|
Mindestsicherung |
|
erstellt am
24. 06. 10
|
Marek:
ÖVP steht für Leistungsgerechtigkeit
"Fairnesspaket" muss aus Mindestsicherung und Transparenzdatenbank bestehen
Wien (övp-pk) - "Die heutige Zustimmung der ÖVP zum Vorratsbeschluss der Mindestsicherung
ist eine klare Aufforderung zu den notwendigen Verhandlungen auf Bundesebene", so Christine Marek, Landesparteiobfrau
der ÖVP Wien, zum am 24.06. bevorstehenden Beschluss im Wiener Landtag.
"Wir wollen Leistungsgerechtigkeit sicherstellen - all jene die vorübergehend unsere Hilfe brauchen,
müssen sie auch bekommen. Gleichzeitig muss aber auch sichergestellt werden, dass sich Leistung auszahlt und
Sozialleistungen nicht missbraucht werden. Deshalb muss - wie bei der Regierungsklausur in Graz vereinbart - gleichzeitig
mit der Mindestsicherung auch das System der Transparenzdatenbank eingeführt werden. Es sorgt für einen
fairen Zugang zu Sozialleistungen, eine Leistungsinformation für die Bezieher und größtmöglichen
Schutz vor Missbrauch. Für uns gibt es keine Verteilungsgerechtigkeit ohne Leistungsgerechtigkeit."
Die ÖVP stehe ganz klar zum Grundgedanken "Leistung fordern und auch fördern". "Das erwarten
zu Recht alle Menschen, die jeden Tag anpacken und mit harter Arbeit den Wohlstand in Österreich sichern."
Eine Trennung dieses "Fairnesspakets" aus Mindestsicherung und Transparenzdatenbank sei für die
ÖVP nicht denkbar. "Wir schaffen heute im Wiener Landtag die Voraussetzungen für eine Realisierung
der Mindestsicherung, damit diese, sobald die Verhandlungen auf Bundesebene abgeschlossen sind, in Kraft treten
kann", so Marek abschließend. |
|
|
|
Csörgits: Gleichzeitige Einführung von Mindestsicherung und Transparenzdatenbank wurde nie
vereinbart
Bis zur Einführung der Mindestsicherung soll lediglich Modell für Transparenzdatenbank
erarbeitet werden - VP-Marek ist aufgefordert, Ministerrats-Vortrag zu lesen
Wien (sk) - "Im Ministerrat während der letzten Regierungsklausur in Graz wurde vereinbart,
dass eine Arbeitsgruppe Grundlagen für ein Modell der Transparenzdatenbank erarbeitet. Die Erarbeitung eines
Modells der Transparenzdatenbank soll bis zum Inkrafttreten der Mindestsicherung abgeschlossen sein. Eine gleichzeitige
Einführung von Mindestsicherung und Transparenzdatenbank wurde nie beschlossen", stellt SPÖ-Sozialsprecherin
Renate Csörgits die Behauptungen von VP-Marek richtig. "Entweder ist Marek nicht ausreichend informiert
oder dies ist der nächste Versuch der Volkspartei, die Einführung der Mindestsicherung zu verzögern",
so Csörgits, die VP-Marek die Lektüre des Ministerrats-Vortrages ans Herz legt, den sowohl Sozialminister
Rudolf Hundstorfer als auch VP-Obmann Pröll unterschrieben haben.
Abschließend appelliert die SPÖ-Sozialsprecherin an die Volkspartei, ihre Blockadehaltung in Sachen
Mindestsicherung endlich aufzugeben: "270.000 Menschen in Österreich hoffen und warten auf die Einführung
dieser wichtigen sozialpolitischen Maßnahme. Die Einführung dieses Meilensteins in der Armutsbekämpfung
immer weiter hinauszuzögern und dann von einem 'Fairnesspaket' zu sprechen, ist weder christlich noch sozial,
sondern purer Zynismus." |
|
|
|
Grüne Wien fordern Mindestsicherung in Höhe von 951 Euro
Um einen effektiven Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten, muss die bedarfsorientierte
Mindestsicherung in Höhe der Armutsgefährdungsschwelle liegen
Wien (grüne) - Trotz jahrelanger Debatten rund um die Mindestsicherung hat es das Land Wien
nicht geschafft, zeitgerecht einen Entwurf für ein Wiener Mindestsicherungsgesetzes vorzulegen. Dadurch hat
es kein Begutachtungsverfahren gegeben. "Es ist demokratiepolitisch problematisch, wenn bei Gesetzesinitiativen
weder Sozialpartner, NGOs noch andere Behörden die Chance zu einer Stellungnahme haben", gibt Grünen-Stadtrat
David Ellensohn zu bedenken.
Um einen effektiven Beitrag zur Armutsbekämpfung zu leisten, muss die bedarfsorientierte Mindestsicherung
in Höhe der Armutsgefährdungsschwelle liegen, das sind derzeit 951 Euro monatlich. Für Kinder und
Jugendliche gilt dies ganz besonders: 285 Euro würden der Armutsge-fährdungsschwelle entsprechen. Immerhin
sind ein Drittel SozialhilfebezieherInnen Familien. "Hilfe und Unterstützung, die rasch geboten wird,
wirkt doppelt. Die Entscheidungsfrist von der Antragstellung bis zum Bescheid muss in diesem Sinn auf ein Monat
verkürzt werden. Drei Monate sind in einer finanziellen Notlage nicht zumutbar", fordert Ellensohn abschließend.
|
|
|
|
Achitz: Mindestsicherung verdient mehr Respekt
Mindestsicherung ohne Verzögerung ab September umsetzen
Wien (ögb) - "Der Beschluss des Wiener Mindestsicherungsgesetzes ist ein wichtiger Schritt
im Kampf gegen die Armut, ein Schritt der mehr als notwendig ist. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung muss
jetzt ohne Verzögerung und losgelöst von der Sozialschmarotzer-Debatte auch bundesweit umgesetzt werden.
Die Betroffenen, die von der neuen Mindestsicherung profitieren werden, dürfen nicht länger im Ungewissen
gelassen werden", zeigt Bernard Achitz, Leitender Sekretär des ÖGB, kein Verständnis für
die Versuche, die bundesweite Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung zu bremsen.
"Die Mindestsicherung wird den Ärmsten der Armen in Österreich helfen. Jeder Versuch, mit der Mindestsicherung
eine Missbrauchsdiskussion anzuzetteln, ist daher unangebracht", sagt Achitz. Die Mindestsicherung sei außerdem
ein Sprungbrett zurück ins Arbeitsleben keine soziale Hängematte. "Die Menschen wollen für
ihr Geld arbeiten. Und die BezieherInnen müssen sich außerdem nicht nur dem Arbeitsmarkt zur Verfügung
stellen, sondern auch ihre Vermögensverhältnisse offenlegen und klar definierte Voraussetzungen erfüllen." |
|
|
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion
|
|
zurück |
|
|