Bozen (lpa) - Erfreut über die ASTAT-Daten zur abgelaufenen Tourismus-Wintersaison zeigt sich Landesrat
Hans Berger. "Es ist beachtlich, wenn wir mitten in der Wirtschaftskrise noch Zuwächse verzeichnen konnten",
so Berger, der dafür auch äußere Umstände - den schneereichen Winter und den günstigen
Ostertermin - verantwortlich macht. "Das ist dann wohl das Glück der Tüchtigen", so Berger.
2,3 Millionen Ankünfte und 11,2 Millionen Nächtigungen konnten in der letzten Wintersaison in Südtirol
verzeichnet werden. Dies entspricht Zuwächsen von 2,7 bzw. 2,1 Prozent. "Ein solches Plus war vor Beginn
der Saison noch nahezu undenkbar, hatten wir uns doch eher auf die negativen Auswirkungen der weltweit spürbaren
Wirtschaftskrise eingestellt", so der Landesrat. Im Detail zeigten die Daten, dass die abgelaufene Wintersaison
vor allem am Anfang und am Ende gute Zahlen geliefert habe. "Das hat wohl auch damit zu tun, dass dank der
frühen Schneefälle und dank des Einsatzes aller Pisten- und Aufstiegsanlagen-Betreiber sowie am Wintersport
Beteiligten schon zu Beginn der Saison optimale Verhältnisse geherrscht haben", so Berger. Am Ende habe
der günstige Ostertermin für volle Häuser gesorgt.
"Sicher sind es auch die günstigen Rahmenbedingungen, denen wir das Ankunfts- und Nächtigungsplus
zu verdanken haben, die Rahmenbedingungen wurden aber auch optimal genutzt", erklärt der Landesrat. Der
Einsatz in den größtenteils als Familienbetriebe organisierten Hotels und Gastbetrieben sei nach wie
vor außerordentlich hoch, die Professionalität habe auch in kleinen Häusern ein Niveau erreicht,
das sich international sehen lassen könne. "Hier macht sich die Strategie bezahlt, die wir bereits seit
Jahren fahren: das Setzen auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung im Gastgewerbe", so Berger.
Auffallend sei, dass das Pendel in Sachen Herkunftsländer der Südtirolgäste im Winter zugunsten
Italiens und zuungunsten Deutschlands ausgeschlagen habe. "Die Wirtschaftskrise hat offensichtlich das Urlaubsverhalten
der deutschen Gäste stärker beeinflusst als jenes der italienischen", so der Landesrat, der aber
zu bedenken gibt, dass Urlaubsverzicht kein rein deutsches Phänomen sei. "Erst gestern hat eine Studie
des italienischen Hoteliersverbands gezeigt, dass auch die Italiener wegen der Krise verstärkt an ein Streichen
des Urlaubs denken", so Berger. Auch deshalb werde man die beiden Hauptmärkte weiterhin intensivst beackern
und gleichzeitig auch künftig versuchen, neue Märkte zu erobern. "Dies, auch wenn wir dabei immer
wieder einmal Rückschläge einstecken müssen, etwa auf dem britischen Markt", erklärt der
Landesrat.
Ein Wermutstropfen bleibe schließlich, dass von den Zuwächsen nicht alle Gebiete gleichermaßen
profitierten. "Deshalb müssen wir analysieren, wie wir verstärkt Synergien zwischen den Gebieten
schaffen können", so Berger. |