Bundeskriminalamt setzt neue Initiativen im Kampf gegen Kinderhandel   

erstellt am
29. 06. 10

Kriminalitätsbekämpfung
Wien (bmi) - Mit einer Reihe an Initiativen wird das Bundeskriminalamt gemeinsam mit NGO´s und der Jugendwohlfahrt das Thema Kinderhandel stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken. "Auch wenn in Österreich Fälle von Kinderhandel nur sehr selten auftreten, sind Aufklärung und Sensibilisierung wichtig", sagt General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts.

"Ziel ist es, mögliche verborgene Fälle von Kinderhandel ans Tageslicht zu bringen und gemeinsam mit dem Ausland die Drahtzieher festzunehmen", ergänzte Lang.

In Wien und Tirol wurden unter Federführung des Bundeskriminalamts bereits Polizistinnen und Polizisten speziell geschult, in Innsbruck wurde eine Podiumsdiskussion abgehalten. Weitere Veranstaltungen und Seminare in anderen Bundesländern werden folgen. Ab Herbst 2010 wird es ein eigenes Handbuch für Polizistinnen und Polizisten zum Thema Kinderhandel geben. 2009 wurden 32 Anzeigen nach Paragraf 104a des Strafgesetzbuchs - Menschenhandel – erstattet. Im Jahr davor waren es zwei.

Oberst Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt erinnert an einen Fall vor einigen Jahren, als wurden hunderte Kinder aus Rumänien und Bulgarien nach Wien zum Stehlen gebracht wurden. "Gemeinsam mit der Jugendwohlfahrt ist es uns gelungen, diese Kinder in ihre Heimatländer zurückzubringen. Andere Länder in ähnlichen Situationen haben seither in Österreich angefragt, wie wir dabei vorgegangen sind."

Das Bundeskriminalamt setzt im Kampf gehen Kinderhandel aber auch auf internationale Kooperation und arbeitet eng mit allen relevanten Strafverfolgungsbehörden im Ausland zusammen. "Besonders wichtig sind aber das enge Zusammenspiel von Polizei, Jugendwohlfahrt und NGO's in Österreich sowie Hinweise aus der Bevölkerung", sagte Lang.
     
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