Leichter Rückgang der Inflation im Mai 2010 auf 1,9%   

erstellt am
16. 06. 10

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2010 betrug nach Berechnungen der Statistik Austria 1,9% und war damit etwas geringer als in den Vormonaten (jeweils 2,0% im April und März). Maßgeblich beeinflusst wurde sie, wie schon in den vergangenen Monaten, durch Teuerungen bei Mineralölprodukten (+21%). Ohne diese hätte die Mai-Inflationsrate 1,0% betragen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat Mai 2010 betrug 109,7 (Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat (April 2010) stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,1%.

Ein Drittel der Inflationsrate durch teurere Treibstoffe verursacht
Als Hauptpreistreiber im Jahresabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +4,2%; Einfluss: +0,62 Prozentpunkte). Dafür waren in erster Linie die um 19% teureren Treibstoffe verantwortlich. Wartung und Reparaturen von PKW waren im 12-Monatsabstand um insgesamt 3% teurer, PKW durchschnittlich um 2% billiger. Die Preise für Flugtickets gingen um insgesamt 13% zurück.

Zu den durchschnittlichen Preisanstiegen von 2,8% in der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (Einfluss +0,52 Prozentpunkte) trugen vor allem Teuerungen bei Haushaltsenergie (insgesamt +4,7%; Heizöl +33%, Strom +1%, Gas jedoch -4%) sowie höhere Wohnungsmieten (+4,2%) bei.

In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (durchschnittlich +2,6%; Einfluss: +0,27 Prozentpunkte) waren Preisanstiege bei Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,2%) sowie bei Schmuck und Uhren (insgesamt +18%) ausschlaggebend.
Durchschnittlicher Preisanstieg gegenüber April 2010: +0,1%

Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,3%; Einfluss: +0,15 Prozentpunkte) war Hauptpreistreiber im Monatsabstand. Dazu trugen überwiegend teurere Pauschalreisen (insgesamt +5,4%) bei.

Gegenüber April 2010 war die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich -1,0%; Einfluss: -0,14 Prozentpunkte) Hauptpreisdämpfer. Hier schlugen vor allem saisonbedingt niedrigere Preise für Obst (insgesamt -6%) und Gemüse (insgesamt -5%) durch.

Harmonisierter Verbraucherpreisindex im Mai 2010: +1,7%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex 2005 (HVPI 2005) lag im Mai bei 109,63. Die harmonisierte Inflationsrate betrug damit im Jahresvergleich 1,7% (April und März jeweils 1,8%) und war damit etwas niedriger als jene des VPI. Ausschlaggebend für den Unterschied waren Ausgaben für eigentümergenutztes Wohnen, die konzeptgemäß im HVPI nicht inkludiert sind, Versicherungsleistungen, die im HVPI eine geringere Gewichtung aufweisen und damit den HVPI gegenüber dem VPI abschwächten (siehe methodische Informationen). Im Vergleich zum Vormonat ging der HVPI um 0,1% zurück (VPI: +0,1%).

Preisindex für Pensionistenhaushalte im Mai 2010: +2,2%
Die Teuerungsrate des PIPH 2005 betrug im Mai 2010 2,2% (April 2,3%, März 2,1%), der Indexstand lag bei 111,5. Die Differenz zum VPI, der alle österreichischen Haushalte repräsentiert, betrug 0,3 Prozentpunkte und ist überwiegend auf Verteuerungen bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen sowie bei Heizöl zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Verteuerungen bei Treibstoffen (geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH hingegen weniger durch als im VPI.
     
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