Leichter Anstieg der Inflation im Juni 2010 auf 2,0%   

erstellt am
14. 07. 10

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juni 2010 betrug nach Berechnungen der Statistik Austria 2,0% und war damit etwas höher als im Vormonat (Mai 1,9%, April und März jeweils 2,0%). Sie wurde, wie schon in den vergangenen Monaten, vor allem durch Teuerungen bei Mineralölprodukten (+14%) geprägt. Ohne diese hätte die Juni-Inflationsrate 1,4% betragen.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2005 (VPI 2005) für den Monat Juni 2010 betrug 109,7 (Basisjahr 2005). Gegenüber dem Vormonat (Mai 2010) blieb das durchschnittliche Preisniveau gleich.

Teureres Wohnen, Heizen und Tanken für Hälfte der Inflationsrate verantwortlich
Die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (+2,8%; Einfluss +0,54 Prozentpunkte) erwies sich als Hauptpreistreiber im Jahresabstand. Dafür waren überwiegend Teuerungen bei der Instandhaltung von Wohnungen (insgesamt +3,0%), bei Haushaltsenergie (insgesamt +3,5%; Heizöl +23%, Strom +1%, Gas jedoch -4%) sowie höhere Wohnungsmieten (insgesamt +4,2%) verantwortlich.

In der Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +2,8%; Einfluss: +0,41 Prozentpunkte) waren die um 12% teureren Treibstoffe ausschlaggebend. Wartung und Reparaturen von PKW verteuerten sich im Jahresabstand um insgesamt 3%. PKW wurden durchschnittlich um 2% billiger, Flugtickets um insgesamt 12%.

Die durchschnittlichen Preisanstiege von 2,7% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) wurden vor allem durch teurere Versicherungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,2%) und höhere Preise für Schmuck und Uhren (insgesamt +18%) verursacht.

Gegenüber Mai 2010: 0,0%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" (durchschnittlich +1,0%; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Dazu trugen fast ausschließlich saisonbedingt teurere Pauschalreisen (insgesamt +4,0%) bei.

Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich -1,8%; Einfluss: -0,10 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren durchschnittliche Preisrückgänge von 3% bei Bekleidungsartikeln, die den Beginn des Sommerschlussverkaufs widerspiegelten

Harmonisierter Verbraucherpreisindex im Juni 2010: +1,8%
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion berechneten Harmonisierten Verbraucherpreisindex 2005 (HVPI 2005) lag im Juni bei 109,62. Die harmonisierte Inflationsrate betrug damit im Jahresvergleich 1,8% (Mai 1,7%, April und März jeweils 1,8%) und war damit etwas niedriger als jene des VPI. Hauptverantwortlich für die Differenz waren Ausgaben für eigentümergenutztes Wohnen, die konzeptgemäß im HVPI nicht enthalten sind, sowie Versicherungsleistungen, die im HVPI eine geringere Gewichtung aufweisen und damit den HVPI gegenüber dem VPI dämpften (siehe methodische Informationen). Im Vergleich zum Vormonat blieb das durchschnittliche Preisniveau wie beim VPI gleich.

Preisindex für Pensionistenhaushalte im Juni 2010: +2,2%
Die Teuerungsrate des PIPH 2005 betrug im Juni 2010 2,2% (Mai 2,2%, April 2,3%, März 2,1%), der Indexstand lag bei 111,5. Der Unterschied zum VPI, der alle österreichischen Haushalte repräsentiert, betrug 0,2 Prozentpunkte und ist vor allem auf Preisanstiege bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen sowie bei Heizöl zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Verteuerungen bei Treibstoffen und Wohnungsmieten (geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH hingegen weniger durch als im VPI.
     
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