Hochrangige EU-Gruppe Milch befürwortet freiwillige Lösungen   

erstellt am
01. 06. 10

Berlakovich: Intervention von Butter und Milchpulver soll erhalten bleiben
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Position der Milcherzeuger auf dem Markt zu stärken, ist eines der wichtigsten Anliegen eines Treffens der entsprechenden hochrangigen Expertengruppe der EU, bei dem in der vergangenen Woche ein Entwurf des Abschlussberichts diskutiert worden ist. Vor allem freiwillige Lösungen haben sich in den Gesprächen durchgesetzt. Wie Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich betont, sind die im Entwurf erhaltenen Leitlinien äußerst begrüßenswert.

Der fertige Bericht soll nach der letzten monatlichen Gruppensitzung am 15.06. den EU-Agrarministern vorgelegt werden, die beim Juli-Rat darüber zu entscheiden haben.

Intervention und neue Instrumente zur Abfederung der Preisvolatilität
Laut Berlakovich spricht sich die Expertengruppe wie Österreich für eine Beibehaltung der Intervention von Butter und Magermilchpulver aus. Aber auch neue Instrumente zur Abfederung des Preisrisikos und der -volatilität für die Erzeuger sollen analysiert und nach Möglichkeit auf den Weg gebracht werden. Dabei werden insbesondere Warenterminbörsen und geeignete Versicherungssysteme genannt. Ferner wollen die hochrangigen Vertreter den Spielraum für Preisabsprachen in Erzeugergemeinschaften erweitern und somit die Verhandlungsmacht der Produzenten stärken, damit diese einen gerechteren Anteil an den erzielten Konsumentenpreisen erhalten. Zu diesem Zweck wird eine Anpassung des Wettbewerbsrechts in Erwägung gezogen, was noch von den Kartellbehörden zu prüfen sei, betonte der Landwirtschaftsminister.

Freiwillige Abnahmeverträge zwischen Landwirten und Verarbeitern
Weiters sprach sich die eine Hälfte der Mitgliedstaaten, so auch Österreich, für eine verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft der Milch aus, die andere Hälfte für eine freiwillige Lösung. Dieses Ergebnis wird laut der zuständigen und an der High Level Group beteiligte Sektionsleiterin aus dem Lebensministerium, Edith Klauser auch in den Empfehlungen enthalten sein. Österreich bleibt jedenfalls bei seiner Position. Ferner waren jene EU-Mitgliedstaaten, die verbindliche privatrechtliche Abnahmeverträge zwischen Landwirten und Verarbeitern befürworten, in der Minderheit. Die meisten sprachen sich für eine freiwillige Lösung aus.

Mehr Transparenz entlang der Wertschöpfungskette gefordert
Wie die österreichische Sektionsleiterin berichtete, wird auch generell mehr Preistransparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette gefordert. Bisher wisse man lediglich, welche Preise die Erzeuger erhalten und welche die Konsumenten schlussendlich bezahlen. Künftig sollen auch die anderen Marktteilnehmer aufgefordert werden, ihre Gewinnspannen bekannt zu geben. Dies könne etwa über das "European Price Monitoring Tool" von Eurostat geschehen. Die hochrangige Expertengruppe empfiehlt jedenfalls eine möglichst breite Beteiligung.
     
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