Ludwig: "Interkulturelles Wohnen" am Nordbahnhof  

erstellt am
27  05. 10

Die Siegerprojekte des Bauträgerwettbewerbs mit insgesamt rund 650 neuen geförderten Wohnungen
Wien (rk) - Mit seinen insgesamt 75 ha Fläche zählt der Nordbahnhof zu den bedeutendsten innerstädtischen Entwicklungszonen Wiens. Bis 2025 wird dort in mehreren Etappen ein neuer Stadtteil entstehen, der rund 10.000 Wohnungen für 20.000 BewohnerInnen und 10.000 Arbeitsplätze bieten wird. Thema des kürzlich abgeschlossenen zweite Bauträgerwettbewerbs für einen Teilbereich des Nordbahnhofgeländes rund um den Rudolf-Bednar-Park war "Interkulturelles Wohnen". Im Mittelpunkt dabei standen innovative Ideen im Bereich des Wohnens, die eine gute Nachbarschaft und ein lebendiges Miteinander von einheimischen und "neuen" Wienerinnen und Wienern fördern. Heute, Donnerstag, präsentierte Wohnbaustadtrat Vizebürgermeister Dr. Michael Ludwig die Siegerprojekte des Bauträgerwettbewerbs.

Im März 2008 wurde das erste Bauträgerauswahlverfahren zum Thema "Junges und kostengünstiges Wohnen" für das Betriebsgelände der "Alten Busgarage" am Nordbahnhof abgeschlossen. Der Großteil der rund 870 Wohnungen wird bereits im kommenden Jahr bezugsfertig sein. Die Gesamtbaukosten für alle Projekte des 1. Bauträgerwettbewerbs betragen rund 95,3 Mio. Euro, die Fördermittel der Stadt rund 30 Mio. Euro.

Das zweite, kürzlich abgeschlossene, Bauträgerauswahlverfahren für einen weiteren Teilbereich des Nordbahnhofs - er umfasst sechs Bauplätze mit insgesamt 23.597 m2 Fläche - war dem Thema "Interkulturelles Wohnen" gewidmet.

"In Wien haben - im Gegensatz zu anderen Metropolen - alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu qualitätsvollen und erschwinglichen Wohnungen. Damit trägt der geförderte Wiener Wohnbau nicht nur maßgeblich zur ausgezeichneten Lebensqualität, sondern auch zum friedlichen Zusammenleben in unserer Stadt bei. Schon in den vergangenen Jahren wurden mit Unterstützung von Wohnbauförderungsmitteln sehr erfolgreich interkulturelle Wohnprojekte, wie etwa das ,Wohnmodell Interethnische Nachbarschaft' in der Liesinger Anton-Baumgartner-Straße, realisiert. Ziel des 2. Bauträgerwettbewerbs am Nordbahnhof war es, diese Modelle weiterzuentwickeln und innovative Ideen in die Praxis umzusetzen, die das Zusammenleben von Wienerinnen und Wiener unterschiedlicher Herkunft stärken", erklärte Vizebürgermeister Michael Ludwig. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Zusammenhang zwischen baulichen und sozialorganisatorischen Konzepten - beginnend bei der Planungskonzeption bis hin zur Betreuung der Wohnanlage - gelegt.

"Bei den Siegerprojekten wurde die Aufgabenstellung hervorragend gemeistert. Sie zeichnen sich nicht nur durch eine außerordentlich durchdachte Konzeption der Gemeinschafts- und Freiräume, sondern auch durch umfassende Maßnahmen zur Betreuung und Stärkung der jungen Hausgemeinschaften aus. Dazu zählen Mieterservice-Teams - darunter VertreterInnen des Österreichischen Integrationsfonds und des Vereins "Miteinand", interkulturelle HausbetreuerInnen, kulturelle Veranstaltungen, ein Weltcafé in Kooperation mit der ARGE Weltladen, ein interkultureller Garten sowie multifunktionelle Räume für Ateliers oder kleine Offices, die Dienstleistungsangebote und damit auch bunten Lokalkolorit schaffen. Eine Beratungsstelle des Integrationshauses, eine vom Integrationshaus betreute Wohngemeinschaft für acht Jugendliche mit Migrationshintergrund, eine Familienberatungsstelle und eine Baugruppe ergänzen den vielfältigen Charakter der neuen Wohnprojekte", erläuterte der Wiener Wohnbaustadtrat.

"Das Zusammenleben von Bewohnerinnen und Bewohnern unterschiedlicher kultureller Herkunft bereichert und schafft kreativen Spielraum. Die neuen Wohnbauten rund um den Rudolf-Bednar-Park bieten ein maßgeschneidertes Angebot für all jene Wienerinnen und Wiener, die Vielfalt und ein lebendiges Miteinander verschiedener Kulturen schätzen. Zuwanderinnen und Zuwanderern ermöglichen die Wohnprojekte ein Umfeld, das beste Voraussetzungen zur Integration bietet", betonte Ludwig.

Die Gesamtbaukosten der neuen Wohnbauten rund um den Rudolf-Bednar-Park werden rund 87,3 Mio. Euro betragen, rund 32,7 Mio. Euro schießt die Stadt Wien in Form von Wohnbauförderungsmitteln zu. Insgesamt entstehen dort 264 geförderte Mietwohnungen, rund 285 Wohnungen mit Superförderung und 39 Wohnungen für die Baugruppe.

Das Wettbewerbsgebiet
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich als Teil der städtebaulichen Entwicklungszone "Nordbahnhofgelände" im 2. Wiener Gemeindebezirk und umfasst den Bereich rund um den Rudolf-Bednar-Park bzw. den im Bau befindlichen "Campus" mit Ganztagsvolksschule und Kindergarten. Es wird im Wesentlichen im Norden durch die Leystraße, im Osten durch die Walcherstraße, im Süden durch die Leopold-Moses-Gasse / An den Kohlenrutschen / Ernst-Melchior-Gasse, sowie im Westen durch die Schweidlgasse begrenzt. Im Nordosten grenzt das Areal an neu errichtete bzw. in Bau befindliche Wohnbauten ("Wohnen am Park", "Bike-City", "Time 2 Live", "Park Lane Apartments"). Weitere Wohnbauten, die ehemalige Busgarage der Wiener Linien, ein Kindertagesheim der Stadt Wien sowie das Bürogebäude der Pensionsversicherungsanstalt trennen das Gebiet vom Donauufer.

Service
Der Baustart für die ersten Projekte wird bereits im September 2011 erfolgen. Nähere Informationen dazu gibt es bei den Bauträgern oder ab Herbst 2011 beim Wohnservice Wien. Ein weiterer Bauträgerwettbewerb zum Thema "Interkulturelles Wohnen" mit geplanten 650 Wohnungen wird noch heuer für die Mautner-Markhof-Gründe in Simmering stattfinden.

* Wohnservice Wien
2., Taborstraße 1-3
Internet: http://www.wohnservice-wien.at
 
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