Positive Bilanz zum Schulschluss   

erstellt am
01. 07. 10

Bildungsministerin Claudia Schmied: "Die Eltern sind mit der Neuen Mittelschule sehr zufrieden"
Wien (bmukk) - Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied präsentierte am 01.07. in einer Pressekonferenz eine vom BMUKK beauftragte Elternbefragung zur Zufriedenheit mit der Neuen Mittelschule. „Die Ergebnisse der aktuell durchgeführten Elternbefragung bestärken uns, dass wir mit der Neuen Mittelschule auf dem richtigen Weg sind. Die Eltern schätzen das kommunikative Klima, das die Neue Mittelschule ermöglicht, sowie deren Unterrichtsformen, die auf individuelle Förderung und erlebnisorientiertes Lernen setzen“, so Bildungsministerin Claudia Schmied zur Umfrage. „Dass 91 % der Schülerinnen und Schüler gerne zur Schule gehen, ist eine große Freude. Die Neue Mittelschule soll eine Schule sein, die Kindern Freude am Lernen macht und auch deshalb leistungssteigernd wirkt“, betont die Ministerin.

Vom Institut für empirische Sozialforschung (IFES) befragt wurden Eltern, deren Kinder die 5. bzw. 6. Schulstufe einer Neuen Mittelschule besuchen. Die Ergebnisse der Umfrage bilden eine überaus große Zufriedenheit mit der Neuen Mittelschule ab: Die Eltern sind vom Schulklima, vom Schulalltag und von den Unterrichtsmethoden in der Neuen Mittelschule sehr angetan. Dasselbe gilt in Bezug auf die gelebte Schulpartnerschaft. 80 % der Befragten geben der Neuen Mittelschule insgesamt die Noten 1 oder 2. Und 91 % der Kinder selbst gehen offenkundig gerne in die Neue Mittelschule.

Auch wenn bei der Neuen Mittelschule der positive Eindruck der Eltern deutlich überwiegt, meinen 46 %, dass es durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Die Wünsche streuen sich dabei sehr breit. Die höchsten Nennungsanteile entfallen bei den offenen Antworten auf den Ausbau der Nachmittagsbetreuung und eine noch stärkere Förderung. Damit ließen sich auch die bezahlte Nachhilfe, die bei den SchülerInnen in der Neuen Mittelschule zu einem deutlich geringeren Anteil (12 %) als an den österreichischen Schulen insgesamt nötig ist, weiter senken.

Die Erhebung erfolgte in Form telefonischer Interviews im Juni 2010 bei einer Stichprobe von 500 Personen. In 84 % der befragten Haushalte besucht das Kind die 5. Schulstufe, in 16 % die 6. Schulstufe. Aufgrund des Starts der Neuen Mittelschule im Schuljahr 2008/09 gibt es bislang nur Klassen in diesen beiden Schulstufen.

Neue Mittelschule
Seit dem Start der Neuen Mittelschule (NMS) mit 67 „Pionieren" in 5 Bundesländern im Schuljahr 2008/09 führte das große Interesse seitens der LehrerInnen und der Eltern zu einer annähernden Vervierfachung des Angebotes. Im aktuellen Schuljahr 2009/10 gibt es 244 Schulstandorte mit rund 20.000 SchülerInnen. Mit kommendem Schuljahr 2010/11 sind mit 76 weiteren neuen Standorten insgesamt 320 Neue Mittelschulen mit rund 35.000 SchülerInnen und rund 3.500 LehrerInnen in ganz Österreich in die Entwicklungsarbeit eingebunden. Für das kommende Schuljahr 2010/11 wurde die gesetzlich vorgegebene Obergrenze von 10 % hinsichtlich der Anzahl der Pflichtschulklassen, die bundesweit an den Modellversuchen Neue Mittelschule teilnehmen können, bereits ausgeschöpft.

Die Neue Mittelschule ist eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen mit einer neuen leistungsorientierten Lehr- und Lernkultur. Das individuelle Fördern der SchülerInnen steht dabei im Zentrum. Neue Unterrichtsformen und neue pädagogische Konzepte ermöglichen ein erlebnisorientiertes Lernen. SchülerInnen erarbeiten ihr Wissen selbst und werden zur Selbständigkeit angeleitet: Es geht um das Begreifen und Verstehen von Lerninhalten und die Anwendung des Gelernten. Das Resultat der Neuen Mittelschule sind beste und faire Voraussetzungen für den weiteren Bildungsweg aller Kinder.

Mehr Qualität und Chancengerechtigkeit an Österreichs Schulen
Rückblickend auf das erste Arbeitshalbjahr 2010 bilanziert Bildungsministerin Claudia Schmied in der Pressekonferenz die Ergebnisse der Bildungsreform: „Mit dem Beschluss der Gesetzesnovellen im ersten Arbeitshalbjahr 2010 - u. a. zur neuen BHS-Matura, zur Ausweitung und Verlängerung der Sprachförderkurse und der Modularisierung der Abendschule - setzen wir die Bildungsoffensive für mehr Qualität und Chancengerechtigkeit konsequent fort". Die Bildungsministerin dankt insbesondere dem Regierungspartner und den Schulpartnern für die konstruktive Zusammenarbeit.

Themenübersicht zu den Gesetzesnovellen im 1. Arbeitshalbjahr 2010

  • Einführung der teilzentralen standardisierten Reifeprüfung an den Berufsbildenden Höheren Schulen (Novelle zum Schulunterrichtsgesetz)
  • Kompetenzorientierte Schulbücher (Novelle zum Schulunterrichtsgesetz)
  • Modularisierung der Abendschule (Novelle zum Schulunterrichtsgesetz für Berufstätige, technische Adaptierungen im Schulorganisationsgesetz, Schülerbeihilfengesetz, Berufsreifeprüfungsgesetz)
  • Ausweitung und Verlängerung der Sprachförderkurse (Novelle zum Schulorganisationsgesetz)
  • Mehr Durchlässigkeit der Studien an Pädagogischen Hochschulen (Novelle zum Hochschulgesetz)
  • Einführung eines Datenverbundes für die Pädagogischen Hochschulen (Novelle zum Bildungsdokumentationsgesetz)


Als entscheidende Maßnahmen der Regierung und mit breiter parlamentarischer Zustimmung für eine qualitätvolle, chancengerechte Bildung sind die Ausweitung und Verlängerung der Sprachförderkurse, die Einführung des Qualitätsgütesiegels für schulische Tagesbetreuung, die Bildungsstandards ab 2012, die Matura Neu an der BHS, die Modularisierung der Abendschule sowie die Novelle zum Hochschulgesetz 2005, die AbsolventInnen der ehemaligen Pädagogischen Akademien neue Chancen der Weiterqualifizierung eröffnet, hervorzuheben.

Mit der Dialogreise „Netzwerke im Dialog mit der Ministerin. Leistung braucht Vertrauen. Die neue Schule.“ zu Beginn des Jahres wurde bundesweit Kontakt, Nähe und Vertrauen zwischen den NetzwerkpartnerInnen und der Ministerin gefestigt und eine strategische Entwicklungspartnerschaft für eine Schule der Wertschätzung und Leistung aufgebaut. Die Veranstaltungsreihe wird im Herbst 2010 unter dem Titel „Pädagogische Hochschulen als Kompetenzzentren für die Schulentwicklung“ in allen neun Bundesländern an den Pädagogischen Hochschulen fortgesetzt.
Partizipatorische Projekte für SchülerInnen und LehrerInnen im Bereich Kunst und Kultur

„Kunst- und Kulturvermittlung muss einen zentralen Stellenwert in unserem Bildungssystem einnehmen. Wir brauchen mehr Kreativität, Innovation und Vermittlung kultureller Kompetenzen an unseren Schulen. Kulturelle Bildung bedeutet für mich die vielfältige Förderung von Kreativität, Reflexion, Ästhetik, von interkulturellem Verständnis, Toleranz und gesellschaftlichem Diskurs. Bildung, Kunst und Kultur in einem Ministerium schaffen die ideale Vorraussetzung, sie auch gemeinsam zu denken“, begründet Bundesministerin Claudia Schmied ihre Initiativen im Bereich Vermittlungsprogramme.

Die Einführung des Freien Eintritts für junge Menschen bis zum 19. Lebensjahr im Jänner 2010 an den österreichischen Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek, die Förderung von 31 Vermittlungsprojekten der Bundesmuseen und der ÖNB für unterschiedliche Schulstufen und Schultypen sowie die Theaterinitiative „Macht|schule|theater“ führen vorbildhaft Bildung und Kultur zusammen und eröffnen so die Chance für eine produktive Zusammenarbeit von Bildungs- und Kultureinrichtungen in allen österreichischen Bundesländern. „Bis zum Jahr 2013 soll jede Schule in Österreich eine Kunst- und Kulturpartnerschaft mit Kunstschaffenden, Kulturinitiativen, Museen oder Theatern eingehen“, so Bundesministerin Claudia Schmied.

Ausblickend auf das zweite Arbeitshalbjahr 2010 hält Bildungsministerin Claudia Schmied fest: „Für Herbst stehen drei große strategische Felder zur Bearbeitung an: die neue Lehrerausbildung, das neue Lehrerdienstrecht und die neue Schulverwaltung, die vor allem mehr Verantwortungskultur am Schulstandort bringen soll. Wir wollen österreichweit ein leistungsfähiges, öffentliches Bildungssystem. Dafür brauchen wir Mut zur Gleichzeitigkeit in der Bildungspolitik. Ich hoffe sehr, dass wir diese großen strategischen Projekte in gemeinsamer Arbeit mit dem Regierungspartner und dem Parlament verwirklichen.“

     
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