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Mindestsicherung / Transferdatenbank |
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erstellt am
10.06. 10
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Rudas:
ÖVP hält zentrale Abmachung nicht ein
Was zählt die Unterschrift von Josef Pröll? - Vizekanzler bricht Wort bei der
Mindestsicherung
Wien (sk) - "Wenn die ÖVP die Einführung der Mindestsicherung blockiert, bricht sie
eine zentrale Abmachung der Regierung", kritisiert SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas.
"Pröll soll an die 270.000 betroffenen Menschen und deren Familien denken, die in der aktuellen wirtschaftlichen
Situation auf jeden Euro angewiesen sind", mahnt Rudas. Die Verweigerungshaltung der ÖVP bei Themen wie
Gemeinsame Schule oder eben Bedarfsorientierte Mindestsicherung sei "nicht nachvollziehbar" und "schadet
den Menschen genauso wie dem Vertrauen in die Politik".
"Armutsbekämpfung darf kein Tauschobjekt sein, die Verknüpfung mit der Transparenz-Datenbank ist
in dieser Form absolut zurückzuweisen", stellt Rudas klar. Außerdem sei eine umfassende Transparenz-Datenbank
nur sinnvoll, wenn darin wirklich alle Leistungen abgebildet sind und die Bundesländer ihre Daten ebenfalls
beisteuern. "Um sich einen Überblick über Doppelgleisigkeiten im Förderungsdschungel verschaffen
zu können, ist die Mitwirkung der Länder entscheidend. Dies hat auch ÖVP-Obmann Pröll mehrfach
betont", erinnert Rudas. "Aber Pröll hat auch die Mindestsicherung schon unterschrieben, man weiß
inzwischen nicht mehr, was Prölls Wort wert ist", so Rudas abschließend. |
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Kickl: Fordere ein klares Bekenntnis von SPÖ und ÖVP
SPÖ und ÖVP müssen sich zu Transparenzdatenbank als Instrument zur Förderung
von Gerechtigkeit bekennen
Wien (fpd) - "Für die FPÖ ist es ein entscheidender Faktor im Zusammenhang mit der
Transparenzdatenbank, dass auf Basis der Erfassung des umfassenden Status Quo der Leistungen, Förderungen,
Unterstützungen etc. eine Umverteilung von Leistungen von jenen, die zu Unrecht Förderungen oder Mehrfachförderungen
und- -unterstützungen erhalten, zu jenen, die diese Hilfe brauchen, aber derzeit nicht erhalten bzw. nicht
in Anspruch nehmen, erfolgt. Ich fordere ein klares Bekenntnis von SPÖ und ÖVP zu dieser Funktion der
Datenbank", meinte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl im Zusammenhang mit der Debatte um die Transparenzdatenbank.
Eine solche Einrichtung müsse neben der Kontrollfunktion auch eine Steuerungsfunktion haben, weil es eine
Tatsache sei, dass leider nicht immer die Bedürftigsten, sondern oftmals die Geschicktesten Unterstützung
erhalten würden. Dafür sei es notwendig, alle Ebenen der Förderungen mit einzubeziehen. "Die
Transparenzdatenbank muss ein Instrument zur Förderung von Gerechtigkeit in allen Förderungsbereichen
sein. Die FPÖ wird ganz besonders auf diese wichtige Kontrollfunktion im Zusammenhang mit der Datenbank achten",
schloss Kickl. |
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Ellensohn: Absicherung in Höhe der Armutsgefährdungsschwelle notwendig
"Grüne Grundsicherung statt Mini-Sicherung!"
Wien (grüne) - Der Stadtrat der Grünen Wien, David Ellensohn, fordert eine echte Mindestsicherung
in Höhe der Armutsgefährdungsschwelle von 950 Euro pro Monat. "Die Mindestsicherung bleibt unter
ihren Erwartungen, falls sie überhaupt kommt", kritisiert Ellensohn. Rund 17% der Wiener Bevölkerung
sind armutsgefährdet. Das entspricht 280.000 Wienerinnen und Wienern die über ein Einkommen von weniger
als 950 Euro - inklusive aller Transferleistungen - im Monat verfügen.
Die Grünen Wien fordern Veränderungen im Entwurf des Wiener Mindestsicherungsgesetzes. Neben der Einführung
einer Mindestsicherung in der Höhe der Armutsgefährungsschwelle soll auch das Begutachtungsverfahren
nachgeholt werden, um die Expertisen von NGOs, Sozialpartnern oder auch anderen Behörden zu holen. Der Kinder
Kinderrichtsatz soll auf 285 Euro erhöht und die Antragstellung muss erleichtert werden: Antragsteller brauchen
Hilfe beim Ausfüllen und die Unterstützung durch MitarbeiterInnen statt der derzeitigen Call-Center-Anonymität
und Wartezeiten bis zu vier Monaten. "Die vorgesehene Frist von drei Monaten bis zur Bescheiderstellung ist
in einer finanziellen Notlage unzumutbar", so Ellensohn abschließend. |
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Katzian: Mindestsicherung jetzt umsetzen!
Permanente Junktimierung der ÖVP unerträglich
Wien (ögb/fsg) - "Der Beschluss zur Einführung der Mindestsicherung ist ein sozialpolitischer
Meilenstein, ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Armut in Österreich, ein Schritt der mehr als notwendig
ist und nicht zum Spielball parteipolitischer Interessen werden darf", zeigt der Vorsitzende der Fraktion
Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Wolfgang Katzian, kein Verständnis für die neuerlichen
Versuche, die Einführung zu bremsen. Die Junktimierung der Mindestsicherung mit der Einführung der Transparenzdatenbank
zeigt, dass es nicht allen darum geht, Chancen für die Zukunft zu schaffen.
Die von der ÖVP immer wieder neu losgetretene Diskussion hat das Ziel, den Eindruck zu erwecken, dass es sich
bei der Mindestsicherung um eine Unterstützung ohne Gegenleistung handle, so Katzian: "Das Gegenteil
ist der Fall! Die BezieherInnen müssen sich nicht nur dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen, sondern
auch ihre Vermögensverhältnisse offenlegen und - wie bei allen Sozialleistungen - klar definierte Voraussetzungen
erfüllen, um die Mindestsicherung zu erhalten."
"Wenn wir schon von totaler Transparenz sprechen, die mit dieser ominösen Datenbank geschaffen werden
soll, dann muss diese für alle gelten!", fordert Katzian. Die Weigerung, einzelne Bereiche wie etwa die
Förderungen für die Landwirtschaft von dieser Transparenzdatenbank auszunehmen, sei genau so unangebracht
wie der immer wiederkehrende Versuch, im Zusammenhang mit der Mindestsicherung eine Missbrauchsdiskussion anzuzetteln.
Beschäftigung sei das wirksamste Mittel gegen Armutsbekämpfung, die Mindestsicherung sei eine Initiative,
um den Menschen die Rückkehr in die Arbeitswelt zu erleichtern, so Katzian abschließend: "Die Krise
ist erst dann vorbei, wenn sich der Arbeitsmarkt dauerhaft erholt - davon kann leider noch keine Rede sein. Ich
erwarte mir von allen politisch Verantwortlichen maximalen Einsatz, damit die Mindestsicherung wie geplant am 1.
September in Kraft tritt!" |
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Zemanek: Katholische Verbände für Mindestsicherung und
Transferkonto
AKV-Präsident Zemanek: Durch Transferkonto Missbrauch vermeiden und wirklichen Bedarf
an sozialer Hilfe feststellen
Wien (kap) - Bei der bedarfsorientierten Mindestsicherung soll durch das Transferkonto Kontrolle
garantiert und möglicher Missbrauch vermieden werden. Das hat die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände
(AKV) in einer Aussendung betont. Die AKV begrüße nachdrücklich die Forderung Kardinal Christoph
Schönborns, dafür "Sorge zu tragen, dass soziale Mittel nicht missbräuchlich verwendet werden",
so AKV-Präsident Josef Zemanek. Daraus leitet Zemanek die Empfehlung ab, das Transferkonto als ein "Erfolg
versprechendes Mittel" gegen Sozialmissbrauch zusammen mit der Mindestsicherung einzuführen - und das
"möglichst bald".
Das Transferkonto solle neben der Kontrolle auch der Feststellung des wirklichen Bedarfs an sozialer Hilfe dienen,
so Zemanek. Gegenüber "Kathpress" erläuterte der AKV-Präsident am Donnerstag, dass durch
ein Transferkonto somit im Einzelfall deutlich werden könne, dass ein Bedürftiger noch zusätzliche
soziale Mittel braucht. Bei der Einführung von Mindestsicherung und Transferkonto solle es zu keinen "Verzögerungen
auf Grund sehr durchsichtiger parteipolitischer Einwände" kommen, aber auch "Eile zu Lasten einer
möglichst guten Lösung" sei fehl am Platz, mahnte der AKV-Präsident. |
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