Österreich stimmte im Weltsicherheitsrat für schärfere Sanktionen gegen Iran
Wien (bmeia) - "Österreich hat für eine Verschärfung der Sanktionen gegen den
Iran gestimmt. Die heutige Entscheidung des Weltsicherheitsrates ist ein Weckruf an das Regime, endlich den geforderten
Kurswechsel im Nukleardossier vorzunehmen", sagte Außenminister Michael Spindelegger nach dem Beschluss
des UNO-Sicherheitsrates über die Resolution 1929, mit der die Sanktionen gegen den Iran ausgeweitet werden.
"Trotz jahrelanger diplomatischer Bemühungen und Kooperationsangebote ist die iranische Führung
nicht ernsthaft auf den Vorschlag einer Verhandlungslösung eingegangen. Vielmehr hat der Iran durch die Fortsetzung
der Urananreicherung und den Bau einer geheimen Nuklearanlage in Ghom die Sorgen der internationalen Gemeinschaft
eher bestätigt als zerstreut. Das Ergebnis dieser Politik der fortgesetzten Missachtung internationaler Verpflichtungen
und der Gesprächsverweigerung liegt heute in Form von weiteren Sanktionen auf dem Tisch", so Spindelegger
weiter.
"Es wurden Sanktionen beschlossen, die es dem Iran wesentlich schwerer machen sollen, ein militärisches
Nuklearprogramm zu verfolgen", unterstrich der Außenminister. Diesem Ziel dienten etwa das Verbot der
Ein- und Ausfuhr relevanter Technologien sowie verschärfte Möglichkeiten zur Kontrolle verdächtiger
Schiffstransporte. Die Resolution enthalte auch neue Namen von Personen, die in das iranische Nuklearprogramm involviert
seien - ihnen würden Reisen ins Ausland untersagt und ihr Vermögen auf Auslandskonten werde eingefroren
"Wichtig aus unserer Sicht ist, dass diese Maßnahmen sehr zielgerichtet sind und sich ausschließlich
auf das Nuklear- und Raketenprogramm des Iran konzentrieren", so Spindelegger. "Es war uns von Anfang
an ein Anliegen, dass Sanktionen gegen das Regime - und nicht gegen die Bevölkerung - gerichtet sein müssen."
Die heutige Resolution wurde mit 12 Ja-Stimmen angenommen. Lediglich Brasilien und die Türkei stimmten dagegen,
der Libanon enthielt sich der Stimme. "Alle 15 Mitglieder des Sicherheitsrates bekennen sich freilich zum
Ziel einer Verhandlungslösung", unterstrich Spindelegger. "Dafür bedarf es aber eines Gegenübers,
das glaubhaft verhandeln will. Diese Bereitschaft hat der Iran bislang nicht gezeigt."
"Jetzt geht es primär darum, dass der Iran das internationale Vertrauen wiederherstellt. Die Staatengemeinschaft
muss sicher sein können, dass das iranische Nuklearprogramm ausschließlich zivilen Zwecken dient. Der
heutige Beschluss fordert den Iran erneut auf, seine Verpflichtungen gegenüber der IAEO, der UNO und der internationalen
Gemeinschaft einzuhalten, er lässt aber die Tür für konstruktive Verhandlungen weiter offen. Deshalb
hat der Sicherheitsrat auch klargemacht, dass er die heute beschlossenen Sanktionen wieder aufheben wird, sobald
feststeht, dass der Iran seine Verpflichtungen im vollen Umfang erfüllt", unterstrich der Außenminister
abschließend. |