Spindelegger / Mitterlehner: "Wirtschaft und Außenpolitik erschließen Hand in Hand neue Märkte"   

erstellt am
17. 06. 10

WIFO-Studie: Beziehungen zur Schwarzmeer-Region ausbauen, Exporte verdoppeln, direkte Kontakte mit Hoffnungsregion stärker pflegen
Wien (bmeia/bmwfj) - Außenminister Michael Spindelegger und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner wollen das große Potenzial der Schwarzmeer-Region für Österreich stärker nützen. "Wirtschaft und Außenpolitik arbeiten dort eng zusammen, um Hand in Hand neue Märkte und Chancen zu erschließen", betonten Spindelegger und Mitterlehner in einer Pressekonferenz mit WIFO-Chef Karl Aiginger. Eine vom Außen- und vom Wirtschaftsministerium beim WIFO beauftragte Studie zur Schwarzmeerregion empfiehlt eine "systematische Verfolgung der Chancen auf Unternehmens- und Politikebene". Laut Aiginger sind die Beziehungen "gut, aber deutlich ausbaubar".

„Diese Studie bestätigt, dass unsere Zielrichtung richtig ist: Die Schwarzmeer- und Kaukasusregion ist ein Hoffnungsmarkt im Vorhof Europas. Das große Potenzial gilt es durch wirtschaftliche, politische, kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit gezielt zu nützen", so Außenminister Spindelegger. Einen wichtigen Schritt setzen Spindelegger und Mitterlehner schon am kommenden Mittwoch, wenn sie die österreichische Botschaft in Baku eröffnen werden. "Damit schaffen wir ein starkes Standbein in der Region. Die Außenpolitik wird hier Wegbegleiter und Türöffner für die Wirtschaft sein", so Spindelegger.

Mitterlehner gab als Ziel eine Verdoppelung der Exporte in die Region von rund zwei auf vier Milliarden Euro aus. Ebenfalls verdoppeln - auf 13 Milliarden Euro - sollen sich die österreichischen Direktinvestitionsbestände. "Wir wollen die große Dynamik der Region voll ausnützen. Neben der Internationalisierungs-Offensive hilft uns dabei vor allem eine stärkere Präsenz vor Ort - zum Beispiel mit der neuen Botschaft in Baku und mehr Wirtschaftsmissionen", so Mitterlehner.

In allen Ländern der Region gebe es einen hohen Nachholbedarf beim Infrastrukturausbau, bei Umwelt- und Energietechnologien, Abfall- und Abwassermanagement sowie im Tourismus. "In diesen Bereichen können österreichische Unternehmen besonders punkten", betont Mitterlehner. Zudem setzt Mitterlehner auf eine intensivere Kooperation bei der Energie-Versorgungssicherheit, insbesondere im Hinblick auf die Lieferländer für das Pipeline-Projekt Nabucco.

"Was heute für uns der Balkan ist, könnte künftig die Schwarzmeerregion sein. In den vergangenen Jahrzehnten haben wir am Balkan gezeigt, dass wir uns erfolgreich in neuen – oft auch schwierigen – Märkten behaupten können. Diese Erfahrung wollen wir nun nützen und auf die Schwarzmeerregion übertragen“, so der Außenminister. Spindelegger betonte, dass gerade in der sensiblen Kaukasus- und Schwarzmeerregion das österreichische Engagement über das rein Wirtschaftliche hinausgehen muss. Spindelegger: „Gemeinsam mit unseren Partnern in der EU und der OSZE wollen wir einen Beitrag zur Stabilisierungsarbeit in der Region leisten. Politische Instabilität oder eingefrorene Konflikte vor unserer Haustür gefährden die Sicherheit hier in Österreich und in ganz Europa. Eine stärkere österreichische Präsenz in der Region liegt daher auch in unserem außenpolitischen Interesse.“
     
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