…anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums des Elisabethinen-Konvents in Klagenfurt
Klagenfurt (eup) - Das Jahr 1710 ist das Geburtsjahr des Elisabethinen-Konvents in Klagenfurt. Klein
und bescheiden fing damals an, was seitdem Stadt- und Kirchengeschichte geprägt hat und mittlerweile fixer
Bestandteil im Gesundheitswesen Kärntens ist. Zur Feier des 300-Jahr-Jubiläums des Elisabethinen-Konvents
in Klagenfurt wurde am 17.06.das Kammeroratorium „Elisabeth von Thüringen” im Dom zu Klagenfurt uraufgefüht.
„Ich habe das Werk als musikalische Hommage an die Heilige Elisabeth von Thüringen bei Prof. Dr. Nikolaus
Fheodoroff in Auftrag gegeben”, erklärt die Generaloberin des Konvents der Elisabethinen in Klagenfurt, Sr.
Consolata Hassler. „Den Text zum Oratorium hat Prof. Dr. Herbert Vogg geschrieben, der bereits viele Opern-
und Oratorientexte verfasst hat.” Die Uraufführung, die vom Kärntner Madrigalchor Klagenfurt und dem
Collegium Carinthia unter dem Konzertmeister Fritz Kircher bestritten wurde, war ein voller Erfolg und des Anlasses
würdig. Als vielbejubelte Solisten traten Cornelia Horak (Sporan), Stephen Chaundy (Tenor), Josef Wagner (Bass)
und Dieter Dorner (Sprecher) auf. Die Leitung oblag Klaus Kuchling.
Der Komponist charakterisiert sein Werk
„Für die Musik war mir von vornherein klar, dass ich als Beginn einen alten, lateinischen Hymnus verwenden
würde, den die Elisabethinen auch heute noch singen würden”, erklärt der Komponist Prof. Dr. Nikolaus
Fheodoroff. Nach der Introduktion folgen die Stationen des Lebens der heiligen Elisabeth: „Elisabeth ist Mezzosopran,
Konrad von Marburg ist Bass, der erste Erzähler ist Tenor, der zweite Erzähler eine Sprechstimme. Dazu
kommen noch der mehrfach geteilte Chor, das Orchester und die Orgel.” Obwohl den ganzen Werk eine Zwölftonreihe
zugrunde liegt, gibt es laut Fheodoroff durchaus tonale Momente: „Die Kindheit der Elisabeth auf ihrer Burg Sárospatak
in Nordostungarn, ihr immer wiederkehrendes Gebet, der verborgene Choral mit dem Text von Martin Luther nach ihrer
Vertreibung von der Wartburg oder der Hymnus auf die Melodie des Chorals ‘Oh Haupt voll Blut und Wunden’.” Als
Abschluss und um den runden Bogen zu schließen, nimmt das Finale des Kammeroratoriums wieder die Introduktion
auf: „Aber diesmal begleitet das ganze Orchester den Chor und nicht – wie zu Beginn – die Orgel allein, der im
Werk eine wichtige und charakterisierende Rolle zugeordnet ist”, so Fheodoroff.
Über die Heilige Elisabeth von Thüringen
Landgräfin Elisabeth von Thüringen wurde 1207 in Ungarn geboren und starb 1231 in Marburg an
der Lahn. Sie war eine Zeitgenossin Franz von Assisis und wurde von Papst Gregor IX. 1235 – schon vier Jahre nach
ihrem Tod – heiliggesprochen.
In ihrem kurzen, vierundzwanzig Jahre langen Leben, hat Elisabeth Unglaubliches vollbracht. Schon frühzeitig
fiel Elisabeth von Thüringen, die dem franziskanischen Frömmigkeitsideal nahe stand, durch ihre karitative
Tätigkeit auf, die über die Konventionen ihrer Zeit hinausging. Nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte sie
dem Hofleben den Rücken, um als einfache und materiell arme Spitalschwester in dem von ihr gegründeten
Marburger Hospital persönlich für Bedürftige zu sorgen.
Über die Geschichte des Konvents
„Vor nunmehr 300 Jahren entstand unser Konvent aus dem Engagement von vier Ordensschwestern. Da kaum finanzielle
Mittel da waren, begannen die Schwestern mit eigenen Händen und Spenden der regionalen Bevölkerung ein
kleines Krankenhaus, eine Kirche und eine notdürftige Unterkunft für sich selbst zu bauen“, erklärt
die Generaloberin des Elisabethinen-Konvents, Sr. Consolata Hassler den Beginn der Erfolgsgeschichte des Konvents.
Seitdem hat sich viel verändert: Zu den vier Krankenbetten kamen im Laufe der 300-jährigen Geschichte
220 Betten hinzu. „In den letzten Jahrzehnten kam es zu vielen Umbauten, Neubauten und qualitätssteigernden
Maßnahmen, sodass das Elisabethinen-Krankenhaus heute den Anforderungen eines modernen Krankenhauses und
den dafür erforderlichen pflegerischen, medizinischen und organisatorischen Standards entspricht“, freut sich
Sr. Consolata über die hervorragende Entwicklung des Krankenhauses. Es gebe freilich auch Dinge, die sich
in den 300 Jahren nicht verändert haben, sagt Sr. Consolata mit einem Augenzwinkern: „Die franziskanische
Fröhlichkeit, die den ersten Schwestern des Konvents über viele Schwierigkeiten hinweg half und dem Kranken
neuen Lebensmut gab, prägt uns auch im Jahr 2010 noch“. |