Berlakovich ist Ökofeigenblatt - Versagen bei Ölausstieg, Klimaschutz, Feinstaub
Wien (grüne) - Scharfe Kritik an Umweltminister Berlakovich übt die Grüne Bundessprecherin
Eva Glawischnig im Rahmen der Parlamentsdebatte zur Umweltpolitik am 09.07. "Seit 20 Jahren stellt die ÖVP
den Umweltminister, seit 20 Jahren ist beim Klimaschutz, bei der Luftreinhaltung, beim Umstieg auf erneuerbaren
Energien kaum etwas weitergegangen." Bis heute habe Berlakovich nicht zu den notwendigen Konsequenzen aus
der Ölkatastrophe im Golf vom Mexiko Stellung bezogen, bis heute habe der Minister keinen Ausstiegsplan aus
der Ölwirtschaft vorgelegt, bis heute habe er nichts dazu gesagt, dass die Republik Österreich über
ihre ÖIAG-Anteile an der OMV an riskanten Tiefseebohrungen beteiligt ist. "Der Minister ist nichts als
ein kleines Öko-Feigenblatt, das nicht verdecken kann, dass die Bundesregierung weiterhin voll auf klimaschädliche,
fossile Energie setzt, statt endlich einen Umstieg auf saubere Ökoenergie einzuleiten", kritisiert Glawischnig.
Insgesamt habe Berlakovich nichts als eine "Bilanz des Versagens" vorzuweisen.
"Beim Klimaschutz ist Österreich Schlusslicht, das Ökostromgesetz wurde zerschlagen, beim Bau neuer
Ökostromanlagen herrscht Stillstand, beim gesundheitsgefährlichen Feinstaub werden die Grenzwerte am
laufenden Band überschritten. Gleichzeitig investiert die Bundesregierung trotz Budgetnotstand Milliarden
in neue Autobahnprojekte, die die teure Ölabhängigkeit fortführen", bemängelt Glawischnig.
"Die von Berlakovich angeführten 35 Mio. Euro für die Förderung von Photovoltaikanlagen sind
gegenüber den Milliarden für die Fossilindustrie ein Tropfen auf den heißen Stein." Die Grünen
erwarten sich von Berlakovich eine klare Aufforderung an die OMV, aus Tiefseebohrungen auszusteigen. Auf EU-Ebene
solle der Minister die Initiative von EU-Kommissar Öttinger unterstützen, der ein europäisches Moratorium
für Offshore-Bohrungen vorgeschlagen hat. "Tiefseebohrungen sind nicht beherrschbar. Eine Technologie
die vom Ölriesen BP nicht unter Kontrolle zu bringen ist, kann auch von der OMV nicht beherrscht werden. Berlakovich
sollte endlich das tun, wofür ein Umweltminister da sein muss: den Umstieg auf Ökoenergie konsequent
vorantreiben und dadurch auch tausende neue Arbeitsplätze schaffen. Im Gegensatz zum oberösterreichischen
Umweltlandesrat Rudi Anschober, der seit Jahren vorzeigt, wie das geht, schaltet Berlakovich aber lieber Inserate,
um sich hinter seinem Nichtstun zu verstecken", kritisiert Glawischnig. "Es stellt sich die Frage wie
lange der Feigenblatt-Minister noch tragbar ist." |