"Es soll nur mehr einen Bundesrechnungshof mit Außenstellen in den Ländern geben"
Wien (bzö) - "Die nun von der Koalition präsentierte erweiterte Prüfkompetenz
für den Rechnungshof entspricht nicht der Vier-Parteien-Einigung von vergangenem Herbst", erklärte
BZÖ-Bündnisobmann Josef Bucher im Zuge einer Pressekonferenz. "Wir haben damals ganz klar gesagt,
dass es uns nicht um eine Grenzziehung was die Höhe der Einwohnerzahl in einer Gemeinde geht, sondern, dass
es um das Gebarungsvolumen der Gemeinde geht. Das ist die Messgröße, die in einer wirtschaftlichen Betrachtung
entscheidend ist", so Bucher.
Zudem hätten die Landeshauptleute noch immer Einmischungsmöglichkeiten in die Landesrechnungshöfe.
Bucher erinnerte aber, dass für die geplante Änderung eine 2/3-Mehrheit nötig ist und es mit den
Oppositionsparteien keine Gespräche gegeben habe. "Nach jetzigem Stand der Dinge wird es zu diesem Entwurf
von unserer Seite aus keine Zustimmung geben. Dieser SPÖ/ÖVP ist für uns nicht tragbar", sagte
Bucher.
Die Herabsetzung der Prüfkompetenz nach der Einwohnerzahl ist Bucher zuwenig, denn auch kleinere Gemeinden
könnten durchaus ein höheres Haushaltsvolumen haben. Zudem fehlten unterstützende Richtlinien für
die Haushaltsgestaltung völlig.
Der aktuelle Entwurf sieht vor, dass die Landesregierungen ihre Landesrechnungshöfe gezielt einsetzen können,
kritisierte Bucher. "Es soll nur mehr einen Bundesrechnungshof mit Außenstellen in den Ländern
geben", verlangte der BZÖ-Bündnisobmann. Dies verhindere auch eine Einmischung der Landeshauptleute
bei den Prüfungen. |