neue anstrebenswerte Grundhaltungen. So sei auch die Einbeziehung der Konsumenten in die Produktion wünschenswert, wie auch ein Abschied von einem System, das mehr und mehr unter Beweis stelle, nicht länger zu funktionieren, unabdingbar sei.

Zu Beginn der Veranstaltung erklärte Präsidentin Prammer das grundsätzliche Konzept der Reihe "Quadriga". Man habe sich das Ziel gesetzt, von den bisherigen Buchpräsentationen generell abzugehen und stattdessen drei- bis viermal im Jahr interessante Bücher mit interessanten Diskutanten zu präsentieren. An dieser Stelle dankte die Präsidentin den beiden Radiojournalisten Zita Bereuter und Peter Zimmermann, die gleichsam als Juroren für die Auswahl der Themen verantwortlich seien und zudem für die spätere Verbreitung der Diskussion in Form einer Radiosendung sorgten.

Das heutige Thema, so Prammer weiter, sei brandaktuell, und man könne sehr kontroversiell darüber diskutieren. Sie sei daher schon sehr auf die Debatte gespannt und werde ihr mit großer Freude folgen. Schließlich wies die Präsidentin noch darauf hin, dass man sich künftig auch elektronisch für Veranstaltungen wie die "Quadriga" anmelden könne.

Die Journalisten Bereuter und Zimmermann stellten sodann jene vier Bücher vor, welche die Grundlage für die heutige Debatte bildeten. Es handelte sich dabei um den Band "Common Wealth – Das Ende des Eigentums" von Michael Hardt und Antonio Negri, um Zygmunt Baumans "Leben als Konsum", um "Prosumer Revisited", herausgegeben von Birgit Blättel-Mink und Kai-Uwe Hellmann sowie um die Schrift "Mythen der Krise", die vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen und von der Gruppe "Attac" herausgegeben wurde.

Am Podium nahmen der Unternehmer Johannes Gutmann, Gründer einer Kräuterhandelsgesellschaft, die in der Österreichischen Nationalbank tätige Ökonomin Helene Schuberth, der Soziologe Kai-Uwe Hellmann, Privatdozent an der TU Berlin, sowie die Journalistin und Buchautorin Kathrin Hartmann Platz, die in der Folge über Wege und Auswege aus der gegenwärtigen Konsumgesellschaft nachdachten und sich mit den Perspektiven einer Gesellschaft jenseits des Wachstumsdenkens auseinandersetzten.
     
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