Wien (bmeia) - "Thailand ist für Österreich politisch und wirtschaftlich einer der wichtigsten
Partner in Südostasien und ein spannender Exportmarkt", so Außenminister Michael Spindelegger nach
dem Gespräch mit seinem thailändischen Amtskollegen Kasit Piromya in Wien. Über 200 österreichische
Unternehmen sind derzeit in Thailand tätig: "Für jeden Bewohner von Bangkok das sichtbarste Zeichen
österreichischer Technologie sind die U-Bahngarnituren von 'Skytrain' und 'Metro' aus Wien", so Spindelegger
weiter.
Der Außenminister erkundigte sich auch über die Fortschritte der Integration des Verbundes Südostasiatischer
Nationen (ASEAN). Derzeit hat ASEAN zehn Mitgliedstaaten mit rund 575 Millionen Menschen. Die EU ist die wichtigste
Exportdestination der ASEAN-Staaten. Der bilaterale Warenhandel liegt bei rund 175 Milliarden Euro. Spindelegger:
"Die ASEAN-Staaten und Europa sind wirtschaftlich eng verflochten, der langfristige Abschluss eines biregionalen
Freihandelsabkommens zwischen der EU und ASEAN wäre für beide Gemeinschaften von großem Vorteil".
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Fragen zu den bilateralen Beziehungen und Möglichkeiten für
einen Ausbau der Zusammenarbeit. "Ein wichtiges Standbein unserer Beziehungen ist auch die universitäre
Zusammenarbeit", so Spindelegger. Im Zentrum des Austausches von Studenten und Wissenschaftlern zwischen Österreich
und Thailand steht das ASEA-UNINET-Netzwerk, das 1994 vom Innsbrucker Professor Bernd Michael Rode auf der Basis
einer seit 1982 erfolgten bilateralen Zusammenarbeit mit der Chulalongkorn Universität in Bangkok initiiert
wurde und mittlerweile zu einem überregionalen Netzwerk von 53 kooperierenden Universitäten in Europa
und Südostasien gewachsen ist.
Außenminister Kasit Piromya informierte seinen Amtskollegen auch über die jüngsten innenpolitischen
Entwicklungen in Thailand und den 5-Punkte Plan der Regierung zur Nationalen Versöhnung: "Ich hoffe,
dass die inneren Spannungen Thailands durch einen konstruktiven politischen Dialog unter Einbeziehung aller Beteiligten
gelöst werden können", so Spindelegger abschließend. |