Wien (wifo) - Die internationale Wirtschaftskrise beeinträchtigte die Ertragskraft der österreichischen
Sachgütererzeugung 2009 deutlich. Aktuelle WIFO-Berechnungen ergeben einen Rückgang der Cash-Flow-Umsatz-Relation
um mehr als ein Drittel von 11,2% 2008 auf 7,5% im Jahr 2009. Die Eigenkapitalausstattung der österreichischen
Sachgütererzeuger liegt im europäischen Durchschnitt. 2009 dürfte sie im Gegensatz zur Cash-Flow-Quote
noch stabil gewesen sein.
Die Wirtschaftskrise und der durch sie ausgelöste internationale Nachfrageausfall betrafen 2009 vor allem
die österreichische Sachgütererzeugung. Aufgrund des Einbruchs der Exporte schrumpfte deren Produktion
im Vorjahresvergleich um 11,7%, die Beschäftigung sank um rund 6%. Insgesamt ergab sich damit eine deutliche
konjunkturbedingte Verschlechterung der Stundenproduktivität um 2,3%. Dies beeinträchtigte auch die Ertragskraft
der Unternehmen. Im Zeitraum 2000 bis 2008 hatte sich die Cash-Flow-Quote der österreichische Sachgütererzeugung
im europäischen Vergleich sehr günstig entwickelt. Bereits 2008 blieb sie mit 11,2% um etwas mehr als
2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Für 2009 errechnet das WIFO für den gewichteten Durchschnitt
der Sachgütererzeugung eine deutliche Abnahme auf 7,5%. Dieser Einbruch spiegelt die massive Konjunkturverschlechterung
im Jahr 2009 wider. Die Verschlechterung der Cash-Flow-Quote dürfte fast alle Branchen betroffen haben; die
Unterschiede wurden insbesondere durch die jeweilige Entwicklung der internationalen Nachfrage bestimmt. Überdurchschnittlich
war der Einbruch in der Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen, in der Metallerzeugung und -bearbeitung
und der Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, sowie der Verarbeitung von Steinen und Erden.
Die Eigenkapitalquote der österreichischen Sachgütererzeugung entsprach 2008 mit 36,4% dem Durchschnitt
der europäischen Vergleichsländer (36,3%); sie war auch im Mittelwert der Periode 2000/2008 kaum vom
Durchschnitt abgewichen (Österreich 36,8%, europäische Vergleichsländer 36,3%). Neben den Niederlanden
(57,4%) wiesen nur Belgien (40,2%), Spanien (40,0%) und Portugal (40,8%) in diesem Zeitraum eine deutlich höhere
durchschnittliche Eigenkapitalquote auf. Angesichts der geringen Schwankungsbreite über die Zeit sollte die
Eigenkapitalquote in der österreichischen Sachgütererzeugung trotz des Einbruchs der Cash- Flow-Quote
2009 stabil geblieben sein. |