BMUKK fördert 31 neue Vermittlungsprogramme für SchülerInnen und LehrerInnen in Bundesmuseen und Nationalbibliothek   

erstellt am
28. 06. 10

Wien (bmukk) - Durch die Einführung des Freien Eintritts für junge Menschen bis zum 19. Lebensjahr im Jänner 2010 hat das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur einen freien Zugang zu den österreichischen Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) für alle Kinder und Jugendlichen geschaffen. Bereits im ersten Quartal konnten die Bundesmuseen aufgrund dieser Maßnahme ein Besucherplus von 37% in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. Die Bundesregierung ersetzt den Museen die entgangenen Eintritte und investiert alleine in diesem Jahr EURO 3,1 Millionen in dieses Projekt. Begleitend zum Freien Eintritt bis 19 Jahre intensivierten die Bundesmuseen und die Nationalbibliothek auf Initiative des BMUKK die Vermittlungsarbeit zu Schwerpunktthemen. Bis zu EURO 600.000 zusätzlich investiert das BMUKK in diesem Jahr in die Vermittlungsarbeit.

Bildungs- und Kulturministerin Claudia Schmied: "2010 war für die Museen und die Nationalbibliothek bislang ein erfolgreiches Jahr. Der Freie Eintritt hat 37% mehr Kinder und Jugendliche in die Institutionen gebracht. Die von uns initiierten und finanzierten Vermittlungsprogramme stärken zusätzlich die Partnerschaft von Schulen, Museen und der ÖNB. Die vielfältigen, qualitativ hochwertigen Projekten für verschiedene Schultypen und Schulstufen sind ein wertvolles Angebot für unterschiedliche Interessensgruppen und Lernbedürfnisse."

Ziele dieser bildungs- und kulturpolitischen Maßnahme sind die Etablierung der Museen und der ÖNB als Lernorte für Kinder und Jugendliche, die gezielte Ansprache von SchülerInnen und Schulklassen, die das Angebot dieser Häuser im Regelfall nur selten in Anspruch nehmen, sowie die Verringerung der Zugangs- und Nutzungsbarrieren.

Entstanden sind 31 neue Vermittlungsprojekte, die die teilnehmenden Bundesmuseen und die ÖNB für unterschiedliche Schulstufen und Schultypen - von der berufsbildenden Schule über das Gymnasium, von der Neuen Mittelschule bis zur Volksschule - entwickelten. Die Angebote der Museen für Schulklassen und LehrerInnen reichen von Führungen über exemplarische Workshops, intensive unterrichtsbegleitende Projektarbeit, vertiefende Materialien, die Jugendliche für Jugendliche gestalten, bis hin zur Erprobung von Programmabläufen für SchülerInnen mit Migrationshintergrund oder für Menschen mit besonderen Lernbedürfnissen.

So präsentiert die Albertina u. a. am 29.06. den von SchülerInnen in Zusammenarbeit mit Kuratoren und Vermittlern erstellten "Multimediaguide Albertina for You & Me" für interessierte Jugendliche. Dieser Guide motiviert seine User, sich selber kreativ mit der Sammlung der Albertina auseinanderzusetzen und das Ergebnis den Originalen gegenüberzustellen. Das Belvedere entwickelt unter dem Titel "Vom Sehen zum Sprechen. Deutsch als Zweitsprache im Museum" in Ergänzung zu den seit 2009 bestehenden sprachenzentrierten Vermittlungsprogrammen für alle Schulstufen rund 45 Arbeitsblätter zum Festigen des Sprachlernprozesses gemeinsam mit Sprachförder- und MuttersprachenlehrerInnen. Das Kunsthistorische Museum bietet u. a. ab September ein taktiles Vermittlungsprogramm als "Entdeckungsreisen für blinde und sehschwache Kinder und Jugendliche" an. Herangezogen werden hierfür 2D-Reliefs von Gemälden und Kunstwerken. Im Museum für Angewandte Kunst lernen Schulklassen ab der 9. Schulstufe im Rahmen von "APPLY! SCHULE IM MAK. Lernen und Anwenden im Museum" Kunst als Berufsfeld kennen. Workshops und Diskussionsrunden setzen sich im Wintersemester 2010/11 mit dem Arbeitsfeld Design auseinander. Das MUMOK bietet ab Herbst 2010 mit "Wien modern?" ein maßgeschneidertes Workshop-Programm für Schulklassen an, die im Rahmen der Wien-Aktion die Bundeshauptstadt und das MUMOK besuchen. 10 Schulklassen ab der 5. Schulstufe untersuchen im Herbst 2010 gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum die biologische Vielfalt ihrer Schulumgebung. Die Nationalbibliothek entwickelt im Sommer 2010 mit "Wissen macht Schule" speziell für BerufsschülerInnen ein Vermittlungsprogramm im Globenmuseum, Papyrusmuseum, Esperantomuseum, im Prunksaal und im Tiefspeicher. Das Technische Museum Wien entwickelt für sein neues Schulportal eine virtuelle Rätselrallye zur Vorbereitung auf den Museumsbesuch.

"Auch im nächsten Jahr wird das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Vermittlungsprogramme der Bundesmuseen und der Nationalbibliothek fördern. Das Erfolgsprojekt muss weitergehen!" so Bildungs- und Kulturministerin Claudia Schmied.
     
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