Wiedereröffnung der Kunstkammer mit Ende 2012 geplant   

erstellt am
13. 07. 10

Kunstkammer-Konzeptpräsentation durch BM Schmied und GD Haag - BILD
Wien (khm) - In der Pressekonferenz im Kunsthistorischen Museum am 13.07. präsentierten Kulturministerin Dr. Claudia Schmied und Generaldirektorin Dr. Sabine Haag das Konzept für die Neuaufstellung der Kunstkammer und deren Finanzierung.

Diese einzigartige, in ihrer Art weltweit bedeutendste Sammlung musste im Frühjahr 2002 geschlossen werden, da die Präsentation der Werke im Hinblick auf die konservatorischen Rahmenbedingungen, museale Technik und Präsentation sowie didaktische Aufbereitung internationalen Standards nicht mehr gerecht wurde. 23 Räume auf einer Fläche von insgesamt rund 2.500 m2 warten seither auf ihre Neugestaltung. Die seit Jahren angestrebte vollständige Sanierung der betroffenen Räume und die Neuaufstellung der Sammlung, bestehend aus über 2.500 ausgewählten Kunstkammerobjekten, können nun durch die Finanzierungszusage des BMUKK in Angriff genommen werden. Die Gesamtkosten für die Wiedereinrichtung der Kunstkammer belaufen sich auf 18,35 Mio. Euro. Davon entfallen auf das BMUKK 14,85 Mio. Euro, auf die eigenwirtschaftlich erbrachten Sponsoringleistungen des Kunsthistorischen Museums 3,5 Mio. Euro.

Für Kulturministerin Claudia Schmied sind die Wiedereröffnung der Kunstkammer und die Neupositionierung der Sammlung, die seit 2002 für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, von höchster kulturpolitischer, historischer und kunsthistorischer Bedeutung. "Die Sammlung der Kunstkammer zählt zum Kulturerbe Europas und spiegelt mit ihren weltweit einzigartigen Beständen an Skulpturen, Goldschmiede- und Elfenbeinarbeiten, Kleinbronzen, Tapisserien und Kuriositäten einen wichtigen Teil der Geschichte unseres Landes wider", so die Ministerin in der heutigen Pressekonferenz. "Die neueröffnete Kunstkammer wird den hohen Stellenwert des Kunsthistorischen Museums in der internationalen Museumslandschaft verstärken und das Museum noch attraktiver für Besucherinnen und Besucher machen. Ich freue mich, dass mein Ressort als verlässlicher Partner die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen kann."

"Wir möchten diese außergewöhnlichen Werke den Besucherinnen und Besuchern in einer Weise präsentieren, die ihnen diese Welt der Phantasie und des Staunens auf einen Blick eröffnet", erläuterte Generaldirektorin Sabine Haag ihre Vision der neuen Kunstkammer. "Die BesucherInnen sollen in die Lage versetzt werden, die Faszination dieser Welt des Schönen und Geistvollen, Kuriosen und Wunderbaren, aber auch der Gelehrsamkeit und des Wissens wieder erleben zu können. Das neue Konzept sieht ein Wandeln durch die Zeiten vor, von den mittelalterlichen Schatzkammern über die Anfänge der Sammelleidenschaft in der italienischen Renaissance bis hin zu den frühen Formen des Museums als Kunst- und Wunderkammer im 16. und frühen 17. Jahrhundert. Weiter geht es über den Barock bis hin zum Klassizismus, der erstmals in der Geschichte der Sammlung in einer repräsentativen Auswahl gezeigt werden soll."

Von den Kuratorinnen und Kuratoren der Kunstkammer wurde in den letzten Jahren das wissenschaftlich-inhaltliche Konzept der Themenschwerpunkte, Raumaufteilung und Objektzuordnung erarbeitet. Darauf aufbauend wurde ein didaktisches Konzept entwickelt, welches den BesucherInnen mittels einer ausgefeilten Erzähl- und Vermittlungsstruktur durch die einzigartigen Sammlungsbestände der Kunstkammer führen wird. In der Vermittlung werden dabei neben gedruckten Texten und Audioguides auch integrierte interaktive Medienstationen eine wichtige Rolle spielen.

Zeitplan bis zur Wiedereröffnung
Sommer 2010 Finanzierungszusage und erste Konzeptpräsentation
Februar 2011 Baubeginn
Ende 2011 Fertigstellung und feierliche Wiedereröffnung
     
Informationen: http://www.khm.at/    
     
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