Image der Tiroler LehrerInnen ist besser als sie glauben   

erstellt am
24. 06. 10

Eltern sehen ihre Kinder in den Tiroler Schulen bestens aufgehoben
Innsbruck (lk) - „Das Image der Lehrerinnen und Lehrer ist besser als sie selbst glauben und die Zufriedenheit der Eltern mit den Tiroler Schulen ist äußerst hoch“, freut sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader über zwei zentrale Ergebnisse einer vom Land im Zuge der Informationsoffensive „Danke für das 1x1 des Lebens“ in Auftrag gegebenen Meinungsumfrage unter Eltern von Schulkindern, der Gesamtbevölkerung und der Lehrerschaft.

Während die Hälfte der PädagogInnen glaubt, dass PflichtschullehrerInnen ein negatives Image haben, sind nur rund elf Prozent der Eltern dieser Meinung. Im Bereich der höheren Schulen glauben 26 Prozent der PädagogInnen und zehn Prozent der Eltern an ein weniger oder gar nicht gutes Image der Lehrerschaft. „Diverse Diskussionen haben offenbar am Selbstwertgefühl der Pädagoginnen und Pädagogen genagt. Dass das Selbst- und das Fremdbild so weit auseinanderklaffen, ist aber ein deutliches Zeichen, dass die Eltern sehr wohl wissen, was an den Schulen geleistet wird“, interpretiert Palfrader die Zahlen.

Berufung statt Beruf
Obwohl drei Viertel der PädagogInnen am vermeintlich schlechten Ansehen leiden und die gesellschaftlichen Anforderungen an die Schulen und damit an die LehrerInnen stetig steigen, würden sich mehr als 80 Prozent neuerlich für den LehrerInnenberuf entscheiden. „Das zeigt, dass Tirols Pädagoginnen und Pädagogen ihren Beruf offenbar aus Berufung ausüben“, so LRin Palfrader.

95 Prozent der teilnehmenden PädagogInnen stimmen der Aussage zu, dass die Gesellschaft den LehrerInnen Aufgaben überträgt, die eigentlich nicht in den schulischen Bereich gehören. Dieser Meinung sind nur drei Viertel der Bevölkerung und 64 Prozent der Eltern. LRin Palfrader nimmt das Anliegen ernst. „Die Kernaufgabe der Lehrerschaft ist die Wissensvermittlung. Für darüber hinaus gehende Angebote braucht es Unterstützung von außen etwa durch SozialarbeiterInnen oder PsychologenInnen. Dabei stoßen wir allerdings schon aus budgetären Gründen an unsere Grenzen“, zeigt LRin Palfrader die Herausforderung auf.

Qualität der Tiroler Schulen bestätigt
Dass das Engagement der PädagogInnen quer durch alle Schultypen groß ist, wird mit der Umfrage bestätigt. Rund 90 Prozent der Eltern geben an, dass es den LehrerInnen ein Anliegen ist, dass die SchülerInnen etwas lernen. „Für die Qualität der Schulen und des Lehrpersonals spricht auch, dass sich der Großteil der Schülerinnen und Schüler an der jeweiligen Schule wohl fühlt“, so Palfrader. Über 90 Prozent der Eltern geben zudem an, ihre Kinder in der Schule in guten Händen zu wissen. Auch bei der Kommunikation zwischen Schule und Eltern oder beim respektvollen Umgang mit den SchülerInnen wird der Lehrerschaft ein gutes Zeugnis ausgestellt.

LehrerInnenausbildung nicht zeitgemäß
Reformbedarf besteht bei der LehrerInnenausbildung. Nur rund ein Drittel der PädagogInnen hält die derzeitige Ausbildung für zeitgemäß. „Für die Ausbildung ist nicht das Land, sondern der Bund zuständig. Ich nehme die Aussagen der Betroffenen aber trotzdem sehr ernst und werde diesbezüglich intensive Gespräche mit dem Bund führen“, kündigt die Bildungslandesrätin an.

Grundsätzlich hohe Zufriedenheit herrscht bei den LehrerInnen mit dem Arbeitsplatz Schule. Dafür bedankt sich LRin Beate Palfrader auch bei den Schulerhaltern, vor allem den Gemeinden. Mehr als vier Fünftel bescheinigen ein positives Arbeitsklima. 86 Prozent haben das Gefühl, sich in die Schulgestaltung einbringen zu können. In drei Viertel der Fälle funktioniert auch die Kommunikation des Lehrkörpers mit der Schulleitung sehr gut bis gut.

„Tirols Lehrerinnen und Lehrer leisten hervorragende Arbeit. Die vorliegende Umfrage hat dies eindeutig bestätigt. Sie hat aber auch gezeigt, dass wir in einigen Punkten Schwachstellen haben. Es wird nun unsere Aufgabe sein, im Sinne der Zukunft unserer Kinder und im Sinne einer motivierten Lehrerschaft an einer weiteren Qualitätssteigerung zu arbeiten. Und in diesem Sinne darf ich noch einmal sagen: Obwohl die budgetären Spielräume immer kleiner werden. Bei der Bildung spart das Land Tirol nicht“, fasst Bildungslandesrätin Beate Palfrader zusammen.

IMAD-Marktforschung
Elternumfrage (telefonisch): n=456, Schwankungsbreite +/- 4,5%
Bevölkerungsumfrage (telefonisch): n=304, Schwankungsbreite +/- 5,6%
LehrerInnenumfrage (Online): n=3.748 (Rund ein Drittel der Tiroler LehrerInnen hat sich beteiligt), Schwankungsbreite +/-1,2%
     
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