Schild-Skulpturen vor der Hofburg zu Innsbruck laden zur Begegnung mit Kunst   

erstellt am
01. 07. 10

Innsbruck (rms) - Der "Turmbau zu Babel" und ein "Orientalischer Belagerungsring" aus dem Skulpturenensemble "Unerhörte Resonanzkörper" des Tiroler Bildhauers Alois Schild sorgen den Sommer über auf der Grünfläche zwischen Hofburg und den Stadtsälen für künstlerische Abwechslung. Am 01.07. wurden die Eisen-Skulpturen im Rahmen einer "Freiluft-Vernissage" vom Künstler, Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber und Kulturstadträtin Dr. Patrizia Moser enthüllt.

Als optimale Kombination von "Natur und Kultur" bezeichnete Vizebürgermeister Gruber bei der Vernissage die Aufstellung der Kunstwerke auf der für alle zugänglichen Grünfläche. "Kunst im öffentlichen Raum lässt zufällige, unerwartete Begegnungen zu", freute Kulturstadträtin Dr. Moser. Die Skulpturen laden dazu ein, darauf zu sitzen und herumzukraxeln. "Der spielerische Umgang von Kindern mit Kunst war mir immer ein Anliegen", so der Künstler.

20. Geburtstag des Festivals der Träume
Die Skulpturen stehen auf der Grünfläche zwischen Hofburg und Stadtsälen, sozusagen im Vorgarten des "Festivals der Träume", das vom 4. bis 22. August in den Stadtsälen und Ursulinensälen über die Bühne gehen wird. Die Enthüllung von Schilds "Traumskulpturen" war somit auch der Auftakt, um den 20. Geburtstag des Festivals zu zelebrieren. Dementsprechend viel Freude hatte auch der künstlerische Leiter Herbert Waltl bei der Vernissage, zu der zahlreiche BesucherInnen, darunter auch Kulturamtsleiter Horst Burmann kamen.

Zu den Kunstwerken
Monumental und witzig, organisch rostige Monster, die spielerisch vehement ihre eigene Natur behaupten - so könnte man sie beschreiben, die zwei raumgreifenden Skulpturen des Metallbildhauers Alois Schild. Die "Unerhörten Resonanzkörper", so der Titel des Ensembles, verweisen ironisch auf Utopien, auf Herrschafts- und Allmachtsansprüche längst vergangener Zeiten und Geschichten. Dass sie im doppelten Wortsinn auf unerhörte, weil größen-wahnsinnige Machtvisionen anspielen, davon zeugen ihre Einzelbezeichnungen: "Turmbau zu Babel"(2007) und "Orientalischer Belagerungsring"(2006).

Was deren Mutation zu "Unerhörten Resonanzkörpern" bedeutet, wird klar, wenn sich der wehrhafte "Belagerungsring" wie ein überdimensionaler Metallwurm auf der städtischen Grünfläche windet und der "Turmbau" der Zipfelmütze eines Riesen gleicht. Spätestens bei diesem Anblick nämlich ist klar: Man ist angekommen im monumental-komischen und archaischen Skulpturenkosmos des Gironcoli-Schülers Alois Schild.

Zum Künstler
Alois Schild (Jahrgang 1960) wurde in Tirol geboren und studierte von 1986 bis 1990 an der "Akademie der Bildenden Künste" in Wien bei Bruno Gironcoli Bildhauerei.

1993 eröffnete er den Skulpturenpark in Kramsach, wo 20 Metallgroßplastiken als Dauerausstellung gezeigt werden. Schild führte zahlreiche Auftragsarbeiten aus und war mit Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.
     
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