Erwerb des "Facharztes für Allgemeinmedizin" erschwert
Wien (grüne) - "Der Österreichische 'Arzt für Allgemeinmedizin' ist europaweit gesehen
ein Auslaufmodell, in 13 EU-Staaten gibt es schon den 'Facharzt für Allgemeinmedizin'", erklärt
der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald.
Es liegt auch bereits ein fertiges, von der Ärztekammer ausgearbeitetes, Ausbildungskonzept vor. Dieses sieht
neben der Ausbildung in diversen klinischen Fächern im Krankenhaus auch 18 Monate Ausbildung in einer Lehrpraxis
vor. "Die Lehrpraxis beim Allgemeinmediziner bietet den JungärztInnen die Möglichkeit, praktische
Erfahrungen in einer Ordination zu sammeln. In besonderem Maße fördert die Lehrpraxis auch die soziale
Kompetenz und den zwischenmenschlichen Umgang mit den PatientInnen", so Grünewald.
Erwerb des "Facharztes für Allgemeinmedizin" erschwert
Im Rahmen von Übergangsbestimmungen soll auch jenen ÄrztInnen, die den 36 monatigen Turnus zum Arzt für
Allgemeinmedizin absolviert haben, der Erwerb des Facharztes ermöglicht werden. "Seit Jahren wird jedoch
die Einführung des 'Facharztes für Allgemeinmedizin' verschoben. Die Umsetzung der verpflichteten Lehrpraxis
hängt nach wie vor an der Frage der Finanzierung", erklärt Grünewald. Ein Vorschlag wäre,
dass sich Bund, Länder und Ärzte die Kosten teilen.
"Eine Etablierung des 'Facharztes für Allgemeinmedizin' würde einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung
im niedergelassenen Bereich leisten und wäre eine wichtige Voraussetzung für die in der Gesundheitsreform
vorgesehene Auslagerungen aus dem stationären Bereich zur Entlastung der Spitalsambulanzen", so Grünewald.
Ein Antrag der Grünen, der die Einführung eines 'Facharztes für Allgemeinmedizin' vorsieht, wurde
im Gesundheitsausschuss wiederholt vertagt. |