Organisation des Controllings in österreichischen Unternehmen   

erstellt am
13. 07. 10

Die Leitung ist in den Händen von Universitätsabsolventen
Linz (jku) - Über die Hälfte der österreichischen Controlling-Leiter haben ein Universitätsstudium und 55 Prozent der österreichischen Unternehmen besitzen bereits eine eigene Controlling-Instanz, so die Hauptaussagen einer Unternehmensbefragung, durchgeführt vom Institut für Controlling und Consulting der JKU. 519 mittlere und große österreichische Unternehmen mit mindestens 50 Beschäftigten nahmen an der Befragung teil.

Basierend auf einer Online-Befragung der Geschäftsführung wurde eine Analyse der Organisation des Controllings in mittleren und großen österreichischen Unternehmen durchgeführt. Aus den Ergebnissen wird ersichtlich, dass das Controlling eine gut etablierte Disziplin in österreichischen Unternehmen ist:

55 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits eine eigenständige Controlling-Instanz, die bei mehr als der Hälfte bereits seit mindestens zehn Jahren besteht. Die Leitungsorgane sind zu 54 Prozent Absolventen eines Universitätsstudiums, 19 Prozent haben die Matura bzw. eine andere Art der Hochschulreife und 13 Prozent ein Fachhochschulstudium. "Unsere Befragung macht deutlich, dass ein Universitätsstudium keinen Nachteil hinsichtlich Praxis-Tauglichkeit der Absolventinnen und Absolventen aufweist. An unserem Institut legen wir auch einen hohen Wert auf die praktische Anwendung des universitären Wissens, etwa in Form von Fallstudienseminaren, in denen Studenten reale Fragestellungen zusammen mit Unternehmen lösen", sagt Univ.Prof. Dr. Birgit Feldbauer-Durstmüller, Vorstand des Instituts für Controlling und Consulting.

Die Studie zeigt auch, dass Familienunternehmen (42 Prozent) weniger oft eine eigenständige Controlling-Instanz installiert haben als Nicht-Familienunternehmen (67 Prozent). In vielen Unternehmen (24 Prozent) übernimmt noch die Finanzbuchhaltung oder das Rechnungswesen die Controlling-Aufgaben, in 16 Prozent zeichnet sogar die Geschäftsführung oder die Assistenz der Geschäftsführung für diese Agenden verantwortlich. "Wenn das Controlling durch Mitarbeiter der Finanzbuchhaltung oder des Rechnungswesens erfolgt, sollte speziell auf eine zukunfts- und zielorientierte Ausrichtung des Controllings geachtet werden, da diese Mitarbeiter in ihrer hauptsächlichen Funktion den Umgang mit vergangenheitsorientierten Daten gewohnt sind", betont die Wissenschafterin.

Beim Vorhandensein einer eigenständigen Controlling-Instanz ist diese tendenziell in einer höheren Hierarchieebene angesiedelt. Bei 24 Prozent der Unternehmen ist sie in der obersten Hierarchieebene, bei 68 Prozent auf der zweiten Hierarchieebene zu finden.

Controlling
Controlling dient der Unterstützung der Unternehmensleitung: Das Controlling versorgt das Management mit Informationen zur Unternehmenssteuerung, koordiniert die Unternehmensplanung und kontrolliert die Planerfüllung. Zudem kann das Controlling als interner Berater oder kritischer Counterpart des Managements agieren und somit eine rationale Unternehmensführung unterstützen.
     
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