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Experten-Tagung über Molekulare Diagnostik an der Med Uni Graz |
erstellt am |
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Verbesserte Perspektive in der Therapie von HIV durch Einsatz neuer Medikamente, neuer
Marker zur Darmkrebsfrüherkennung und Früherkennung von Atherosklerose mittels Nanotechnologie Graz (meduni) - Alle zwei Jahre diskutieren über 200 ExpertInnen, die diesmal aus 22 Ländern (von Australien über Indien, Oman, Südafrika, zahlreichen europäischen Ländern bis USA) anreisen, Neuheiten im Bereich der Molekularen Diagnostik, die immer bessere und genauere und aussagekräftigere Ergebnisse ermöglicht. So erfordern zum Beispiel seit kurzem verfügbare neue HIV-Medikamente zusätzliche diagnostische Maßnahmen. "Diese neuen Verfahren werden seit kurzem auch an der Medizinischen Universität Graz angeboten", erläutert Kongressleiter Univ.-Prof. Dr. Harald Kessler vom Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin. Weiters kann zum Beispiel mit einem neuen Bluttest eine Früherkennung von Darmkrebs ohne zusätzlichen Aufwand oder Unannehmlichkeiten im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden. Andere wichtige Forschungsergebnisse zum Thema Früherkennung der Atherosklerose werden im Rahmen der Tagung präsentiert, führt Prof. Kessler weiter aus. Neue Medikamente in der Therapie von HIV (Celsentri) erfordern neue diagnostische Maßnahmen Inzwischen steht eine Reihe von Medikamenten für die Behandlung von HIV zur Verfügung, mit denen es nun möglich ist, die Lebenserwartung von Patienten mit HIV signifikant zu verlängern. Die Sterberate ist seit Einführung der Kombinationstherapie bei HIV deutlich gesunken. Es handelt sich jedoch um eine lebenslange Therapie und das Virus ist durch seine große Wandlungsfähigkeit (hohe Mutationsrate) in der Lage, resistent gegen die augenblickliche Therapie zu werden. Molekularbiologische Tests und Computer-gestützte Verfahren helfen den Behandlern bei der Auswahl neuer Therapiekombinationen. Es gibt jedoch außer dem Resistenz-Problem auch das Problem, die Therapie aus Gründen der Nebenwirkungen der augenblicklichen Kombination zu wechseln. Glücklicherweise konnten jüngst neue Medikamente entwickelt werden, die die Auswahl der Möglichkeiten erhöhen. Diese Medikamente sind sowohl in den bekannten Medikamentenklassen entwickelt worden, als auch für neue Angriffspunkte im HIV-Vermehrungszyklus. Ein neues Medikament blockiert den Kontakt des HIV, wodurch die weitere Vermehrung gestoppt wird. HIV kann jedoch zwei unterschiedliche Rezeptoren auf der Zelloberfläche zum Kontakt benutzen, den CCR5- und den CXCR4-Rezeptor. Der CCR5-Rezeptor kann durch das neue Medikament blockiert werden, CXCR4 nicht. Das Virus kann aber nicht willkürlich entscheiden, sondern der Gebrauch ist in der Erbinformation des Virus vorgeschrieben. Eine entsprechende Analyse der Viren im Blut der Patienten durch molekularbiologische Verfahren kann den Gebrauch erkennen lassen. Zunächst hat weltweit ein Labor diese Testung für die gesamten Zulassungsstudien mit den neuen Korezeptorblockern durchgeführt. Dies führte zur Zulassung von Maraviroc (Celsentri). Parallel dazu wurde in einer Zusammenarbeit von deutschen, österreichischen und weiteren europäischen Laboren ein alternatives System zur Bestimmung des Korezeptorgebrauchs entwickelt. Dabei wird derjenige Teil der Erbinformation von HIV durch Sequenzanalyse untersucht, der mit dem CCR5 oder CXCR4-Rezeptor in Kontakt tritt. Dazu werden von den Virologen die Tests im Labor entwickelt und von Bioinformatikern frei über das Internet verfügbare Interpretationssysteme entwickelt. Diese als genotypischer Korezeptor-Test bezeichnete Analyse lässt sich problemlos in den Laborablauf einbeziehen inklusive der bereits vorhandenen Laborgeräte. Es ist sogar mit genotypischen Tests möglich, Patienten unter einer erfolgreichen Therapie, also ohne nachweisbare freie Viren im Blutplasma, auf eine Korezeptorblocker-haltige Therapie umzustellen. Die Testung wird kontinuierlich weiterentwickelt und es wird dazu weiter HIV von den Patienten untersucht und in Bezug zu den klinischen Verläufen gesetzt. Es können dadurch Grenzwerte genauer festgelegt werden, um das neue Medikament besser einsetzen zu können. Dies ermöglicht den Patienten eine weiter verbesserte Perspektive im Kampf gegen den Ausbruch von AIDS bei einer Infektion mit HIV. Aktuelle Daten aus der klinischen Anwendung bei Patienten im Raum Köln-Düsseldorf-Essen werden auf dem Kongress in Graz vorgestellt. |
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Informationen: http://www.medunigraz.at | ||
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