"Erinnerung an Gewalt und Vertreibung darf nicht verloren gehen"   

erstellt am
14. 06. 10

Landeshauptmann Pühringer beim 3. Erinnerungstag der Heimatvertriebenen
Linz (lk) - Den großen Beitrag der Heimatvertriebenen zur europäischen Einigung würdigte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer beim 3. Erinnerungstag der Heimatvertriebenen am 11.06. . "Heimatvertriebene haben sich nie zurückgezogen, sondern stets den Dialog gesucht. Sie haben Rache und Gewalt abgeschworen und erkannt, dass die europäische Einigung den Weg in die Zukunft weist. Das wurde schon mit der Charta der Heimatvertriebenen, die heuer 50 Jahre alt ist, deutlich. Damit wurden die Heimatvertriebenen zu Botschaftern der Verständigung in Europa. Das Europa das wir heute kennen, ist auch durch sie geformt worden.

Mit einem neuen, besseren Europa, das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist, darf aber die Erinnerung an die Gewalt und die Vertreibung, deren Opfer die Heimatvertriebenen wurden, nicht verloren gehen.

Wir müssen dafür sorgen, dass nicht neues Leid durch Leugnung, Verdrängung oder Nichtachtung geschieht. Hier wird Oberösterreich weiter darauf drängen, dass geschehenes Unrecht einbekannt und jene Dekrete, die Rechtsgrundlage dieses Unrechts waren, offiziell für nichtig erklärt werden. Europa ist zu allererst eine Wertegemeinschaft. In einer Wertegemeinschaft lässt sich die Wahrheit auf Dauer nicht leugnen. Wir erinnern uns nicht um alte Wunden aufzureißen, wir erinnern uns, damit die Ereignisse des Jahres 1945, zu denen auch Flucht und Vertreibung von 2 Millionen Menschen europaweit gehört, Mahnung für die Zukunft sind. Wir erinnern uns, um Wahrhaftigkeit und echte Versöhnung mit unseren Nachbarn möglich zu machen", erklärte Pühringer.
     
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