Förderung nichtkommerzieller Rundfunkbetreiber
vergeben – 16 Betreiber können nach dem neuen Modell unterstützt werden
Wien (bpd) - Im aktuellen Doppelbudget 2009/10 hat die Bundesregierung die Förderung von nichtkommerziellen
Rundfunkbetreibern in der Höhe von 1 Million Euro pro Jahr verankert. Diese Förderung für diese
beiden Jahre wird nun vollständig vergeben.
"Zunächst war es eine Idee, dann ist es gelungen diese Unterstützung für die mediale Vielfalt
im Budget zu verankern. Jetzt ist sie zu einer spürbaren Realität für 16 Betreiber und alle mit
ihnen verbundenen Arbeitsplätze in Österreich geworden. Ich freue mich, dass diese neue Säule der
österreichischen Medienpolitik die Unternehmen in den jetzt schwierigen wirtschaftlichen Umständen unterstützen
kann", so Medienstaatssekretär Dr. Josef Ostermayer.
3 Säulen in der österreichischen Medienpolitik
Die Presseförderung, die neue Förderung der nichtkommerziellen und kommerziellen Rundfunkbetreiber
sowie das neue ORF-Gesetz stehen auf der aktuellen Tagesordnung in der Medienpolitik.
Den in Österreich zugelassenen 14 Freien Radios, den beiden Community TV-Sendern sowie dem "Verband Freier
Radios Österreich" hat die RTR-GmbH mitgeteilt, dass Förderungen aus dem "Fonds zur Förderung
des Nichtkommerziellen Rundfunks" von insgesamt rund Euro 1.560,000,- ausgezahlt werden.
Es handelt sich erstmalig um die Auszahlung gemäß jenen Richtlinien, die Anfang diesen Jahres von der
Europäischen Kommission notifiziert wurden und auf § 9i des KommAustria Gesetzes beruhen.
Der Geschäftsführer für den Fachbereich Rundfunk der RTR-GmbH, Alfred Grinschgl, der die Entscheidungen
nach Stellungnahme durch den Fachbeirat unter dem Vorsitz von Univ.-Prof. Dr. Michael Holoubek getroffen hat, meint
dazu: "Diese Förderungen sind eine Bestätigung für das unglaublich vielfältige Programmangebot,
das nichtkommerzielle Rundfunkveranstalter dem Publikum anbieten. Wir sprechen von einem offenen Zugang zu Rundfunksendungen
und einem Programmangebot für alle Alters- und Zielgruppen sowie auch für Migrantinnen und Migranten
in ihren unterschiedlichen Sprachen."
Alle freien Radios und beide Community-TV-Sender förderwürdig
Gefördert wurden sämtliche freien Radios sowie die beiden Community-TV-Sender und der "Verband
Freier Radios Österreich":
- Community TV-GmbH
- DORF TV GmbH
- Agora Korotan AKO Lokalradio GmbH
- Dachverband für Kultur- und Medieninitiativen und Jugend - Proton - das freie Radio
- Freier Rundfunk Freistadt GmbH
- Freier Rundfunk OÖ GmbH
- Freies Radio Innsbruck FREIRAD Verein zur Förderung der Medienvielfalt und der Freiheit der Meinungsäußerung
- Freies Radio Salzkammergut - Verein zur Förderung freier, nichtkommerzieller Radioprojekte im Salzkammergut
- Kunst- und Medienverein Freequenns
- Radio Helsinki, Verein Freies Radio Steiermark
- Verein Campus Radio St. Pölten
- Verein Freier Rundfunk Salzburg
- Verein Medien- und Kommunikationszentrum nördliches Niederösterreich
- Verein Radio B138, Verein zur Förderung freier, nichtkommerzieller Radioprojekte im Kremstal
- Verein Radio Gymnasium
- Verein zur Förderung und Unterstützung von Freien Lokalen nichtkommerziellen Radioprojekten
- Verband Freier Radios Österreich
Die Freien Radios erhielten Förderungen zwischen Euro 82.142,86 und Euro 99.285,71 für das gesamte Jahr
2010, lediglich Radio Gymnasium hat nur Euro 33.000 beantragt.
Weiters wird der "Verband Freier Radios Österreich" für Ausbildungsmaßnahmen, an denen
Mitarbeiter aller Freien Radios teilnehmen können, mit Euro 20.000,- gefördert.
Im Fernsehbereich erhalten der Community TV Sender OKTO Euro 171.428,57 an Förderungen für Content sowie
weiters Euro 33.680,- für Ausbildungsmaßnahmen und Studien. Der Sender DORF TV, der in Linz in zirka
drei Wochen auf Sendung gehen wird, erhält auch erstmals eine Förderung in Höhe von Euro 128.571,43.
Die geförderten Sendeschienen beziehen sich zum Beispiel auf die Bereiche Volksgruppe, Kunst und Kultur, Gleichbehandlung
und Generationen, Soziales und Information sowie multikulturelle Sendungen beziehungsweise Migrantenradio.
Die 14 Freien Radios und beide nichtkommerziellen Fernsehsender sowie auch der Verband der freien Radios werden
in den nächsten Tagen Förderverträge zugesandt bekommen, die mit Unterschrift des Antragstellers
in Kraft treten. 50 Prozent der Förderung können nach einem entsprechenden Antrag bereits nach Vertragsabschluss
ausbezahlt werden, weitere 30 Prozent zur Mitte der Vertragslaufzeit, die letzten 20 Prozent erst nach Endabrechnung
und Kontrolle durch die RTR-GmbH.
Für das Jahr 2011 können die Anträge bereits bis zum 30. September 2010 eingereicht werden.
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