Linz (lk) - Oberösterreich ist das einzige Bundesland in Österreich,
das über eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur verfügt. Ähnliche Systeme sind in Fernost,
dort allerdings nur in Großstädten bekannt. Die Oö. Landesregierung hat mit ihrer Breitbandförderung
in den Jahren 2005 bis 2007 den Grundstein für diese moderne Infrastruktur gelegt.
Die Breitbandinfrastruktur GmbH (BBI), ein Gemeinschafts-unternehmen von Energie AG Oberösterreich, Linz Strom
GmbH, OÖ. Ferngas Service GmbH und E-Werke Wels AG, haben dieses Netz aufgebaut und betreiben dieses für
Kunden mit höchsten Ansprüchen. Das Netz hat derzeit eine Länge von 5.000 Kilometern und ist über
500 Knoten vernetzt. Endpunkte, sogenannte Point of Presence (POP's) sind in jeder der 444 oberösterreichischen
Gemeinden.
Über dieses Netz werden derzeit in OÖ alle Krankenhäuser, viele Pflegeheime und Radiologien versorgt.
Die hohen Bandbreiten und die hohe Zuverlässigkeit sind für Gesundheitseinrichtungen ein Muss. Ein weiterer
anspruchsvoller Kunde ist das GRZ IT Center, welches ebenfalls über das Glasfasernetz der BBI, 440 Raiffeisenbankstellen
in OÖ versorgt. Bereits seit längerer Zeit nutzt das Rechenzentrum des Landes OÖ den BBI Backbone
zur Vernetzung der Bezirkshauptmannschaften. Schlussendlich nutzen auch alle Höheren Schulen in Oberösterreich
diese Netzdienste.
Ähnlich wie oben angeführte Kunden hatten auch Gemeindeämter das Problem von hoher Übertragungsgeschwindigkeit,
Zuverlässigkeit und Sicherheit in Netzen zu lösen. Es war naheliegend, dass auch hier Netzdienste der
BBI in Anspruch genommen werden. Nach intensiven Verhandlungen und Abstimmungen mit der Oö. Landesregierung
und mit dem Gemeindebund als Interessensvertreter, konnte eine Gesamtlösung für alle oberösterreichischen
Gemeindeämter entwickelt werden.
Modernste Glasfasertechnologie für öffentliche Gebäude
Für die modernste Glasfaser-Technologie und schnelle EDV-Serverlösungen ziehen in Oberösterreich
alle an einem Kabel. Unser Bundesland wird damit zur modernsten IT-Region Europas. Der Rahmenvertrag zwischen Land
Oberösterreich, dem OÖ. Gemeindebund und dem Betreiber BBI (Breitbandinfrastruktur GmbH) ermöglicht
diesen Turbo der regionalen Datenautobahnen. Die oberösterreichischen Gemeinden erhalten günstig die
zukunftsorientierten Technologien für zentrale EDV- und Kooperations-Lösungen. Angeschlossen werden alle
öffentlichen Gebäude einer Gemeinde, geplant ist auch, dass Private und Gewerbetreibende diese Knotenpunkte
im Datenhighway nutzen können.
Seit Mitte 2009 ist das Projekt der Vernetzung von Gemeindeämtern in Umsetzung. Bereits zu Beginn haben 372
Gemeinden eine Absichtserklärung unterzeichnet. Zwischenzeitlich wurde das Projekt von 286 Gemeinderäten
beschlossen und mit heutigem Tag sind 234 Gemeindeämter real am BBI Glasfasernetz. Die Umsetzung ist noch
nicht abgeschlossen. Mittelfristig, also bis Ende 2010, wird davon ausgegangen, dass 90 % aller Gemeinden den Netzdienst
des Glasfasernetzes nutzen werden.
In einem Finanzierungspaket ist vereinbart, dass die Gemeinden mit einer pauschalen Einmalzahlung in der Höhe
von 15.000 Euro einen Anschluss für alle öffentlichen Gebäude in der Gemeinde erhalten. Abgangs-Gemeinden
wird die Teilnahme über die Finanzierung des Gemeinderessorts ermöglicht, wobei der Anschluss in vier
Jahresraten zu je 4.800 Euro ermöglicht wird. In Summe nimmt die öffentliche Hand gut 8 Millionen Euro
für das modernste Datennetz in die Hand. Geld, das gut investiert ist, weil die Glasfasertechnologie der Grundstein
für künftiges Einsparungspotential bei den gesamten IT-Ausgaben darstellt.
Der besondere Vorteil eines Glasfasernetzes liegt in der Zuverlässigkeit und in dessen hoher Kapazität.
Verfügbarkeiten von über 99,9% sind gewährleistet. Dies ist auch Voraussetzung für einen serverlosen
EDV-Betrieb in den Gemeinden. Bei einem Behördennetzwerk ist die Sicherheit von besonderer Bedeutung. Die
Glasfasertechnologie selbst stellt bereits eine sehr große Hürde für Manipulation dar. Darüber
hinaus transportiert die BBI Gemeindedaten ausschließlich in verschlüsselter Form. Sobald Daten einer
Gemeinde das Amtsgebäude über den Router verlassen, sind diese nach einem zuverlässigen, kryptographischen
Verfahren verschlüsselt und werden erst bei Eintritt in das Datencenter der Gemdat wieder entschlüsselt.
Ein besonderes Merkmal des BBI Netzes ist die Abschottung vom www. Es handelt sich um ein geschlossenes Netz, welches
nur an einem einzigen Punkt einen Link zum Internet hat. Dieser wird dann ganz besonders abgesichert, hochwertige
Firewalls, Virenschutz und Spam-Filter sind eingebaut.
Das Glasfasernetz der BBI ist in höchstem Grad zukunftssicher. Viele Gemeinden haben derzeit mit einer Bandbreite
von 2 bis 3 Mbit gestartet, was den derzeitigen Bedürfnissen entspricht. Mit steigenden Ansprüchen an
Dienstleistungen werden EDV-Prozesse intensiver eingesetzt und damit steigen auch die Bandbreiten. Eine Erhöhung
bis zu 100 Mbit ist ohne Probleme möglich.
Gleichzeitig mit der Anbindung des Gemeindeamtes bietet die BBI die Vernetzung von lokalen, in hoheitlicher Verwaltung
befindlicher Gemeindegebäude an. Beispielsweise können Kindergärten, Bauhöfe, Feuerwehren über
ein "City Lan" mit dem Gemeindeamt vernetzt werden. Für den lokalen Datentransport braucht die Gemeinde
lediglich die Errichtungskosten und keine Bandbreiten- bzw. Betriebskosten bezahlen. Die Gemeinde erwirbt mit der
Anbindung des Glasfaserkabels ein Nutzungsrecht von 15 Jahren. Dies gilt auch für die City Lan Vernetzung.
Damit ist der kommunale Infrastrukturausbau initiiert und führt mittelfristig zu einer Verdichtung des Glasfasernetzes.
Gemdat Datencenter
Die Gemdat bietet den Gemeinden, den gemeindenahen Betrieben und Verbänden in Oberösterreich im Rahmen
des Gemserver-Netzes eine umfangreiche, zentrale und virtualisierte Serverstruktur. Der sichere Zugang erfolgt
über ein eigenes Web Portal für alle authorisierten Benutzer/innen. Die Vorteile der zentralen Verwendung
von Programmen und der zentralen Datenspeicherung können in vollem Ausmaß genutzt werden. Mehr als 70
Gemeinden nutzen diesen Service bereits.
Die Gemeinde braucht sich um die Datensicherung und Datensicherheit nicht mehr zu kümmern. Die Arbeitseffizienz
kann damit ganz wesentlich gesteigert werden. Die Kosten wiederum sinken, da gemeinsam Ressourcen verwendet werden
und mehrere große Server sowohl im Betrieb, wie in der Anschaffung wesentlich günstiger zu betreiben
sind, als viele kleine Server in den einzelnen Gemeinden. Damit wird dem Gedanken von "Economy of scale"
voll Rechnung getragen.
Die Mitarbeiter/innen in den Gemeinden können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und sind mit der Lösung
hoch zufrieden. Bürgerservice ist damit wieder einen wesentlichen Schritt weiter. Die oberösterreichischen
Gemeinden bieten damit ein Service, welches nicht nur in Österreich, sondern EU- weit Anerkennung findet.
Die zentralen Services wurden bereits durch Preise österreichweit ausgezeichnet.
Die zentralen Server werden durch die Gemdat überwacht, der Betrieb steht sieben Tage die Woche 24 Stunden
zur Verfügung. Die Gemdat kümmert sich um den aktuellen Programmstand; die Gemeindebediensteten arbeiten
so mit den modernsten von Microsoft zur Verfügung stehenden Programmen. Die neuesten Programmversionen von
Office (z.B. Office 2010) stehen jeweils aktuell den Nutzer/innen zur Verfügung.
Nutzen für jede Gemeinde
· Keine eigene, zentrale IT Infrastruktur je Gemeinde mehr erforderlich.
· Nachweisbar geringere Kosten bei höherer Leistung.
· Einsatz von Unified Communication Lösungen wird zentral abgewickelt.
· IP Telefonie wird damit auch in den oö. Gemeindeämtern Wirklichkeit.
· Mobile Anbindungen können zentral günstiger und wirtschaftlicher umgesetzt werden.
· Bei einem PC Tausch ist kein Techniker mehr erforderlich.
Die oberösterreichischen Gemeinden konnten mit dem Einsatz von Glasfaser und Datencenter einen wesentlichen
Schritt für die Verwirklichung der modernen Verwaltung setzen. Effiziente Gemeindeverwaltung, eGovernment
und das SmallWorld-Wide-Web für höchstes IT-Qualitätsniveau.
Telekom IT Outsourcing
IKT-Outsourcing an Telekom Austria ermöglicht Gemeinden in Oberösterreich effiziente eGovernment Services
- Housing und Hosting der Gemdat Server im Datacenter - Höchste Verfügbarkeit und state-of-the-art Security
durch zentral bereitgestellte Services - Ausgelagertes Leistungsspektrum umfasst IP-Telefonie, Email, Internet
und Unified Communications.
Telekom Austria sorgt bei der Vernetzung der oberösterreichischen Gemeinden über das Produkt "Gemserver+"
mittels Glasfaser und der Cityvernetzung als kompetenter Outsourcing-Partner für die zentrale Bereitstellung
sämtlicher Gemeindeapplikationen und legt damit den Grundstein für die Erbringung hoch verlässlicher,
effizienter und kostengünstiger eGovernment-Services.
Bei dem Projekt werden von derzeit über 200 Gemeinden im Bundesland sämtliche IKT-Dienste zentral von
Telekom Austria bezogen. Kernstücke des Outsourcing sind das Datacenter und die ausgelagerte IP-Telefonanlage,
die sämtliche Voice-Funktionalitäten steuert. Dadurch ist in den Gemeindeämtern selbst nur noch
der Einsatz von Telefonapparaten erforderlich. Die Möglichkeit, unterschiedliche Telefongeräte - vom
traditionellen Telefonapparat, über Telefonfeatures am PC bis hin zu echten IP-Phones - einsetzen zu können,
eröffnete den Gemeinden zusätzliche Einsparungspotenziale. Heute verwendet bereits mehr als die Hälfte
der über "Gemserver" vernetzten Gemeinden Smart IP Voice. Künftig werden auch Mobiltelefone
und mobile Zugänge für Außendienstmitarbeiter/innen und Heimarbeitsplätze in die Voice-Plattform
eingebunden werden können.
Neben dem Housing und Hosting der Gemdat Server und der Auslagerung der IP-Telefonieanlage stellt Telekom Austria
den oberösterreichischen Gemeinden auch sämtliche Kommunikationsmedien wie E-Mail (Mail-Boxen), Fax und
Instant Messaging über die Plattform bereit. Darüber hinaus ist auch die Bereitstellung von Hosted Exchange
(Mailserver) möglich. Die Gemeindebediensteten können sämtliche Medien einfach unter einer einheitlichen
Outlook-Oberfläche verwalten und dokumentieren. Auch die Internet-Funktionalität inklusive erforderlichem
Webspace kommen von Telekom Austria.
Die Zukunftsapplikation ist aber "Unified Communications". Sie gibt den Mitarbeiter/innen in den Gemeinden
die Möglichkeit, über ein Shared Service Dokumente und Daten zu bearbeiten. Darüber hinaus lässt
sich die Effizienz in der Zusammenarbeit zwischen den Gemeindeämtern bzw. zwischen einzelnen Gemeindestandorten
über das integrierte Videokonferenz-Tool erheblich verbessern.
Sensible Daten erfordern beste Security
Die Verarbeitung von sensiblen Bürgerdaten erfordern hohe Ansprüche an die Datensicherheit und
-verfügbarkeit. Telekom Austria konnte mit ihrem sicheren Datacenter sowohl die Sicherheitsanforderungen an
den Datenschutz (Eigentliche IT-Security am Letztstand der Technik) als auch an das Daten-Backup optimal erfüllen.
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