Öko-Touristen sollen "Amazonien Mitteleuropas" entdecken   

erstellt am
16. 06. 10

Hohenau (nöwpd) - Bei den Nachbarn in Südmähren heissen sie bezeichnenderweise "Das Amazonien Mitteleuropas" und werden auch unter diesem Namen beworben. Jetzt sollen die March-Thaya-Auen auch im Weinviertel mehr Besucher anlocken, die sich für die reiche Tier- und Pflanzenwelt in der Aulandschaft interessieren. Besonders die Vogelbeobachtung, das sogenannte "Bird Watching", "hat in der Region noch großes Entwicklungspotenzial", meint der Präsident des WWF Österreich Helmut Pechlaner im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Was viel zu wenig bekannt ist: Nirgendwo sonst in Europa kann man auf so engem Raum so viele Vogelarten beobachten wie in den March-Thaya-Auen. 150 verschiedene Spezies, zwei Drittel des heimischen Gesamtbestandes, leben hier und nützen das Feuchtgebiet an der Dreiländerecke Österreich-Tschechien-Slowakei als Brutstätte. "Marchegg hat sich ja bereits als Storchenzentrum etabliert. Aber auch andere Ortschaften entlang der beiden Grenzflüsse bieten sich zur Vogelbeobachtung an", erklärt Pechlaner.

Mit dem Öko-Tourismus, zu dem auch Naturführungen, Erlebnispfade, geführte Kanufahrten und Radwege am Rand der Auen zählen, könne man Wertschöpfung erzielen und neue Arbeitsplätze schaffen. Als erfolgreiches Beispiel in der Region nennt der WWF-Präsident die Revitalisierung des nahen Festschlosses Hof, die noch in seiner Amtszeit als Chef des Tiergartens Schönbrunn in Angriff genommen worden war. "Als wir in Schloss Hof mit dem Umbau begonnen haben, hatten wir dort drei Mitarbeiter. Jetzt sind es je nach Saison bereits bis zu 130", rechnet Pechlaner vor.

Die March-Thaya-Auen umfassen ein Gebiet von 60.000 Hektar. Sie bilden eine grenzüberschreitende Region zwischen Österreich, Tschechien und der Slowakei und sind Heimat von mehr als 500 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten. Der WWF Österreich hat eine Petition ins Leben gerufen, um dieser Region den Status eines Nationalparks bzw. des eines Biosphärenparks zu verleihen.
     
Informationen: http://www.marchthayaauen.at    
     
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