TU Wien fördert Wissenschaftsnachwuchs aus eigener Tasche   

erstellt am
16. 06. 10

Chemikerin Claudia Dworak und Elektrotechniker Alexander Benz werden für mit gut dotierten TU-Forschungspreisen ausgezeichnet.
Wien (tu) - Die Technische Universität Wien (TU) unterstützt AbsolventInnen ihrer Doktoratsstudien mit zwei etablierten Forschungspreisen, die einerseits besondere Leistungen von Frauen in Forschung und Technik (Hannspeter Winter Preis, 10.000 EUR) und andererseits Arbeiten in der interdisziplinären Drittmittelforschung (Resselpreis, 13.000 EUR) würdigen.

Harte Schale
Die Dissertation von Claudia Dworak, durchgeführt am Institut für Angewandte Synthesechemie zum Thema „Radikalische Photopolymerisation – Neue Konzepte für Photoinitiatoren“ bringt der Chemikerin den diesjährigen Hannspeter Winter Preis. Die radikalische Photopolymerisation ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht ein ausgezeichnetes Verfahren um Beschichtungen von Papier, Karton, Holz, Kunststoff oder Metall lösungsmittelfrei in Sekundenbruchteilen zu härten, aber auch zahlreiche Spezialanwendungen wie Leiterplattenherstellung, Rapid Prototyping , Zahnfüllungen oder Tissue Engeneering sind in den letzten Jahren hinzugekommen. Ziel der Arbeit war es, die beim Härtungsprozess störende Sauerstoffinhibierung der Polymerisation sowie den Austritt potenziell gesundheitsschädlicher Substanzen aus der fertigen Beschichtung durch Design von alternativen Photoinitiatoren zu unterbinden.
Außerdem wurden neuartige phosphorbasierende Polymere für medizinische Anwendungen hergestellt, die über ausgezeichnete Biokompatibilität und mechanische Eigenschaften im Bereich von menschlichem Knochenmaterial verfügen.

Ein Herz für Quanten-Kaskaden-Laser
Der mit dem Resselpreis ausgezeichnete Elektrotechniker Alexander Benz hat sich in seiner Dissertation „Terahertz (THz) Quantum-Cascade Lasers: Carrier Transport and Photonic Crystal Cavities“ mit der Weiterentwicklung von neuartigen Halbleiter-Lasern, sogenannten Quanten-Kaskaden-Lasern, gewidmet. Mit solchen Lasern können monolithische Laserquellen im THz-Bereich realisiert werden. Ziel der Forschungsarbeit war, diese Quellen weiter zu entwickeln und insbesondere auch neue Eigenschaften dieser Laser zu untersuchen. Bei Anwendungen, die hohe Intensitäten benötigen, wird die Menge der verfügbaren Elektronen mit Hilfe der Dotierung erhöht. Für mobile Anwendungen mit geringerem Strombedarf wurden ultra-kleine Laser basierend auf künstlichen, optischen Nanostrukturen, sogenannten Photonischen Kristallen, entwickelt. Mit diesen Erkenntnissen hat Alexander Benz wesentlich zur Steigerung der Einsatzfähigkeit dieser Laser beigetragen.

Die Preise
2007 wurde an der TU Wien der Hannspeter Winter Preis in Gedenken an den Physiker (1941 – 2006) gestiftet. Durch den mit 10.000 EUR dotierten Preis werden jährlich Forschungsleistungen im Rahmen von Dissertationsprojekten ausgezeichnet, die von Absolventinnen der TU-Doktoratsstudien erbracht wurden. Neben der Anerkennung der hervorragenden wissenschaftlichen Leistung soll mit dem Preis auf die besonderen Leistungen von Frauen im Bereich der Forschung und Technik aufmerksam gemacht werden. Der Preis wurde erstmals 2008 verliehen.

Die TU Wien fördert mit dem 13.000 Euro dotierten Resselpreis NachwuchswissenschafterInnen. Mit dem Preis werden AbsolventInnen eines Doktoratsstudiums der TU Wien ausgezeichnet, deren Dissertation in direktem Zusammenhang mit interdisziplinärer Drittmittelforschung steht. Das Preisgeld wird laut den Statuten jenem Institut, das für das Zustandekommen eines Forschungsauftrages und für die Betreuung der Dissertation des Preisträgers hauptverantwortlich war, zur Verfügung gestellt.

Die Preise werden im Oktober 2010 im Rahmen einer Promotionsfeier verliehen.
     
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