ÖVP-Abgeordnete stellt Anfragen zur Chancengleichheit an Bundeskanzler und Sozialminister
Wien (övp-pk) - Etwa 40 Prozent und somit fast die Hälfte der land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe werden in Österreich von Frauen geführt. Der Trend zur partnerschaftlichen Betriebsführung
hat sich weiter verstärkt: so werden bereits drei von vier Höfen partnerschaftlich geführt. Bäuerinnen
tragen neben ihrer beruflichen Tätigkeit überwiegend die familiären Leistungen, agieren sehr selbstbestimmt,
sind in der Vertretung ihrer Familienunternehmen nach außen aber unterrepräsentiert. Das erklärte
ÖVP-Abg. Anna Höllerer am 04.06.
Höllerer hat in diesem Zusammenhang schriftliche parlamentarische Anfragen an Bundeskanzler Faymann und Sozialminister
Hundstorfer eingebracht. Darin geht es der bäuerlichen Abgeordneten um die Chancengleichheit für Frauen
und Männer und deren Umsetzung in EU-finanzierten Programmen in Österreich. "Die Frauen in der Landwirtschaft
brauchen die nötige Unterstützung und Förderung, um durch die optimale Nutzung ihrer Kompetenzen
die Existenz ihrer Betriebe zu sichern", erläuterte Höllerer ihre Zielsetzung. "Trotz der in
den vergangen Jahrzehnten für die Bäuerinnen erfolgreich umgesetzten sozialpolitischen Maßnahmen
sind sie beim Wochengeld gegenüber den unselbständig erwerbstätigen Frauen immer noch benachteiligt",
führt Höllerer weiter aus. "Die Forderung nach der Erhöhung des Wochengeldes ist nach wie vor
ein zentrales Anliegen aller Selbständigen. Bäuerinnen und Selbständige erhalten derzeit 25,50 Euro,
unselbständig Erwerbstätige bekommen im Durchschnitt 41 Euro."
Höllerer: "Wichtige Ziele von uns Bäuerinnen sind die Unterstützung bei der Existenzsicherung
und die soziale Absicherung bäuerlicher Familienbetriebe sowie Bildung, Beratung und die Entwicklung und Stärkung
des Berufsbildes Bäuerin." Auf politischer Ebene sei die Unterstützung der Frauen in den letzten
Jahren vor allem durch den Nationalen Strategieplan Österreichs für die Entwicklung im ländlichen
Raum forciert worden. Auch dieser zielt darauf ab, dass in der vorwiegend familienbetrieblich orientierten Landwirtschaft
Österreichs spezifische, auf die Bedürfnisse der Frauen ausgerichtete Bildungsangebote umzusetzen sind.
"Chancengleichheit für Frauen und Männer ist ein Gebot der Stunde - auch und gerade in der Landwirtschaft",
schloss Höllerer. |