Kardinal Christoph Schönborn begrüßt Ernennung von Msgr. Zsifkovics zum neuen
Bischof von Eisenstadt
Wien (pew) - Kardinal Christoph Schönborn, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz,
hat am 09.07. die Ernennung von Msgr. Ägidius Zsifkovics zum neuen Diözesanbischof von Eisenstadt begrüßt.
Die Erklärung des Kardinals hat folgenden Wortlaut: „Die Diözese Eisenstadt hat einen neuen Bischof,
den bisherigen Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, Msgr. Ägidius Zsifkovics.
Ich beglückwünsche ihn und seine künftige Diözese und ich verbinde diesen Wunsch mit einem
herzlichen Vergelt’s Gott an den scheidenden Diözesanbischof Paul Iby.
Mit Ägidius Zsifkovics hat Österreich wieder einen „slawischen Bischof“; das ist ein schöner Bezug
auf die österreichische Tradition und zugleich auf die Zukunft im größeren Europa. Er hat intensive
Beziehungen zu den Bischofskonferenzen in den Nachbarländern aufgebaut. Ich habe in den letzten Jahren – insbesondere
in der Vorbereitung und Durchführung des Mitteleuropäischen Katholikentags, aber auch danach – die Begabung
von Ägidius Zsifkovics kennen und schätzen gelernt, Brücken zu bauen. Das ist eine wichtige Voraussetzung
für das Bischofsamt. Ich bin sicher, dass er nicht nur Brücken über die Grenzen zwischen Nationen,
Kulturen, Sprachen schlagen kann, sondern auch zwischen unterschiedlichen Mentalitäten, Auffassungen und Lebensstilen
im kirchlichen Bereich.
Es freut mich besonders, dass mit Ägidius Zsifkovics ein „gestandener Pfarrer“ zum Bischof ernannt worden
ist. Er ist – auch als Generalsekretär der Bischofskonferenz – immer Pfarrer von Wulkaprodersdorf geblieben.
Das haben nicht alle gleich verstanden. Aber es ist schon klar, dass er immer Seelsorger bleiben wollte, um „bei
den Leuten“ zu sein. Das schöne Augustinus-Wort „Für euch bin ich Bischof, mit euch bin ich Christ“ kann
Ägidius Zsifkovics aus persönlicher Erfahrung in den Alltag übersetzen: Die Pfarre ist immer eine
Schule des Lebens, ein Ort, an dem deutlich wird, dass die Christen Sorgen und Freuden der Menschen teilen. Wenn
ein Priester vor allem Pfarrer sein will, dann ist das für mich ein Hinweis, dass er nicht in erster Linie
an „Karriere“ denkt.
Es hat in den letzten Tagen auch kritische Stimmen gegeben, harte Worte sind gefallen, die meisten davon habe keinerlei
Fundament in der Realität. Mit Entschiedenheit weise ich völlig unqualifizierte Angriffe zurück,
wie sie leider auch von Prof. Paul Zulehner und Msgr. Helmut Schüller formuliert worden sind; solche „Ferndiagnosen“
können das kirchliche Leben nur vergiften. Ich appelliere an alle, das elementare Wohlwollen, das wir in der
Kirche einander schulden, auch einem neuernannten Bischof zuteil werden zu lassen.
In diesem Fall ist die bewährte Vorgangsweise bei der Vorbereitung einer Bischofsernennung eingehalten worden.
Der künftige Bischof von Eisenstadt ist „ein Mann der Mitte“, hat eine große österreichische Zeitung
geschrieben: So habe ich ihn in all den Jahren der Zusammenarbeit erlebt.
Ägidius Zsifkovics kann auf ein gutes Fundament aufbauen, das seine Vorgänger Stefan Laszlo und Paul
Iby gelegt haben. Die katholische Kirche im Burgenland hat in manchem eine andere Prägung als im übrigen
Österreich. Das ist die pannonische Tradition, es sind die Spuren des Heiligen Martin, der in römischer
Zeit diesen Raum geformt hat. Dieser Beitrag macht die katholische Kirche in Österreich bunter und vielfältiger.
Ich bin dankbar für diesen Beitrag zur „Einheit in der Vielfalt“ und wünsche dem neuernannten Bischof
von Eisenstadt und seinem Vorgänger Gottes Segen“. |