vor allem Arbeiterinnen und Arbeiter von Konjunkturschwäche betroffen
Wien (statistik austria) - Im ersten Quartal 2010 waren in Österreich nach den Ergebnissen der
Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria 4.023.100 Personen erwerbstätig und 198.000 arbeitslos.
Dem standen rund 58.000 offene Stellen gegenüber. Damit blieb die Zahl der nach internationalen Definitionen
ermittelten Erwerbstätigen gegenüber dem ersten Quartal 2009 nahezu unverändert (4.021.700). Der
Beschäftigungsrückgang im Jahresabstand, der vom zweiten bis zum vierten Quartal 2009 (-27.800/-19.100/-8.200)
zu beobachten war, scheint damit gestoppt. Allerdings ist bei den unselbständig Erwerbstätigen nach wie
vor ein Rückgang zu verzeichnen (-14.200; hauptsächlich Arbeiterinnen und Arbeiter), der durch einen
Zuwachs von 15.600 Selbständigen ausgeglichen wurde. Auch die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten
Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote (4,7%) blieben im ersten Quartal 2010 auf dem Vorjahresniveau.
Der Vorquartalsvergleich brachte einen saisonbedingten Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen (-65.800,
davon 64.700 Männer). Die Zahl der Arbeitslosen und auch die Arbeitslosenquote veränderten sich gegenüber
dem vierten Quartal 2009 kaum. Dem saisonbedingten Rückgang der Erwerbstätigen steht damit kein entsprechender
Anstieg der Zahl der Arbeitslosen gegenüber. Allerdings sind Saisonarbeitslose, die auf die Rückkehr
auf ihren alten Arbeitsplatz warten und nicht aktiv Arbeit suchen, nach internationaler Definition nicht als Arbeitslose
zu zählen.
Abbau von Vollzeit-Jobs bei Unselbständigen übertrifft Teilzeit-Zuwachs, mehr Selbständige
Anders als in den vorangegangenen Quartalen entwickelte sich die Zahl der Selbständigen im ersten Quartal
2010 positiv. Das Plus von 15.600 Selbständigen gegenüber dem Vergleichszeitraum vor einem Jahr verteilte
sich gleichmäßig auf Vollzeit und Teilzeit. Weniger günstig stellte sich der Jahresvergleich für
die unselbständig Erwerbstätigen dar: Bei den Unselbständigen gingen vom ersten Quartal 2009 zum
ersten Quartal 2010 32.800 Vollzeit-Jobs (16.100 Frauen und 16.700 Männer) verloren, und 18.500 Teilzeitstellen
für Unselbständige (8.700 Frauen und 9.800 Männer) wurden geschaffen. Vom Beschäftigungsabbau
waren in erster Linie junge und formal geringer qualifizierte Personen betroffen. Erwerbstätige bis zum Alter
von 44 Jahren verzeichneten einen Rückgang um 55.800 Personen (19.800 davon in der Altersgruppe 15 bis 24
Jahre), Erwerbstätige mit Pflichtschul- oder Lehrabschluss ein Minus von 39.800.
Abgeschwächter Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Männern
Mit 117.600 arbeitslosen Männern und einer Arbeitslosenquote von 5,2% erhöhten sich Zahl und
Quote im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht (+5.000 bzw. +0,2 Prozentpunkte). Die Anzahl der arbeitslosen Frauen
betrug 80.800 und veränderte sich damit im Jahresabstand kaum, die Arbeitslosenquote blieb hier mit 4,1% um
0,2 Prozentpunkte unter dem Wert des ersten Quartals 2009. Einem Rückgang der Arbeitslosenquote bei ausländischen
Staatsangehörigen (9,3% bzw. -1,4 Prozentpunkte) steht ein leichter Anstieg bei Personen mit österreichischer
Staatsbürgerschaft gegenüber (4,1% bzw. +0,2 Prozentpunkte). Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (15
bis 24 Jahre) blieb im Jahresabstand unverändert (54.300), ihre Arbeitslosenquote erhöhte sich jedoch
auf 9,5% und war somit um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Insgesamt zeigt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit
aber keine ausgeprägte Dynamik, sowohl verglichen mit dem Vorjahresquartal als auch mit dem Vorquartal. |