Bures
präsentiert neuen Vorschlag für das Lenken von Feuerwehrfahrzeugen
B-Führerschein und Zusatzprüfung für Fahrzeuge bis 5,5 Tonnen
Wien (bmvit) - Die Freiwilligen Feuerwehren können aufatmen. Ihre Lenker sollen künftig
mit B-Führerschein bis zu 5,5 Tonnen schwere Einsatzfahrzeuge lenken dürfen. Sie benötigen dafür
aber eine interne Ausbildung und eine interne Prüfung. Auf diesen Lösungsvorschlag haben sich Verkehrsministerin
Doris Bures, Bundesfeuerwehrpräsident Josef Buchta und Verkehrsexperten geeinigt. "Damit ist einerseits
die Verkehrssicherheit gewährleistet, andererseits wird es dadurch weiterhin genügend Lenker für
die Freiwilligen Feuerwehren geben", so Ministerin Bures. "Die 270.000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren
leisten unbezahlbare Dienste für unser Land. Ihre Einsatzbereitschaft muss ebenso gegeben sein wie die Sicherheit
der Bevölkerung."
Die 4.500 Freiwilligen Feuerwehren in ganz Österreich haben sich in den letzten Jahren einem immer drängender
werdenden Problem gegenüber gesehen: Ihre Fahrzeuge werden aufgrund besserer technischer Ausrüstung immer
schwerer und überschreiten häufig das Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Aber viele der Feuerwehrlenker verfügen
nur über einen B-Führerschein, sie dürfen damit Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen gar nicht lenken.
Diese Entwicklung hat bei den Feuerwehren zur Sorge geführt, dass sich nicht mehr genügend Freiwillige
für das Lenken von Einsatzfahrzeugen finden lassen. Die flächendeckende Versorgung Österreichs mit
rasch einsetzbarer Hilfe wäre damit nicht mehr gesichert.
Interne Ausbildung und Prüfung notwendig
Um diese Gefahr hintanzuhalten, hat die Verkehrsministerin in enger Kooperation mit dem Bundesfeuerwehrpräsidenten
und mit Experten für Verkehrssicherheit folgende Lösung erarbeitet: Künftig brauchen Mitglieder
der Freiwilligen Feuerwehr keinen C-Führerschein, um Feuerwehrfahrzeuge bis 5,5 Tonnen zu lenken. Sie müssen
dafür aber eine interne Ausbildung und eine interne Prüfung ablegen. Der Landesfeuerwehrkommandant bestätigt
schließlich diese Befähigung.
"Der Beschluss, mit einem B-Führerschein nun auch Feuerwehrfahrzeuge mit bis zu 5,5 Tonnen lenken zu
dürfen, ist für die österreichischen Feuerwehren ein großer Schritt in die Zukunft. Dafür
möchte ich mich als Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes bei Verkehrsministerin
Doris Bures und allen politischen Kräften, die unsere Initiative unterstützt haben, bedanken", betont
Bundesfeuerwehrpräsident Josef Buchta. "Durch diesen Beschluss können die Autobauer jetzt neue Einsatzfahrzeuge
konfigurieren, die im Bereich der Grundausstattung sämtlichen Ansprüchen der Feuerwehren gerecht werden."
Vorbild Deutschland
Dieser Vorschlag ist an die Regelung in Deutschland angelehnt. Dort wurde im Vorjahr wegen des gestiegenen Gesamtgewichts
der Einsatzfahrzeuge eine Anhebung der erlaubten 3,5 Tonnen samt Ausbildung und Prüfung beschlossen.
Falls keine unerwarteten Verzögerungen eintreffen, kann diese Neuregelung im Herbst vom Parlament beschlossen
werden und Ende des Jahres in Kraft treten. |
Maier: ÖVP begrüßt Einlenken von Bures
ÖVP-Verkehrssprecher will langfristig europaweit einheitliche Regelung
Wien (övp-pk) - Die ÖVP begrüßt das Einlenken von BM Doris Bures, den freiwilligen
Feuerwehren im Führerscheingesetz entgegenkommen zu wollen. Schließlich fordert die ÖVP schon seit
langem Lösungen, um LKW-Lenker für die Freiwilligen Feuerwehren zu sichern. Das stellte ÖVP-Verkehrssprecher
Abg. Dr. Ferdinand Maier fest. Er verwies darauf, dass - als Ergebnis des ÖVP-Fachausschusses Verkehr - zuletzt
am 9. April 2010 die Bundesräte rund um den niederösterreichischen ÖVP-Bundesrat Martin Preineder
dazu sogar eine parlamentarische Anfrage eingebracht haben.
"Wir warten jetzt den konkreten detaillierten Gesetzesvorschlag von BM Bures ab, um ihn zu prüfen, da
wir hoffen, eine Regelung treffen zu können, die den Einsatzkräften im In- und Ausland Rechtssicherheit
gibt. Weiters kann es möglicherweise erforderlich sein, für alle Blaulichtorganisationen solche Regelungen
zu schaffen", kündigte Maier an.
Die bekannten Probleme bestünden auch in anderen europäischen Staaten mit teilweise sehr unterschiedlichen
lokalen Regelungen. Langfristig sei daher eine europaweit einheitliche Regelung anzustreben. Diese würde auch
sicherstellen, dass Feuerwehrführerscheine eines Landes in einem anderen EU-Mitgliedstaat anerkannt werden,
meinte der Verkehrssprecher.
"Wir hoffen, dass BM Bures als nächstes auch bei der von den Einsatzkräften und der ÖVP dringend
geforderten Rettungsgasse einlenkt", schloss der ÖVP-Abgeordnete. |