Im Donaupark bleibt „Zeichen der Erinnerung“ an den Papstbesuch   

erstellt am
15. 06. 10

Die Messfeier mit Johannes Paul II. am 12. September 1983 in Wien war eine erste große Bewährungsprobe der "wetterfesten Christen"
Wien (pew) - Im Wiener Donaupark wird es auch in Zukunft ein eindrucksvolles „Zeichen der Erinnerung“ an die große Messfeier mit Johannes Paul II. am 12. September 1983 geben. Dies teilte der Leiter des Bauamts der Erzdiözese Wien, Architekt Harald Gnilsen, am 15.06. im Gespräch mit dem „Pressedienst der Erzdiözese Wien“ mit. In letzter Zeit hatte es Diskussionen gegeben, weil das große Papstkreuz mit 40 Meter Höhe und 56 Tonnen Gewicht baufällig geworden war und abgetragen werden muss. Anstelle des 40-Meter-Kreuzes wird in Zukunft ein künstlerisch gestaltetes Kreuz an einem frequentierten Verbindungsweg zwischen Donaucity und Donauturm an den 12. September 1983 erinnern. „Der 12. September 1983 war eine erste große Bewährungsprobe der wetterfesten Christen“, so der Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Erich Leitenberger, der damals selbst mit dabei war. Am 12. September 1983 gab es wolkenbruchartige Regenfälle, der Donaupark verwandelte sich in eine Schlammwüste, „aber die Begeisterung und die Freude über die Begegnung mit dem Papst waren umso größer“, so Leitenberger.

Das 40 Meter hohe Kreuz, eine grazile Stahlkonstruktion, war 1983 nur als „temporäres Zeichen“ gedacht gewesen. In den achtziger Jahren gab es dann immer wieder Gebetsveranstaltungen beim „Papstkreuz“ im Donaupark. Im Jahr 2008 wurde nach eingehender Begutachtung ansetzender Rost und Erschlaffung der Abspannungen festgestellt. Das Umfeld musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Eine sehr aufwändige Sanierung wurde von den Experten als dringend notwendig bezeichnet, die Gesamtkosten wurden auf 400.000 Euro geschätzt.

Schließlich wurde angesichts dieser Situation zwischen der Stadt Wien und der Erzdiözese Wien die Übereinkunft getroffen, dass anstelle des nur für temporäre Zwecke errichteten Stahlkreuzes gemeinsam ein dauerhaftes Denkmal errichtet werden soll. Dieses Denkmal wird in den Besitz und in die Verantwortung der Stadt Wien übergehen. Ein Entwurf des akademischen Bildhauers Oskar Höfinger, eines Schülers von Fritz Wotruba, wurde ausgewählt. Es symbolisiert den auferstehenden Christus als „Zeichen der Hoffnung“.

An den ersten Besuch Johannes Pauls II. in Wien erinnert auch das Papstkreuz auf dem Heldenplatz, das für die Europa-Vesper im Jahr 1983 errichtet wurde. Die Europa-Vesper war – sechs Jahre vor der welthistorischen „Wende“ von 1989 – ein „prophetisches Zeichen“, das in der Präsenz der Kardinäle aus Krakau, Ostberlin, Zagreb und Paris und in den Worten des Papstes die spätere Entwicklung vorwegnahm. Auch beim Papstkreuz auf dem Heldenplatz fanden immer wieder Gebetsgottesdienste statt. 1998 hatte das Kreuz eine besondere Rolle beim dritten Besuch Johannes Pauls II. in Wien. 2004 wurde das Kreuz kurzfristig nach Mariazell zum Abschlussgottesdienst des Mitteleuropäischen Katholikentags transferiert und anschließend wieder an seinen ursprünglichen Standort auf dem Heldenplatz zurückgebracht.
     
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