St. Pölten (nöwpd) - Wenn die Temperaturen über 30 Grad klettern, wachsen die Umsätze
bei den Getränkeerzeugern bei Vöslauer um satte 100 Prozent. Aber auch der Bedarf an anderen flüssigen
Erfrischungen, wie Limonade oder Bier, schnellt mit dem Quecksilber in die Höhe. "Wir sind auf die Sommerhitze
vorbereitet und die Regale in den Supermärkten mit ausreichend Flüssigkeit gefüllt", freut
sich Alfred Hudler, Geschäftsführer von Österreichs größtem Mineralwasser-Produzenten
Vöslauer. "Wenn wir an normalen Tagen eine Million Liter Wasser ausliefern, sind es an solch heißen
Tagen wie jetzt gute zwei Millionen Liter", verrät Hudler im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Beim Limonaden-Erzeuger Radlberger mit Sitz in St. Pölten-Unterradlberg zeigt man sich ebenfalls begeistert
von den gegenwärtigen Temperaturen. "Die Getränkeindustrie ist eine wetterabhängige Branche.
So eine Hitzewelle wirkt sich äußerst günstig auf den Umsatz aus", weiß Günter
Stackl. Laut Auskunft des Radlberger-Geschäftsführers ziehe der Handel mit dem schönen Wetter stark
an. In der Limo- und Sodawasser-Produktion müsse man solch saisonale und wetterbedingte Zunahmen unbedingt
einplanen. Im Schnitt verlassen etwa 200 Millionen Liter Limonaden und Sodawasser jährlich die Radlberger
Abfüllanlagen.
Gehen die Temperaturen über die 30 Grad-Grenze hinaus, verändert sich das Trinkverhalten der hitzegeplagten
Konsumenten. Laut Stackl würden die Menschen dann eher zu Sodawasser als zu den weniger durstlöschenden,
süßen Limonaden greifen.
Diese Erfahrung wird auch von den heimischen Brauereien geteilt. "36 Grad und darüber sind für die
Biererzeuger nicht mehr ideal, da greifen die Leute lieber zu Wasser", weiß Karl Schwarz, Geschäftsführer
der Privatbrauerei Zwettl. Dennoch wirken sich die vergleichsweise kühleren Temperaturen im Waldviertel günstig
auf das Trinkverhalten aus. Zudem sei die aktuelle Wetterlage für das Wachstum der pflanzlichen Bier-Rohstoffe
Hopfen und Gerste ideal. 20 Millionen Liter Bier werden in der Zwettler Privatbrauerei jährlich produziert.
Bei sonnigen Temperaturen würden bierdurstige Konsumenten am liebsten zum leichten, hellen "Export Lager"
und zum naturtrüben Radler greifen, berichtet Schwarz. |