Wien (wifo) - Die Konjunkturlage wurde in den österreichischen Bundesländern im Jahr 2009 durch
die Wirtschaftskrise geprägt, die die Sachgütererzeugung besonders stark traf. In den Bundesländern
mit einem hohen Industrieanteil, deren Wirtschaft in der Hochkonjunktur zu den Wachstumsmotoren zählte, schrumpfte
die Bruttowertschöpfung 2009 rascher als in Bundesländern mit geringem Industrieanteil.
Unter der Rezession litt 2009 vor allem die exportintensive Wirtschaft in den Industriebundesländern Österreichs.
Nach WIFO-Schätzungen verzeichnete die Steiermark (mit -5,0% gegenüber 2008) aufgrund eines Einbruchs
der Sachgüterproduktion den stärksten realen Rückgang der Wirtschaftsleistung. In Niederösterreich
(-4,7%) war die Krise der Sachgüterproduktion maßgeblich für den Rückgang. In Oberösterreich
(-4,9%) und Vorarlberg (-4,8%) waren die Einbußen in der Sachgüterproduktion etwas schwächer, schlugen
aber aufgrund des hohen Gewichtes des Sektors an der Regionalwirtschaft auf das Gesamtergebnis stärker durch.
Deutlich besser schnitten jene Bundesländer ab, deren Wirtschaft sich überwiegend an der Binnennachfrage
orientiert. Kärnten verzeichnete aufgrund einer unterdurchschnittlichen Entwicklung in der Sachgütererzeugung
und der Bauwirtschaft einen Rückgang der Bruttowertschöpfung von 4,5%. Im Burgenland (-3,5%) wurde hingegen
der leicht unterdurchschnittliche Verlauf in der Sachgüterproduktion durch ein überdurchschnittliches
Tourismusergebnis und die Ausweitung der Nachfrage des öffentlichen Sektors kompensiert. In Tirol (-4,3%)
verhinderte die leicht überdurchschnittliche Entwicklung im Sachgüterbereich, in Salzburg (?4,2%) eine
bessere Situation im Handel deutlichere Verluste. Von der Krise am wenigsten betroffen war die Wirtschaft in Wien.
Hier schrumpfte die Wertschöpfung aufgrund des geringen Sachgüteranteils und des hohen Anteils des öffentlichen
Sektors 2009 insgesamt um 2,6%. |