Neupositionierung und Erhöhung des Förderbudgets um mehr als 12 % auf Euro 500.000
Wien (bmukk) - Nach der Neugestaltung der Museumsförderung 2008 und des Öffentlichen Büchereiwesens
Anfang dieses Jahres organisiert Kulturministerin Dr. Claudia Schmied auch den Förderbereich Volkskultur neu.
Verbunden mit einer Aufstockung der Budgetmittel von über 12 % auf Euro 500.000 wird das kulturpolitische
Profil der Volkskultur als dritte Säule des Förderwesens im Kulturbereich des BMUKK ab 2011 anhand von
drei Eckpfeilern definiert:
- Verlässliche Basisförderungen für die österreichweit aktiven Dachverbände der Volkskultur
- Verstärkte Anreizfinanzierungen für innovative, auf Nachhaltigkeit abzielende Projekte von bundesweiter
Relevanz
- Förderungen von bilateralen und internationalen Kontakten der Volkskulturgruppen
Kulturministerin Claudia Schmied: "Mit der Neupositionierung der Förderung der Volkskultur im Gleichklang
mit der Museums- und Büchereiförderung und einer Aufstockung des Budgets auf Euro 500.000 haben wir eine
Basis geschaffen, um die Volkskultur zunehmend auch als Plattform für den Dialog der Kulturen zu positionieren.
Insbesondere sollen mit der neu gestalteten Anreizfinanzierung auch Länder und Gemeinden zur Mitfinanzierung
innovativer Projekte in diesem traditionellen Kulturbereich animiert werden. Gerade die Volkskultur ist ein wichtiger
Motor eines lebendigen kulturellen Lebens. Vor Ort in den Regionen schafft sie Plattformen und Podien des Dialogs,
Fenster der Toleranz und eröffnet vielen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur."
Die Neuordnung der Förderung der Volkskultur ab 2011:
- garantiert, dass das BMUKK ein verlässlicher Partner für die gesamtösterreichischen Dachverbände
der Volkskultur ist. Die Jahresförderungen ab 2011 (Einreichfrist bis 31.12.2010) ermöglichen den Dachverbänden
ihre zahlreichen Verbände und Gruppen im Hinblick auf gemeinsame, kulturpolitische Zeichensetzungen zu koordinieren
- bietet einen Anreiz für die Kofinanzierung durch Länder und Gemeinden durch Förderungen für
innovative, auf Nachhaltigkeit abzielende Projekte von bundesweiter Relevanz. Voraussetzung für die Förderung
ist der Nachweis der Förderungsbereitschaft durch das jeweilige Land oder die Gemeinde, um die Finanzierung
des Fortbestandes und der Entwicklung der Volkskultur auch auf regionaler Ebene sicher zu stellen.
- unterstützt die Vernetzung von Gruppen im internationalen Umfeld durch die Förderung für bilaterale
und internationale Kontakte zum Ausbau des interkulturellen Dialogs. Dies umfasst einerseits Auslandsaktivitäten,
andererseits die Repräsentation österreichischer Aktivitäten durch die Internationale Organisation
für Volkskunst - Österreich.
- beinhaltet eine Erhöhung des Förderbudgets für die Volkskultur von über 12 % auf 500.000
Euro. Bisher stand ein jährlicher Betrag von Euro 443.000 (2009) zur Verfügung.
"Volkskultur" als zur Abgrenzung von der "Hochkultur" entstandener Begriff bezieht sich auf
regional verankerte, sozial gebundene Kulturformen, die neben der Festtagskultur, dem Brauchtum im Leben und im
Jahresverlauf etc. auch mündlich tradierte Kommunikations- und Geselligkeitsformen sowie des Alltags im weitesten
Sinne umfassen.
Zu den geförderten Bundesverbänden zählen unter anderen der Bund der Österreichischen Trachten-
und Heimatverbände, die Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz, der Chorverband Österreich,
die Internationale Organisation für Volkskunst - Österreich, der Österreichische Arbeitersängerbund,
der Österreichische Blasmusikverband, der Österreichische Bundesverband für außerberufliches
Theater sowie das Österreichische Volksliedwerk.
Im Rahmen der internationalen Kontakte waren z. B. ein Kärntner Blasorchester als einziger Vertreter Österreichs
beim Internationalen Blasorchester-Wettbewerb "Coups de Vents" in Lens in Frankreich, eine Volksmusikformation
aus verschiedenen Bundesländern in Estland beim Ethno Estland und Vilijandi Folk Festival zur Mitwirkung und
zur Vermittlung authentischer österreichischer Volksmusik sowie ein niederösterreichischer Männergesangverein
in Brüssel zur Aufführung eines Konzertprogramms in sechs europäischen Sprachen unter dem Motto
"Donau Klangsignale in Europa".
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