Staatssekretärin präsentiert den 5. Österreichischen Familienbericht - Vereinbarkeit
von Familie und Beruf als zentrales Handlungsfeld
Wien (bmwfj) - Familienstaatssekretärin Christine Marek hat am 14.06. den 5. Österreichischen
Familienbericht für die Jahre 1999 bis 2009 präsentiert. "Österreich ist und bleibt von seinen
Werthaltungen und seinen Familienleistungen her ein verlässliches Familienland und hat in vielen familienpolitischen
Handlungsfeldern Standards erreicht, welche als Maßstab für andere europäische Länder dienen
können", so Marek bei einer Pressekonferenz in der Orangerie des Schlosses Schönbrunn zum Auftakt
einer Familienenquete unter dem Motto "Die Familie an der Wende zum 21. Jahrhundert". In den vergangenen
zehn Jahren seien neue innovative Leistungen in nahezu allen familienpolitisch relevanten Bereichen hervorgebracht
und Meilensteine gesetzt worden. Als Ergebnis liege Österreich im europäischen Vergleich mit hohen monetären
Familienleistungen und umfangreichen Leistungen im Sachbereich im Spitzenfeld. Wichtig sei es jetzt, Österreicherinnen
und Österreicher auch weiterhin bestmöglich dabei zu unterstützen, Familie in all ihren unterschiedlichen
Formen leben zu können.
Zentrales Thema der österreichischen Familienpolitik ist für Marek die immer weiter verbesserte Vereinbarkeit
von Familie und Beruf. Hier habe es eine Reihe von Maßnahmen gegeben, beginnend beim 2002 eingeführten
Kinderbetreuungsgeld, das seit 2008 in drei Pauschalvarianten angeboten und mit 1. Jänner 2010 um eine vierte
pauschale sowie eine einkommensabhängige Variante erweitert wurde. Weitere Maßnahmen seien beispielsweise
die steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten und die Investitionen in den Ausbau des institutionellen
Kinderbetreuungsangebots. "Die kürzlich veröffentlichte Kindertagesheimstatistik 2009/2010 zeigt,
dass wir noch nicht am Ziel, aber auf dem richtigen Weg dorthin sind. In allen Altersgruppen gibt es eine deutliche
Steigerung der betreuten Kinder. Auch die Einführung des halbtägig kostenlosen und verpflichtenden Kindergartenjahres
für fünfjährige Kinder verbessert die Vereinbarkeit und entlastet Familien finanziell. Außerdem
wird dadurch der bildungspolitischen Dimension des Kindergartens Rechnung getragen. Alle Kinder sollen die gleichen
Startchancen für ihre schulische Laufbahn bekommen", so die Familienstaatssekretärin.
Erfolge bei der Zurückdrängung von Gewalt in der Familie
"Die Zurückdrängung von Gewalt in der Familie ist mir ein besonderes Anliegen", setzte die
Staatssekretärin fort. Der Familienbericht zeige, dass international vielbeachtete Gewaltschutzgesetze wesentliche
Voraussetzungen geschaffen hätten, um Gewalt im sozialen Nachraum wirksam zu bekämpfen, aber: "Gesetze
alleine genügen nicht, das Phänomen Gewalt gänzlich zu beseitigen. Sie haben aber sehr wohl Signalwirkung
und führen zu einem Bewusstseinswandel und einer Verhaltensänderung in der Bevölkerung. Zahlen belegen
einen deutlichen Rückgang von Gewalt beim Einsatz erzieherischer Maßnahmen."
Eine besondere Herausforderung für Österreich sieht Marek auch im demografischen Wandel. Zwar steige
- nicht zuletzt auf Grund von Migration - die Zahl der Familien sogar, dennoch bestehe eine zentrale Zukunftsaufgabe
darin, noch mehr Menschen die Verwirklichung ihres Kinderwunsches zu ermöglichen. Denn in erster Linie seien
persönliche und weniger ökonomische Aspekte ausschlaggebend bei der Entscheidung für oder gegen
ein Kind.
"Der 5. Familienbericht zeigt auf, mit welchen Herausforderungen Familienpolitik konfrontiert ist. Dazu zählen
die Unterstützung in schwierigen Familiensituationen, die weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für
die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Heben der Geburtenrate, der massive und entschlossene Kampf gegen
Gewalt in der Familie sowie bestmögliche Forschung zur Unterstützung unserer Familienpolitik. Dass noch
mehr Menschen in Österreich ein Leben mit Kindern und Familie gut und sicher leben können, ist ebenfalls
eine Herausforderung, der wir uns als Gesellschaft gemeinsam stellen müssen. Denn Österreichs Familien
haben die Zukunft, die wir ihnen gemeinsam geben", so Marek abschließend. |