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EU-Emfpehlung für Arbeiten bis 70 |
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erstellt am
07. 07. 10
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Todt:
Tatsächliches Pensionsalter an gesetzliches annähern
Anreizmodelle für Unternehmen und Belohnungsmodelle für längeres Arbeiten
Wien (sk) - Die neuerliche Debatte um die "Anhebung des Pensionsalters auf bis zu 70 Jahren",
wie es die EU-Kommission den Mitgliedstaaten empfiehlt, wies der Generalsekretär des Pensionistenverbands
Österreichs (PVÖ), Bundesrat Reinhard Todt am 07.07. zurück. "Für Österreich stellt
sich diese Frage nicht, da das gesetzliche Pensionsalter bei Frauen bei 60 und bei Männern bei 65 Jahren festgelegt
ist. Allerdings liegt das tatsächliche Antrittsalter in Österreich unter dem gesetzlichen - Männer
gehen durchschnittlich mit 58,9 Jahren und Frauen mit 57,9 Jahren", so Todt.
"Eine effektive Lösung ist daher das tatsächlich Pensionsantrittsalter an das gesetzliche anzugleichen",
forderte Todt. "Weiters brauchen wir Anreize und Modelle für den längeren Verbleib im Erwerbsleben.
Wir sind strikt gegen eine Anhebung des Pensionsantrittsalters. Dies hat auch PVÖ-Präsident Karl Blecha
schon mehrmals betont. Es hat wenig Sinn über eine Anhebung zu diskutieren, wenn 50-Jährige, die ihre
Arbeit verlieren, keinen neuen Job finden", erklärte Todt.
Man müsse Firmen Anreize geben, damit sie das Potential älterer Arbeitnehmer nutzen. Hierbei könnte
man sich die skandinavischen Länder als Vorbild nehmen, in denen ca. 70 Prozent der über 55-Jährigen
noch arbeiten können, wobei es in Österreich nur knapp 40 Prozent sind. Vollstes Vertrauen setzt der
Pensionistenverband in die Vorhaben von Sozialminister Rudolf Hundstorfer, der bereits für Herbst an einem
Gesamtpaket für Hacklerpension, Invaliditätspension und Schwerarbeiterpension arbeitet.
"Hier muss etwas getan werden, um das tatsächliche Pensionsalter an das Regelpensionsalter anzugleichen.
Der Pensionistenverband Österreichs wir in künftigen Verhandlungen sinnvolle Vorschläge dazu einbringen",
so Todt. |
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Leitl: "EU-Forderung nach Pensionsreform soll Österreich zur Erhöhung des Pensionsantrittsalters
motivieren"
Grünbuch der EU-Kommission: Länger arbeiten ist nötig, um die Pensionen
für die Zukunft zu sichern - Schere zwischen Erwerbs- und Versorgungszeit immer größer
Wien (pwk) - "Es ist höchste Zeit zu handeln. An der Notwendigkeit einer umfassenden Pensionsreform
lässt sich nicht mehr rütteln. Das bestätigt nun auch die EU-Kommission", kommentiert Christoph
Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), das von der EU-Kommission vorgelegte Grünbuch
zur nachhaltigen Sicherung der Pensionen in Europa. Darin empfiehlt die EU-Kommission den EU-Mitgliedstaaten eine
deutliche Erhöhung des Pensionsantrittsalters. "Die Lebenserwartung steigt und die Geburtenzahlen sind
immer niedriger - die demografische Bombe tickt!", so Leitl. "Brüssel liefert hier wichtige Denkanstöße,
die auch in Österreich ernst zu nehmen sind."
Angemessene und auch in Zukunft sichere Pensionen seien nur durch entsprechende Reformen zu gewährleisten.
Neben den demographischen Herausforderungen habe die durch die Krise nötig gewordene Haushaltskonsolidierung
die Dringlichkeit von Pensionsreformen verschärft. "Die österreichische Frühpensionskultur
ist nicht mehr finanzierbar", warnt Leitl. "Nur wenn es eine angemessene Balance zwischen der Zeit im
Erwerbsleben und der Zeit in der Versorgung gibt, sind die Pensionen auf Dauer sicher. Diese Balance ist momentan
nicht mehr gegeben." 1970 betrug die durchschnittliche Versorgungszeit (Kindheit, Ausbildung, Pension) insgesamt
34 Jahre und die Erwerbszeit 43 Jahre. 2008 lag die Erwerbszeit bei nur noch 35, die Versorgungszeit hingegen bei
48 Jahren. Ausschlaggebend dafür ist in erster Linie der zu frühe Pensionsantritt.
Auf Österreich umgelegt bedeuten die EU-Empfehlungen insbesondere, dass das faktische Pensionsalter von derzeit
58 Jahren dringend erhöht werden muss, wie das auch die Wirtschaftskammer fordert. Die Schweden etwa arbeiten
im Vergleich zu den Österreichern vier Jahre länger. Der Grund dafür sind Anreize für Arbeitnehmer,
durch kräftige Zu- und Abschläge länger im Erwerbsleben zu bleiben. "Allein wenn Österreich
es so wie Schweden schafft, das faktische Pensionsantrittsalter auf 62 Jahre zu erhöhen, würde das Pensionskosten
von rund 5 Milliarden Euro sparen", betont Leitl. "Was in Schweden möglich ist, muss auch bei uns
gehen."
Die EU könne und solle die nationalen Reformprozesse unterstützen, indem die jeweiligen Politiken koordiniert
und Vorzeigebeispiele vor den Vorhang geholt werden. Das habe schon bisher gut funktioniert. "Der heutige
Anstoß der EU-Kommission ist sehr zu begrüßen. Jetzt sind die nationalen Regierungen gefordert
zu handeln", so Leitl abschließend. |
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