Rekordergebnisse, viele Green Jobs und Fortschritte beim Klimaschutz
Wien (pk) - Rekordergebnisse meldet Umweltminister Nikolaus Berlakovich in seinem Bericht über die
Umweltförderungen im Jahr 2009 und auch Klimaschutz-Erfolge durch JI/CDM-Maßnahmen. 21.876 Projekte,
um 298,6 % mehr als 2008, wurden mit einem Förderungsbarwert von 396,6 Mio. € gefördert und damit ein
umweltrelevantes Investitionsvolumen von 1,9127 Mrd. € ausgelöst, erfährt der Leser des Berichts. Die
geförderten Investitionen reduzieren die CO2-Emissionen um 10,2 Mio. Tonnen, sanieren und sichern Altlasten,
verbessern Wasserversorgung und Abwasserentsorgung und schufen oder sicherten 25.000 Arbeitsplätze, teilt
der Umweltminister mit.
Besonders groß war die Wirkung des 100-Millionen-Konjunktur-Programms "Thermische Gebäudesanierung".
14.400 Projekte von Privaten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 483,3 Mio. € wurden mit 60,6 Mio. € gefördert.
530 Sanierungsprojekte von Betrieben mit einem umweltrelevanten Investitionsvolumen von 87,3 Mio. € erhielten 18,1
Mio. € an Förderungen. Laut WIFO wurden so 8.700 Green Jobs geschaffen. Durch diese Investitionen können
110.000 Tonnen CO2 jährlich und 3,3 Mio. Tonnen CO2 über die ganze Nutzungsdauer der Objekte eingespart
werden. Weitere 6,9 Mio. Tonnen CO2-Emissionen konnten durch sonstige Maßnahmen der Umweltförderung
im Inland vermieden werden, liest man im Bericht des Umweltressorts.
Wasserwirtschaft
In der Wasserwirtschaft nahmen die Förderungsansuchen 2009 gegenüber dem Vorjahr um 600 auf 3.437
Projekte zu. Für die neue Förderungsschiene "Gewässerökologie" wurden mit 1.2.2009
die Förderungsrichtlinien erlassen. Es geht um ökologische Maßnahmen zur Verbesserung der Durchlässigkeit
von Fließgewässern sowie der Abflussverhältnisse von Gewässerstrukturen; dafür stehen
bis 2015 140 Mio. € zur Verfügung. 2009 konnten bereits zwölf Projekte mit einem umweltrelevanten Investitionsvolumen
von 6,5 Mio. € und einem Förderungsbarwert von 3,5 Mio. € genehmigt werden.
Auch für betriebliche Abwassermaßnahmen wurden 2009 neue Förderungsrichtlinien ausgearbeitet. Der
Entwurf befindet sich im Einvernehmensprozess und zielt auf wasservermeidende und wassersparende Technologien
ab.
Umweltförderung im Inland
Bei der Umweltförderung im Inland nahm die Zahl der geförderten
Projekte auf insgesamt 3.473 zu (2008: 2.607). Der Trend geht zu kleineren Projekten, daher konnten mit den vorhandenen
Förderungsmitteln mehr Ansuchen genehmigt werden. Dennoch übersteigt die Nachfrage nach Förderungsmitteln
das zur Verfügung stehende Budget beträchtlich. Abhilfe sollen neue Förderungsrichtlinien (seit
1.9.2009) schaffen, sie zielen auf eine höhere Effizienz der Förderungen: Die Förderungsobergrenze
pro Projekt wird von 3,75 Mio. € auf 1,5 Mio. € gesenkt und die Förderungssätze für Standardtechnologien
reduziert. Gleichzeitig wurden die Bestimmungen für die Abwicklung von Förderungsansuchen für Standardtechnologien
(Solaranlagen, Fernwärmeanschlüsse) vereinfacht.
Altlastensanierung
Bei der Altlastensanierung lag der Schwerpunkt 2009 auf der Sanierung und Sicherung von Schäden aus
der Abfalldeponierung sowie durch Kohlenwasserstoffe. 2009 wurden über 5 Mio. m3 kontaminiertes Grundwasser
und über 40 Mio. m3 Deponiegas oder kontaminierte Bodenluft abgesaugt und gereinigt. Als erster Schritt zu
einem umfassenden Altlastenmanagement wurde im Mai 2009 das neue "Leitbild Altlastenmanagement" präsentiert.
Wirtschaftliche Wirkungen der Umweltförderung
Umweltförderungen lösen große ökonomische Effekte, insbesondere Beschäftigungswirkungen,
aus. Eine Multiplikatoranalyse des WIFO für die Förderungsbereiche Wasserwirtschaft und Umweltförderung
im Inland beziffert diese Wirkungen für 2009 wie folgt: Investitionen in der Wasserwirtschaft schufen oder
sicherten 11.500 Beschäftigungsverhältnisse, die Umweltförderung im Inland 4.400 Arbeitsplätze
und das Konjunkturpaket 8.700 Arbeitsplätze.
Österreichs JI/CDM-Programm auf Kyoto-
2009 sei für das Österreichische Joint-Implementation-/Clean-Development-Mechanism- Programm
(JI/CDM-Programm) sehr erfolgreich verlaufen, berichtet der Umweltminister weiter. Emissionsreduktionen aus 10
Projekten oder Projektbündeln (drei JI- und sieben CDM-Projekte) sowie zwei Green Investment Schemes (mit
Tschechien und Lettland) wurden vereinbart. Österreich sicherte sich so zusätzliche 9,07 Mio. Tonnen
Emissionsreduktionseinheiten für die Periode 2008 bis 2012.
Seit 2003 wurden im Rahmen des JI/CDM-Programms 78 Projekte sowie eine Fondsbeteiligung, drei Carbon-Fazilitäten
und drei Green Investment Schemes abgeschlossen. Emissionensreduktionen von 47,5 Mio. Tonnen konnten damit – zu
einem Durchschnittspreis von 8,91 € pro Tonne - für die Erreichung des österreichischen Kyoto-Ziels vertraglich
gesichert werden. |