Ludwig: Wiener Wohnbau ist verlässlicher Partner für die Bevölkerung und Wirtschaft   

erstellt am
29. 06. 10

Rechnungsabschluss 2009 belegt: Wiener Wohnbauförderung ist auch in Zeiten der internationalen Wirtschaftskrise ein wichtiger und stabiler Konjunkturmotor
Wien (rk) - Wien zeichnet für knapp ein Viertel der österreichischen Bauproduktion im Wohnungs- und Siedlungsbau verantwortlich und weist im Bundesländervergleich die höchste Produktion auf. Rückgänge bei freifinanzierten Projekten konnten im geförderten Bereich überkompensiert werden. Dafür waren unter anderem konjunkturelle Maßnahmen wie die Steigerung der Förderungen im Rahmen der Sanierungsverordnung sowie die hohe Anzahl an zur Verfügung gestellten Grundstücken für Bauträgerwettbewerbe und nicht zuletzt die zusätzliche Wohnbauanleihe ausschlaggebend.

Hinsichtlich der Produktionswerte im Wohnungs- und Siedlungsbau war österreichweit im Jahr 2009 ein Rückgang um knapp 2,2 Prozent auf 3,46 Mrd. Euro zu verzeichnen. Vor allem beim freifinanzierten Wohnbau kam es in Österreich aufgrund von Finanzierungsengpässen zu Einschnitten. Anders in der Bundeshauptstadt: Entgegen dem nationalen Trend konnte in Wien ein Zuwachs um 3,3 Prozent auf 758 Mio. Euro verzeichnet werden. Das zentrale Instrument zur Sicherung dieser hohen Leistung und zur Schaffung neuer hochwertiger, aber dennoch erschwinglicher Wohnformen, ist die Wiener Wohnbauförderung.

"Der Rechnungsabschluss 2009 zeigt deutlich: Die Wiener Wohnbaupolitik wird ihrer Verantwortung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten voll gerecht. Während in den meisten Bundesländern 2009 die Bauproduktion im Neubau massiv einbrach, wurden in Wien knapp 7.000 neue Wohnungen gefördert. Insgesamt kamen den Wienerinnen und Wienern im vergangenen Jahr insgesamt 629 Mio. Euro, die in Neubau, Sanierung und direkte Unterstützungen investiert wurden, zu Gute. Vor allem in der Sanierung konnte ein neuer Spitzenwert erreicht werden. 2009 wurden für Sanierungsprojekte mit 17.000 Wohnungen Förderzusagen erteilt. Der Wiener Wohnbau ist ein starker und verlässlicher Partner für die Wienerinnen und Wiener und die Bau-und Baunebenbranche und ihre Beschäftigten", betonte Vizebürgermeister Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig heute Montag, im Rahmen der Rechnungsabschlussdebatte im Wiener Gemeinderat.

2009 setzte das Wohnbauressort eine Reihe erfolgreicher Maßnahmen, die - sowohl im geförderten Neubau, als auch bei geförderten Sanierungen und in den Wiener Gemeindebauten - eine weitere Steigerung der Wohnqualität zum Ziel hatten. Die regulären Investitionen lösten 2009 ein Bauvolumen von rund 1,5 Mrd. Euro aus und sicherten zusammen mit den Investitionen von Wiener Wohnen und der MA 34 insgesamt 23.000 Arbeitsplätze. Im Rahmen des Wiener Konjunktur- und Beschäftigungspakets flossen zusätzliche 17 Millionen Euro in thermisch-energetische Sanierungs- und Verbesserungsmaßnahmen in Gemeindebauten und Amtshäusern. Zudem begab die Stadt Wien eine Wohnbauanleihe mit einem Gesamtvolumen von 200 Mio. Euro, um die Langfristfinanzierung für Neubau- und Sanierungsprojekte zu sichern. Diese, mit der Bonität der Stadt Wien gesicherten Anleihen werden seit heuer von den Banken als Basis für die Emission von Wohnbauanleihen eingesetzt. Die Banken sind gleichzeitig verpflichtet, Mittel in gleicher Höhe für den geförderten Wiener Wohnbau unter Einhaltung einer vereinbarten Zinsobergrenze bereitzustellen.

Neuer Rekord bei geförderten Sanierungen
Im Bereich der Sanierung wurden 2009 wesentliche Maßnahmen zur Konjunkturförderung gesetzt. Die Sanierungsverordnung 2008 (in Kraft getreten im Jänner 2009) koppelt strengere energetische Grenzwerte an höhere Fördersätze. Insgesamt sichert die geförderte Sanierung in Wien 4.200 Arbeitsplätze pro Jahr, und dies vor allem in Klein- und Mittelbetrieben. Die Sanierungsverordnung schafft 700 zusätzliche Arbeitsplätze und bietet auch österreichweit den stärksten Anreiz für umfassende thermisch-energetische Sanierungen. Wie gut die Förderungen im Sanierungsbereich angenommen werden, zeigt sich etwa am Beispiel der Förderschiene "Thewosan" für thermisch-energetische Sanierungen: Allein im Bereich Thewosan konnte damit 2009 gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 80 Prozent verzeichnet werden. Die Mehrzahl der Anträge wurden von Wohnungseigentümer-Hausgemeinschaften gestellt. Insgesamt stieg 2009 die Anzahl der Anträge für geförderte Sanierungen um rund 70 Prozent an.

Sozial nachhaltige Wohnungen für die WienerInnen
Neben der - im Vergleich zu anderen Metropolen - außerordentlich hohen Neubauleistung wird im geförderten Wiener Wohnbau höchstes Augenmerk auf den Bau von bedarfsgerechten Wohnungen gelegt und kontinuierlich an Qualitätsverbesserungen gearbeitet. Bauträgerwettbewerbe, die vom wohnfonds_wien ausgelobt werden, stellen hohe Qualitätsniveaus in ökologischer, ökonomischer und architektonischer Hinsicht sicher. Auf Initiative von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig wurde 2009 ein weiteres Bewertungskriterium - die "Soziale Nachhaltigkeit" - bei Bauträgerwettbewerben und im Grundstücksbeirat eingeführt und bereits bei den geplanten Bauten im Sonnwendviertel beim neuen Hauptbahnhof angewendet. Damit wird Innovation und sozialer Verantwortung ein noch größerer Stellenwert eingeräumt. So umfasst das Kriterium "Soziale Nachhaltigkeit" die Bereitstellung von vielfältigen Wohnungstypen und flexibel adaptierbaren Wohnungsgrundrissen, Wohnungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, betreutes Wohnen und Wohnen-für-Generationen-Wohnungen sowie Home-Offices. Weiters zählen dazu auch großzügige Kommunikationsflächen und Gemeinschaftsräume für alle Generationen, die zum Teil auch von den künftigen BewohnerInnen gemeinsam gestaltet werden können. "Dem Kriterium der sozialen Nachhaltigkeit wird aber auch durch einen hohen Anteil an Wohnungen mit Superförderung, für die nur geringe Eigenmittel erforderlich sind, Rechnung getragen. 2009 stellte die Stadt Wien bereits für 1.026 Wohnungen Superförderungen zur Verfügung, heuer erfolgt eine weitere Steigerung auf 1.500 Wohnungen", hielt der Vizebürgermeister fest.

Sanierungs- und Serviceoffensive für Wiener Gemeindebauten
2009 wendete Wiener Wohnen rund 184 Mio. Euro für die Sanierung von Wohnhausanlagen mit insgesamt 8.500 Wohnungen auf. Das derzeit günstige Zinsniveau nutzt Wiener Wohnen für weitere Investitionen. Im Baubereich wurden 2009 mehr als 550 Mio. Euro investiert. Im heurigen Jahr werden es mehr als 600 Mio. Euro sein. Der Eigenkapitalanteil von Wiener Wohnen hat sich 2009 mit einer Quote von 67,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (67,7 Prozent) sogar leicht verbessert. "Auch hier zeigt sich, dass die Stadt Wien ihrer Verantwortung gegenüber den Mieterinnen und Mietern vollauf gerecht wird. Hohe Investitionen bei gleichzeitig günstigen Mieten verdeutlichen die ausgewogene Balance der erreichten Ziele", unterstrich Ludwig. Zusätzlich wurde eine ganze Reihe von neuen Projekten realisiert, um das Zusammenleben in den Städtischen Wohnhausanlagen weiter zu verbessern. Auf Basis der bislang größten MieterInnenumfrage in den Gemeindebauten wurde ein erfolgreiches Maßnahmenpaket entwickelt. So wurden die Pilotprojekte "Nightwatch" (heute: "wohnpartner unterwegs") und "Wiener Wohnen unterwegs" aufgrund ihres Erfolgs 2009 ausgeweitet. Als weitere Maßnahme sind seit Oktober 2009 die neuen OrdnungsberaterInnen im Einsatz. Zudem wurde eine Ausweitung der Präventivmaßnahme "Videoüberwachung in Gemeindebauten" angestrebt, die von der Datenschutzkommission im Dezember 2009 auch genehmigt wurde. Zurzeit laufen die Vorarbeiten für die Umsetzung der zusätzlichen und neuen Videoüberwachungsanlagen, die im Herbst des heurigen Jahres startklar sein werden. 2009 wurde die Neuorganisation der Gebietsbetreuungen Städtische Wohnhausanlagen und die damit verbundene deutliche personelle Aufstockung und Ausweitung des Serviceangebots für die GemeindemieterInnen auf Schiene gebracht. Um ein noch besseres Service in Richtung Prävention bieten und gleichzeitig Synergien nutzen zu können, ist diese Serviceeinrichtung seit Jänner 2010 innerhalb des Wohnservice Wien unter dem neuen Namen "wohnpartner" organisiert.

Auch das Tochterunternehmen Wiener Wohnen Haus- & Außenbetreuung GmbH (früher "Stadt Wien - Wiener Wohnen Hausbetreuungs GmbH") wurde 2009 neustrukturiert. Um verstärkt persönliche AnsprechpartnerInnen für die GemeindemieterInnen zu schaffen, wird das Stützpunktnetz kontinuierlich ausgebaut. Auch das neue und faire Waschküchensystem "NaTÜRlich sicher", das sich bestens bewährt hat, wird in weiteren Gemeindebauten installiert. Mehr als 1.200 Waschküchen wurden bereits auf das neue System umgestellt.

Neue Förderaktion für Sicherheitstüren
Wien zählt zu den sichersten Städte der Welt. Dennoch haben auch bei uns Einbrüche zugenommen. Deshalb wurde die seit 2005 bestehende Förderung für den Einbau von Sicherheitstüren im Rahmen einer Gemeinderats-Aktion massiv ausgeweitet. Im Rahmen dieser Sonderaktion, die vorerst bis 31. Dezember 2010 läuft, stellt die Stadt Wien Zusatzmittel von vier Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert wird der nachträgliche Einbau von Sicherheitstüren ab Widerstandsklasse 3 mit 20 Prozent der Investitionssumme, maximal jedoch 400 Euro bei einfachen Türen und maximal 800 Euro bei Doppelflügeltüren, egal ob im mehrgeschossigen Wohnbau, im Kleingarten oder im Eigenheim, unabhängig vom Alter des Wohngebäudes und von der Größe der Wohnung.+

Wiener Wohnbau weltweit die Nummer eins
Die Stadt Wien zählt in puncto Lebensqualität seit Jahren zu den Spitzenreitern. In der aktuellen Mercer-Studie, die 215 internationale Städte vergleicht, wurde Wien heuer bereits zum zweiten Mal in Folge Weltmeister. Für das Zustandekommen dieses ausgezeichneten Ergebnisses leistet der geförderte Wiener Wohnbau einen maßgeblichen Beitrag. "Die Wiener Wohnbaupolitik ist aufgrund ihrer sozialen, ökologischen und ökonomischen Ausrichtung weltweit Vorreiter. Wie richtig der Weg Wiens ist, zeigte sich besonders deutlich im Jahr 2009, das eindrucksvoll belegte, dass der Wiener Wohnbau auf stabilen und krisensicheren Säulen ruht, die den Wienerinnen und Wienern ein Optimum an Sicherheit bieten. Diesen erfolgreichen Kurs wollen wir auch in Zukunft beschreiten", so Vizebürgermeister Michael Ludwig abschließend.
     
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