Arbeitslosigkeit  

erstellt am
01. 07. 10

Vorläufige Ergebnisse für das 2. Quartal zeigen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 4,4%
Wien (statistik asutria) - Im zweiten Quartal 2010 waren nach den vorläufigen Ergebnissen der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria 187.100 Personen arbeitslos. Die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Arbeitslosen sank im Vergleich mit dem zweiten Quartal 2009 damit um 11.700 (-5,9%). Das entspricht einer (nicht saisonbereinigten) Arbeitslosenquote von 4,4%, ein Jahr zuvor lag die Quote noch bei 4,6%. Vom Rückgang profitierten vor allem die Männer. Die Arbeitslosenquote sank hier von 4,8% im zweiten Quartal 2009 auf 4,3% im zweiten Quartal 2010. Bei den Frauen stieg hingegen die Arbeitslosenquote im Jahresvergleich minimal von 4,4% auf 4,5%. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 verringerte sich die Arbeitslosenquote bei den Männern um 0,9 Prozentpunkte, bei den Frauen stieg sie um 0,4 Prozentpunkte. Auch bei den Jugendlichen von 15 bis 24 Jahren gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit, sowohl im Vergleich zum Vorjahr (-1,6 Prozentpunkte), als auch im Vergleich zum Vorquartal (-1,1 Prozentpunkte). Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen lag im zweiten Quartal 2010 bei insgesamt 8,4%.

 

Hundstorfer: Erstmals seit Beginn der Krise Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern und Altersgruppen rückläufig
Zahl der Arbeitslosen plus Schulungsteilnehmer gesunken - Jugendarbeitslosigkeit um 10,1 Prozent zurückgegangen
Wien (sk) - "Erstmals seit Beginn der Krise ist die Zahl der Arbeitslosen plus Schulungsteilnehmer im Vergleich zum Vorjahr gesunken und die Arbeitslosigkeit in allen Bundesländern und Altergruppen rückläufig. Dieser Rückgang ist sehr erfreulich und zeigt, dass die Maßnahmen der Regierung greifen", so Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer, der am 01.07. gemeinsam mit AMS-Vorstand Herbert Buchinger die Arbeitsmarktdaten für den Monat Juni präsentierte. "Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 7,3 Prozent und einen Beschäftigungsanstieg von 32.000 verzeichnen wir für den Juni den viertstärksten Beschäftigungsanstieg des letzten Jahrzehnts", betonte Hundstorfer. Besonders erfreut zeigte sich der Arbeitsminister über den starken Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 10,1 Prozent.

Die wirkungsvolle Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, die zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit geführt hat, trage auch zur Budgetkonsolidierung bei, da weniger Arbeitslose auch weniger Sozialausgaben bedeuten, so Hundstorfer. Der Arbeitsminister rechnet aufgrund der positiven Arbeitsmarktentwicklung 2010 mit einem um 250 bis 300 Millionen Euro geringeren Defizit im Arbeitsmarktbudget.

Die aktuellen Zahlen zeigen auch, dass die Zahl der freien Stellen kräftig ansteigt. Besonders hob Hundstorfer hervor, dass die Arbeitslosigkeit auch bei Langzeitarbeitlosen und in der Altersgruppe 50+ rückläufig sei. Dies sei vor allem den zahlreichen Programmen des AMS wie der "Aktion 4000" zu verdanken.

Buchinger: Dynamik des Arbeitsmarktes konnte während der gesamten Krise erhalten werden
AMS-Vorstand Herbert Buchinger betonte, dass es gelungen sei, während der gesamten Krise die Dynamik am Arbeitsmarkt zu erhalten. "Wir haben unser Schulungsangebot in der Krise ganz massiv ausgeweitet, damit ja kein Arbeitsplatz aufgrund von fehlenden Qualifizierungen unbesetzt bleibt", so Buchinger. Neben der Ausweitung des qualitativ hochwertigen Schulungsangebotes und des Qualifizierungsbonus, seien auch die überbetrieblichen Lehrwerkstätten massiv ausgebaut worden, damit auch wirklich jeder Jugendliche im Rahmen der Ausbildungsgarantie die Chance auf einen Lehrplatz erhält. "Die überbetriebliche Ausbildung ist ein Sprungbrett in die reguläre Ausbildung und genau dafür ist sie auch gedacht", so Buchinger, der weiter ausführte, dass die Plätze in den überbetrieblichen Lehrwerkstätten im Herbst noch einmal um ca. 1.700 auf 13.000 aufgestockt werden. Buchinger zeigte sich zuversichtlich, dass dies die letzte nötige Aufstockung sein werde.

Hundstorfer: Aktuelle Zahlen sind erfreulich, Krise aber noch nicht vorbei
Laut einer aktuellen Schätzung der Statistik Austria, die heute veröffentlicht wurde, hat Österreich mit 4,4 Prozent die zweitniedrigste Arbeitslosenquote innerhalb der EU. Dies sei zwar sehr erfreulich, so Hundstorfer, "noch ist die Krise aber nicht vorbei" und es wäre falsch und fatal zu behaupten, "dass alles gelaufen" sei. "Die aktuelle Zwischenetappe ist sehr gut, aber sie veranlasst uns nicht zum ausrasten, sondern zum weiterarbeiten", so der Arbeitsminister abschließend.

 

Mikl-Leitner:Situation am Arbeitsmarkt entwickelt sich in richtige Richtung
Rückgang der NÖ Arbeitslosigkeit von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Juni erreicht
St. Pölten (nöi) - "In Niederösterreich sind die beschäftigungspolitischen Maßnahmen dort gesetzt, wo sie sinnvoll sind und Erfolg versprechen. Bester Beweis dafür ist, dass die Arbeitslosigkeit in NÖ im Juni 2010 um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen ist. Dieser Rückgang an Arbeitslosigkeit konnte mittlerweile bereits zum dritten Mal in Folge erzielt werden", freut sich die für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner. "Diese positive Entwicklung ist ein wesentliches Indiz dafür, dass Niederösterreich rechtzeitig und richtig gehandelt hat und sich die Situation am Arbeitsmarkt stabilisiert hat. Insgesamt werden rund 190 Millionen Euro aus Mitteln des Landes, des Bundes und der EU in den NÖ Arbeitsmarkt investiert. Aktuell wurde in der letzten Regierungssitzung die Förderung von gemeinnützigen Beschäftigungsprojekten beschlossen. Diese Beschäftigungsprojekte sind in Zeiten wie diesen unabdingbar und besonders wichtig", so Mikl-Leitner weiter.

Die Qualifikation, Beratung und Betreuung von Arbeitssuchenden in Niederösterreich nimmt daher auch weiterhin einen wichtigen Stellenwert ein. Deshalb setzt das Land NÖ auf zielorientierte und zukunftsweisende Projekte, die bereits in den vergangenen Monaten erfolgreich waren und unterstützt arbeitssuchende Jugendliche, Frauen und Männer - denn jeder Arbeitslose ist einer zuviel!

 

 Schatz: Sinkende Arbeitslosigkeit erfreulich, viele Probleme bleiben
Anstieg bei Teilzeit und Leiharbeit nicht nur erfreulich
Wien (grüne) - "Natürlich ist es erfreulich, wenn sich der Arbeitsmarkt langsam wieder erholt. Trotzdem ist es bedenklich, dass vieles offenbar unreflektiert genau so weiter geht, wie vor der Krise. Teilzeitbeschäftigungen werden angeboten, von deren Einkommen man nicht leben kann. Leiharbeit wird angeboten, die keine Sicherheit und Perspektiven bietet. Regierung und Wirtschaft haben es versäumt, die Krise zum Umdenken zu nützen", so Birgit Schatz, ArbeitnehmerInnensprecherin der GRÜNEN zu den Arbeitszahlen.

Besonders besorgt ist Schatz aber über die Situation Jugendlicher am Arbeitsmarkt und erklärt dazu: "Die Zahlen bei der Jugendarbeitlosigkeit gehen zwar langsam zurück, aber jetzt mit Schulschluss, wird sich das sicher schon wieder ändern. Außerdem haben viele Jugendliche noch keinen Anspruch aus der ALVG erworben und scheinen deshalb in den Statistiken nicht auf. Sie stehen buchstäblich unregistriert auf der Straße. Wir brauchen eine Entschärfung der Schnittstelle zwischen Schule und Berufslaufbahn. Jetzt bleiben rund 10% pro Jahrgang entweder unqualifizierte Hilfsarbeiter oder schaffen den Einstieg überhaupt nicht."

 

 Tumpel: Entwicklung erfreulich, Entwarnung verfrüht
Wichtig sind aber Vollzeitarbeitsplätze, von denen die Menschen auch leben können
Wien (ak) -
Dass sich der Arbeitsmarkt in Österreich im Juni besser als erwartet entwickelt hat, die Arbeitslosigkeit im Monatsvergleich zum Vorjahr gesunken und gleichzeitig die Beschäftigung deutlich gestiegen ist, ist für AK Präsident Herbert Tumpel "ein gutes Zeichen, aber noch lange kein Grund zur Entwarnung." Die Konjunkturpakete des letzten Jahres, die Stärkung der Kaufkraft durch die Steuersenkungen und die gute Lohnentwicklung im letzten Jahr sowie vor allem aber auch die massive Ausweitung der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch den Sozialminister haben diese erfreuliche Entwicklung ermöglicht. Der Anstieg der Beschäftigtenzahlen hat für Tumpel einen "Pferdefuß, weil vor allem im Dienstleistungsbereich Teilzeitarbeit weiter im Vormarsch ist. Wichtig sind aber Vollzeitarbeitsplätze, von denen die Menschen auch leben können." Mit rund 285.000 Arbeit Suchenden muss die Lage auf dem Arbeitsmarkt jedenfalls ein zentrales politisches Thema bleiben. "Jetzt darf nicht nachgelassen werden und die erfreuliche Arbeitsmarktentwicklung durch eine überzogene Budgetkonsolidierung kaputt gespart werden", fordert Tumpel, " das Budget muss so in Ordnung gebracht werden, dass das nicht zu Lasten der Beschäftigung und der ArbeitnehmerInnen geht, die die Krise nicht verursacht haben. Die Art der Konsolidierung muss von der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung abhängen. Jetzt sollen einmal jene einen Beitrag leisten, die die Krise mitverursacht haben oder bereits in den Genuss einer Unterstützung durch die Steuerzahler gekommen sind." Der AK Präsident verlangt insbesondere die Bekämpfung von Steuerbetrug und -hinterziehung, eine rasche Einführung einer Bankenabgabe, die Einführung einer Transaktionssteuer sowie die Beseitigung und Schließung von Steuerprivilegien und -lücken. Außerdem, so Tumpel, muss der Weg der aktiven Arbeitsmarktpolitik konsequent fortgesetzt werden.

 

 Kaske: Positive Signale am Arbeitsmarkt, aber noch nicht "über den Berg"
Qualifizierung für Arbeitslose weiterführen, Ausbildungsgarantie umsetzen
Wien (ögb) - "Es ist schön, dass die Arbeitslosigkeit erstmals seit langem - auch unter Berücksichtigung der SchulungsteilnehmerInnen - sinkt. Von einer Trendwende am Arbeitsmarkt zu sprechen, könnte aber verfrüht sein. Die Zahl der Arbeit Suchenden ist nach wie vor sehr hoch, wir sind noch nicht über den Berg", sagt vida-Vorsitzender und ÖGB- Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske zu den Arbeitsmarktdaten für Juni 2010. Die Qualifizierungsmaßnahmen müssten auch 2011 auf hohem Niveau fortgeführt werden, verlangt Kaske. Zudem sei eine offensive Strategie zur Bewältigung der Krise nötig statt Budgeteinsparungen mit der Rasenmähermethode.

Inklusive SchulungsteilnehmerInnen waren Ende Juni 284.610 Personen als arbeitslos gemeldet. Das bedeutet einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 2,5 Prozent.

Kritisch sieht Kaske die für 2011 geplanten Einsparungen von rund 100 Millionen Euro bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik. "Qualifizierung ist das Um und Auf in unserer Wissensgesellschaft und auch wichtig, damit unsere Volkswirtschaft wettbewerbsfähig bleibt", sagt Kaske. Von Einsparungen auf jeden Fall ausgenommen werden müssten die Ausbildungsmaßnahmen für Jugendliche. "Die Ausbildungsgarantie der Bundesregierung ist eine sinnvolle Maßnahme und muss in jedem Fall fortgeführt werden", so Kaske.

"Obama hat recht, wenn er Europa vor einem Abwürgen des zarten Wirtschafswachstums durch eine zu restriktive Budgetpolitik warnt", erklärt der Gewerkschafter. Investitionen, die für unser Land nötig seien und Arbeitsplätze schaffen, müssten jetzt angegangen werden, fordert Kaske ein Impulsprogramm für Österreich. Darin enthalten müsse der Ausbau des Angebots an Pflege und Betreuung sein sowie eine Verbesserung des Öffi-Netzes. "Finanzminister Pröll hat gestern kundgetan, er kann sich Änderungen bei den Steuerprivilegien der Stiftungen vorstellen, aber das reicht bei weitem nicht. Damit die Reichen einen fairen Beitrag an den Steuern zahlen, muss auch eine Vermögenssteuer her. Dann ist genug Geld für die Budgetsanierung und für Investitionen in die Zukunftsbereiche da", meint Kaske.
     

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