Chinesisches Umweltbundesamt und Modellregion nach Vorbild Güssing geplant
Wien (bmlfuw) - Umweltminister Niki Berlakovich legte dem chinesischen Minister Xie Zhenhua am 06.07.
bei einem Arbeitsgespräch konkrete Vorschläge für eine künftige Zusammenarbeit im Umwelttechniksektor
und im Bereich der erneuerbaren Energietechnologien vor. „Von dieser engen Kooperation bei Energieeffizienz- und
Umwelttechnologien profitieren beide Länder. Chinas Drache will grüner werden. Und die Projekte im Umwelt-
und Klimaschutz bringen Konjunkturbelebung und green jobs und sind ein wichtiger Schritt zur Erreichung der globalen
Klimaziele“, betonte Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich des Staatsbesuchs des Ministers und stellvertretenden
Vorsitzenden der Nationalen Reform- und Entwicklungskommission (NDRC) Xie Zhenhua in Wien.
Die Bereitschaft Chinas zur Zusammenarbeit ist auch ein positives Signal anlässlich der bevorstehenden Weltklimakonferenz
Ende November/Anfang Dezember in Cancún, deren Erfolg maßgeblich von einer flexibleren Haltung Chinas
als bisher abhängen wird.
Die konkreten Kooperationsvorschläge von Umweltminister Niki Berlakovich an den chinesischen Minister betreffen
die Einrichtung einer ständigen Arbeitsgruppe, besetzt mit VertreterInnen der NDRC, des chinesischen und des
österreichischen Umweltministeriums sowie mit FirmenvertreterInnen aus der Umwelttechnik bzw. der erneuerbaren
Energietechnik. Darüber hinaus möchte Österreich die Volksrepublik China beim Aufbau eines „Umweltbundesamtes“
unterstützen sowie bei der Umsetzung einer Klima- und Energiemodellregion mit einer dezentralen, lokalen Energieerzeugung
mit allen vorhandenen erneuerbaren Ressourcen, nach dem Vorbild Güssing. Weiteres schlägt Berlakovich
die Durchführung von ExpertInnenworkshops in Österreich und der Volksrepublik China vor, wie auch die
Durchführung einer weiteren Station der Exportinitiative Umwelttechnologie in China.
Die Volksrepublik China möchte ihre CO2 -Emissionen pro BIP-Einheit auf freiwilliger Basis um 40-45 Prozent
bis 2020 gegenüber 2005 senken und wird dafür 2010 rund 50 Milliarden Euro in die Bereiche Energieeffizienz,
Energieeinsparung sowie Umwelt- und erneuerbare Energietechnologien investieren. Österreich nimmt gleichzeitig
als klassisches Umwelttechnologieland in Europa eine Spitzenposition und präsentiert sich speziell in den
Bereichen erneuerbare Energie, Abfall- und Wasserwirtschaft sowie Niedrig- und Passivhaustechnologie mit hervorragenden
Angeboten und Systemlösungen mit Umwelttechnik „Made in Austria“. „Mein Ziel ist, die engen bilateralen Beziehungen
zu China durch die Konkretisierung gemeinsamer Projekte weiter zu festigen und auszubauen und damit auch das Bewusstsein
für die Verantwortung im Klimaschutz stärker zu verankern“, so Umweltminister Niki Berlakovich abschließend.
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