Chemikerin Claudia Dworak und Elektrotechniker Alexander Benz werden für
mit gut dotierten TU-Forschungspreisen ausgezeichnet.
Wien (tu) - Die Technische Universität Wien (TU) unterstützt AbsolventInnen ihrer Doktoratsstudien
mit zwei etablierten Forschungspreisen, die einerseits besondere Leistungen von Frauen in Forschung und Technik
(Hannspeter Winter Preis, 10.000 EUR) und andererseits Arbeiten in der interdisziplinären Drittmittelforschung
(Resselpreis, 13.000 EUR) würdigen.
Harte Schale
Die Dissertation von Claudia Dworak, durchgeführt am Institut für Angewandte Synthesechemie zum Thema
„Radikalische Photopolymerisation – Neue Konzepte für Photoinitiatoren“ bringt der Chemikerin den diesjährigen
Hannspeter Winter Preis. Die radikalische Photopolymerisation ist aus ökonomischer und ökologischer Sicht
ein ausgezeichnetes Verfahren um Beschichtungen von Papier, Karton, Holz, Kunststoff oder Metall lösungsmittelfrei
in Sekundenbruchteilen zu härten, aber auch zahlreiche Spezialanwendungen wie Leiterplattenherstellung, Rapid
Prototyping , Zahnfüllungen oder Tissue Engeneering sind in den letzten Jahren hinzugekommen. Ziel der Arbeit
war es, die beim Härtungsprozess störende Sauerstoffinhibierung der Polymerisation sowie den Austritt
potenziell gesundheitsschädlicher Substanzen aus der fertigen Beschichtung durch Design von alternativen Photoinitiatoren
zu unterbinden.
Außerdem wurden neuartige phosphorbasierende Polymere für medizinische Anwendungen hergestellt, die
über ausgezeichnete Biokompatibilität und mechanische Eigenschaften im Bereich von menschlichem Knochenmaterial
verfügen.
Ein Herz für Quanten-Kaskaden-Laser
Der mit dem Resselpreis ausgezeichnete Elektrotechniker Alexander Benz hat sich in seiner Dissertation „Terahertz
(THz) Quantum-Cascade Lasers: Carrier Transport and Photonic Crystal Cavities“ mit der Weiterentwicklung von neuartigen
Halbleiter-Lasern, sogenannten Quanten-Kaskaden-Lasern, gewidmet. Mit solchen Lasern können monolithische
Laserquellen im THz-Bereich realisiert werden. Ziel der Forschungsarbeit war, diese Quellen weiter zu entwickeln
und insbesondere auch neue Eigenschaften dieser Laser zu untersuchen. Bei Anwendungen, die hohe Intensitäten
benötigen, wird die Menge der verfügbaren Elektronen mit Hilfe der Dotierung erhöht. Für mobile
Anwendungen mit geringerem Strombedarf wurden ultra-kleine Laser basierend auf künstlichen, optischen Nanostrukturen,
sogenannten Photonischen Kristallen, entwickelt. Mit diesen Erkenntnissen hat Alexander Benz wesentlich zur Steigerung
der Einsatzfähigkeit dieser Laser beigetragen.
Die Preise
2007 wurde an der TU Wien der Hannspeter Winter Preis in Gedenken an den Physiker (1941 – 2006) gestiftet. Durch
den mit 10.000 EUR dotierten Preis werden jährlich Forschungsleistungen im Rahmen von Dissertationsprojekten
ausgezeichnet, die von Absolventinnen der TU-Doktoratsstudien erbracht wurden. Neben der Anerkennung der hervorragenden
wissenschaftlichen Leistung soll mit dem Preis auf die besonderen Leistungen von Frauen im Bereich der Forschung
und Technik aufmerksam gemacht werden. Der Preis wurde erstmals 2008 verliehen.
Die TU Wien fördert mit dem 13.000 Euro dotierten Resselpreis NachwuchswissenschafterInnen. Mit dem Preis
werden AbsolventInnen eines Doktoratsstudiums der TU Wien ausgezeichnet, deren Dissertation in direktem Zusammenhang
mit interdisziplinärer Drittmittelforschung steht. Das Preisgeld wird laut den Statuten jenem Institut, das
für das Zustandekommen eines Forschungsauftrages und für die Betreuung der Dissertation des Preisträgers
hauptverantwortlich war, zur Verfügung gestellt.
Die Preise werden im Oktober 2010 im Rahmen einer Promotionsfeier verliehen. |