Explosiv: ForscherInnen der Uni Graz beobachteten erstmals Schockwellen von Ausbrüchen auf der Sonne in 3D   

erstellt am
22. 06. 10

Graz (iniversität) - Die Sonne macht sich derzeit rar, dafür haben ForscherInnen der Karl-Franzens-Universität Graz „explosive“ Neuigkeiten vom heißen Stern zu berichten. Einem Team unter der Leitung von Dr. Astrid Veronig vom Institut für Physik ist es erstmals gelungen, die Schockwellen von Eruptionen auf der Sonne in ihrer dreidimensionalen Struktur zu beobachten. Die Entdeckungen des Grazer Teams finden sich auch unter den Highlights auf der Website der STEREO-Mission der NASA.

Durch Instabilitäten in den starken Magnetfeldern der Sonnenflecken entstehen gewaltige energiereiche Ausbrüche, die so genannten koronalen Massenauswürfe, deren Auswirkungen manchmal bis zur Erde reichen. Sie können Funkverkehr und GPS stören und zum vermehrten Auftreten von Polarlichtern führen. Diese Eruptionen auf der Sonne lösen Schockwellen aus, die hochenergetische Teilchen beschleunigen, was die Effekte der Massenauswürfe zusätzlich verstärkt.

„Erstmals haben wir Schockwellen direkt in der Korona, der äußeren Schicht der Sonnenatmosphäre, abbilden können“, berichtet Astrid Veronig von der spektakulären Entdeckung. Dass die WissenschafterInnen die dreidimensionale Struktur der Wellen analysieren können, verdanken sie der STEREO-Mission der NASA. „Diese besteht aus zwei identischen Satelliten, die die Sonne aus unterschiedlichen Blickwinkeln beobachten“, so Veronig.

Begünstigt wurden die Beobachtungen auch dadurch, dass die Sonne derzeit nur sehr geringe Aktivitäten zeigt. „Durch das extreme Sonnenminimum kommt es nur zu einzelnen koronalen Massenauswürfen. Diese isolierten Phänomene lassen sich, ungestört von anderen Eruptionen, besonders gut beobachten“, erklärt Veronig.

Veröffentlichung auf der Website der STEREO-Mission:
http://stereo.gsfc.nasa.gov/gallery/item.php?id=stereoimages&iid=126
     
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