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Barbara Prammer in ORF-"Pressestunde" |
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erstellt am
05. 07. 10
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Prammer:
Für Bankensteuer, für Finanztransaktionssteuer
Banken waren große Nutznießer, müssen sich auch an Budgetkonsolidierung
beteiligen =
Wien (sk) - "Es geht um Gerechtigkeit, es darf nicht auf Kosten der Schwächsten gespart
werden", erklärte Nationalratspräsidentin und stellvertretende SPÖ-Vorsitzende Barbara Prammer
am 04.07. in der ORF-"Pressestunde" zum Thema Budgeterstellung. Sie sprach von "einem der schwierigsten
und wichtigsten Budgets, die jemals gemacht wurden in Österreich" und sieht "noch sehr viel Diskussionsbedarf
zwischen den Parteien". Bei den notwendigen Einsparungen müssten die Länder und Gemeinden ins Boot
geholt werden.
"Die Menschen müssen dabei das Gefühl haben, es wird an den richtigen Stellen gespart und es wird
an den richtigen Stellen investiert", sagte Prammer zum Thema Budget. Wichtig sei es der SPÖ, dass Arbeit
gesichert wird und Maßnahmen gesetzt werden, die das Wirtschaftswachstum nicht unnötig gefährden.
"Die Banken waren große Nutznießer einer enormen finanziellen Kraftanstrengung, sie müssen
sich auch an der Budgetkonsolidierung beteiligen", forderte Prammer, die sich für die Banken- und Finanztransaktionssteuer
aussprach. Der SPÖ, so Prammer, gehe es vor allem um Gerechtigkeit. Wenn dagegen die ÖVP von "Leistungsgerechtigkeit"
spreche und damit jene meine, die ein sehr hohes Einkommen haben, müsse sie, Prammer, daran erinnern, dass
etwa auch eine Supermarkt-Kassiererin einen enormen Einsatz bringt.
Einsparungen und Verwaltungsreform Teil des Budgets
Ein Teil der Budgeterstellung, so Prammer, seien auch Einsparungen etwa durch die Verwaltungsreform. Durch das
Bundesfinanzrahmengesetz seien bereits Obergrenzen für die Ausgaben der einzelnen Ministerien festgelegt worden.
Kein leichtes Unterfangen sei es nun, die Bundesländer ins Boot zu holen. "Die Länder und die Gemeinden
müssen mit eingebunden werden, vor allem hinsichtlich der Verwaltungsreform", legte Prammer dar. Die
weiteren Gespräche zum Budget begännen bereits morgen.
Bundesrat: Prammer wünscht mehr Mitbestimmung bei länderrelevanten Themen
Als Nationalratspräsidentin lehnte es Prammer ab, Einsparungen bei der Institution der Landtage oder beim
Bundesrat einzufordern. Demokratie, so Prammer, müsse man sich leisten. Prammer ist auch gegen die Verkleinerung
des Nationalrates, da dies auf Kosten der kleineren Parteien gehen würde. Prammer erinnerte jedoch daran,
dass die Politiker-Bezüge bereits eingefroren wurden. Die Nationalratspräsidentin sprach sich für
eine teilweise Reform des Bundesrates aus. So soll sich das Mitspracherecht des Bundesrates auf die Themen beschränken,
von denen die Länder direkt betroffen sind. Dafür soll dem Bundesrat in diesen Fragen ein reales Vetorecht
eingeräumt werden.
SPÖ hat fortschrittliche Themen und Lösungen
Prammer erklärte auch, dass die SPÖ "fortschrittliche Themen und Lösungen hat, die
in die Zukunft reichen", das habe auch der letzte Bundesparteitag deutlich gezeigt. Das von der SPÖ gestartete
Projekt "Österreich 2020" habe bezüglich der Beschäftigung mit den Herausforderungen der
Zukunft zentralen Stellenwert, so Prammer. Befragt zum Koalitionsklima sagte Prammer, dass sie davon ausgeht, dass
"man sich aufeinander zu bewegt, so dass man am Ende sagen kann: Wir haben uns - so wie z.B. bei der Mindestsicherung
- einen großen Schritt vorwärts bewegt". Im Fall der Familie Zogaj hofft die Nationalratspräsidentin
auf eine "faire Chance", schließlich habe die Innenministerin selbst aufgezeigt, wie eine Lösung
aussehen könnte. Einmal mehr betonte Prammer hier auch die Forderung der SPÖ nach Schaffung eines einheitlichen
Bundesamtes für Migration.
Die Nationalratspräsidentin unterstrich die Notwendigkeit der Verwaltungsreform. Hierbei sollten sich alle
Beteiligten - also auch die Länder - an einen Tisch setzen, um Lösungen zu finden. Befragt zum Thema
Transparenz bei der Parteifinanzierung erklärte Prammer: "Die SPÖ hat hier die Initiative ergriffen
und bereits im Frühling einen Vorschlag gemacht, der derzeit verhandelt wird". Sie orte hier "Bewegung
auf allen Seiten - auch bei der ÖVP", ergänzte die Nationalratspräsidentin.
Angesprochen auf die kommenden Landtagswahlen in der Steiermark hob Prammer hervor, dass die steirische SPÖ
und Landeshauptmann Franz Voves "gute Arbeit für die steirische Bevölkerung" geleistet haben.
Bei ihrem letzten Besuch in der Steiermark sei große Zufriedenheit mit der Arbeit von Landeshauptmann Voves
spürbar gewesen, so Prammer, die Voves viel Erfolg wünschte. Zum Thema Bundespräsidentenwahl betonte
Prammer auf Nachfrage, dass sie es für "ganz wertvoll" halte, dass der Bundespräsident vom
Volk und nicht von den Parteien legitimiert sei. Schließlich sei der Bundespräsident gerade in krisenhaften
Zeiten die zentrale oberste Instanz, so Prammer. |
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Kaltenegger: Arbeitende Bevölkerung darf nicht übrigbleiben
Wer legal nach Österreich kommt, braucht den Rechtsstaat nicht zu fürchten =
Wien (övp-pd) - Die "arbeitende Bevölkerung darf nicht übrigbleiben: Wer den
Schwachen helfen will, muss auch an die denken, die das Sozialsystem finanzieren", erklärte ÖVP-
Generalsekretär Fritz Kaltenegger zu den Aussagen von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer in der
ORF-"Pressestunde". Die ÖVP sei "als einzige Partei der Mitte genau für die Menschen da,
die hart arbeiten und mit ihrer Leistung unseren Staat tragen – also auch für die Supermarkt-Kassierin",
betonte der ÖVP-Generalsekretär. Nun sei es "Zeit für Zusammenarbeit, damit wir mit dem Budget
gemeinsam das bisher wichtigste Zukunftsprojekt dieser Bundesregierung, bewältigen können."
Er, Kaltenegger, gehe davon aus, "dass Prammer als Nationalratspräsidentin Urteile des Verfassungsgerichtshofes
anerkennt", stellte der ÖVP-Generalsekretär zu den Aussagen Prammers zur Causa Zogaj fest. Das Urteil
des Verfassungsgerichtshofes sei nun auch konsequent umzusetzen. "Wer legal nach Österreich kommt und
sich an unsere Spielregeln hält, braucht den Rechtsstaat nicht zu fürchten", erklärte der ÖVP-
Generalsekretär abschließend. |
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Strache: Prammer soll sich um Budgetfahrplan kümmern statt um Vorzugsbehandlung für Zogajs
Nach den Landtagswahlen wird Regierung den Österreichern milliardenschweres Belastungspaket
auf den Tisch knallen
Wien (fpd) - Anstatt Vorzugsbehandlungen für die Zogajs einzufordern, solle sich Barbara Prammer besser
darum kümmern, dass der Budgetfahrplan eingehalten werde, meinte FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache zum
Auftritt der Nationalratspräsidentin in der ORF-"Pressestunde". Es sei ja wirklich absurd, für
Asylmissbraucher wie die Zogajs eine "Wiedergutmachung" zu verlangen. Als nächstes werde Prammer
wahrscheinlich gemeinsam mit den Grünen noch die Ehrenstaatsbürgerschaft für die Zogajs fordern.
Strache warf Prammer vor, die skandalöse und völlig inakzeptable Vorgangsweise der Bundesregierung beim
Budget nicht entschieden zu verurteilen. Faymann und Pröll würden hier offenen Verfassungsbruch begehen.
Die Nationalratspräsidentin finde es außerdem offenbar nicht empörend, dass der Parlamentarismus
von der Regierung verhöhnt werde. SPÖ und ÖVP wollten sich mit dieser Aktion über die Landtagswahlen
in Wien und der Steiermark hinüberretten, das sei der Hintergrund dieses Verfassungsbruchs, auch wenn Prammer
dies in Abrede stelle. Nach den Wahlen werde dann den Österreichern ein milliardenschweres Belastungspaket
auf den Tisch geknallt werden, warnte Strache. |
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Bucher: Prammer soll Budgetfahrplan konsequent einfordern
Experten aus der Wirtschaft, den Ministerien und den Parlamentsklubs können eigenen
Entwurf des Parlaments erstellen
Wien (bzö) - Nicht konsequent genug hat Parlamentspräsidentin Prammer bei ihrem Auftritt in der
Pressestunde von der Regierung die Einhaltung des Budgetfahrplans eingefordert, kritisiert BZÖ-Bündnisobmann
Josef Bucher. Die mangelnden Ressourcen im Parlament, um einen eigenen Budgetentwurf zu schaffen, lässt Bucher
nicht gelten: "Prammer soll sich Leihkräfte aus der Wirtschaft, den Ministerien und aus den Parlamentsklubs
holen!"
"Eine Parlamentspräsidentin braucht und darf nicht warten, bis sie Post von Faymann und Pröll bekommt,
wann die Regierung gedenke, ihrer Arbeit nachzukommen", so Bucher. Sie müsse auch gegenüber der
Regierung auf der Einhaltung der Verfassung bestehen. Die von Prammer genannte unklare Wirtschaftslage als Grund
für die Verschiebung des Budgets lässt Bucher nicht gelten: "Das Budget gilt für zwölf
Monate. In dieser Zeit kann sich deutlich mehr ändern, als in den eineinhalb Monaten, die Pröll und Faymann
mit Prammers Segen herausschinden wollen!"
"Die Politik hat die Verpflichtung, Gesetze einzuhalten und den Österreichern reinen Wein über Sparmassnahmen
einzuschenken", mahnt Bucher. Da die Regierung in diesem Punkt Arbeitsverweigerung betreibe, müsse Prammer
umgehend eine Expertengruppe zusammenstellen, um einen Budgetentwurf vom Parlament zu erstellen. "Das nötige
Fachpersonal soll sie in der Wirtschaft und in den Ministerien rekrutieren. Auch in den Klubs aller Parteien sitzen
ausgezeichnete Experten", so Bucher.
Wenig Reform- und Sparwillen erkennt Bucher in Prammers Nahbereich. "Ein Großteil der Gesetze kommt
bereits aus Brüssel. Da sind 183 Nationalratsabgeordnete zuviel!" Auch bei weniger Abgeordneten könnten
alle Parteien vertreten sein. |
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Kogler: Prammer läßt bei Budget Parlament im Stich
Verfassung ist einzuhalten, das Budget am 20.10. vorzulegen. Punkt!
Wien (grüne) - "Die Verfassung ist einzuhalten, das Budget am 20. Oktober vorzulegen. Punkt. Parlamentspräsidentin
Prammer redete heute dem glatten Verfassungsbruch das Wort, indem sie eine spätere Vorlage des Budgets nicht
dezidiert ablehnte, sondern von einem Aufeinander zugehen sprach. Wenn schon die Regierung die Verfassung mit Füssen
treten will, ist von der zweithöchsten Repräsentantin des Staates zu erwarten, dass sie als Hüterin
der Verfassung auftritt. Und erst recht als Parlamentspräsidentin für die Einhaltung der Regierungsverpflichtungen
gegenüber dem Parlament", so Werner Kogler, stv. Klubobmann der Grünen, zu den heutigen Aussagen
Prammers in der ORF-Pressestunde.
Positiv hingegen sieht Kogler, dass Prammer die Wiedereinreise der Familie Zogaj befürwortet. "Allerdings",
so Kogler, "ist auch Prammer der Vorwurf zu machen, dass sie all die Gesetzes-Verschärfungen mitbeschlossen
hat, die die Familie Zogaj und viele Familien in ähnlichen Situationen überhaupt in diese Sackgasse gebracht
haben", so Kogler. |
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