Wien (rk) - Wiens bisher bestes Nächtigungsergebnis im ersten Halbjahr präsentierte Tourismusdirektor
Norbert Kettner bei der Pressekonferenz des WienTourismus am 22.07. Mit 4,8 Millionen Gästenächtigungen
von Jänner bis Juni 2010 wurde der Vergleichswert von 2009 um 12,9 Prozent übertroffen, und jener des
Rekordjahres 2008 um 4,9 Prozent. Der zur Zeit von Jänner bis Mai erfasste Netto-Nächtigungsumsatz der
Wiener Hotellerie liegt mit 162,6 Millionen Euro um 9,1 Prozent über dem der Vergleichsperiode 2009, und ist
der zweitstärkste nach dem Vergleichswert 2008.
"Beim selben Anlass voriges Jahr" bemerkte Kettner "habe ich gesagt, dass der Städtetourismus
die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise als Erster zu spüren bekommt, aber auch Vorreiter sein wird, sobald
es wieder bergauf geht. Wien hat den Beweis dafür besonders deutlich erbracht - mit 4,8 Millionen Nächtigungen
im ersten Halbjahr. Das ist ein Zuwachs von 12,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2009 und übertrifft
auch die erste Hälfte des bisherigen Rekordjahres 2008 noch um knapp 5 Prozent. Alle Hauptmärkte weisen
Zuwächse aus, und nicht nur sie: Von den 30 nächtigungsstärksten Ländern sind nur vier rückläufig.
Noch nicht im Rekordbereich sind die Hotellerie-Umsätze, doch sie sind in der Periode Jänner bis Mai
heuer gegenüber 2009 um 9,1 Prozent auf 162,6 Millionen Euro gestiegen und repräsentieren damit das zweitbeste
Ergebnis für diesen Zeitraum. Es geht eben nicht alles gleich schnell, und dieser Wermutstropfen zeigt auch,
dass bei allem Optimismus, zu dem das Halbjahresergebnis durchaus berechtigt, noch nicht alle Widrigkeiten überwunden
sind. Noch hat sich die Weltwirtschaftslage nicht stabilisiert, und sie kann jederzeit wieder in Turbulenzen geraten.
Unsere Devise lautet daher: Die Freude über das Erreichte genießen und für alles Weitere gewappnet
bleiben."
Starke Steigerungen auch aus Fernmärkten, mehr Flugkapazität nach Wien hat mitgeholfen
Im Nächtigungsergebnis des ersten Halbjahres 2010, zu dem auch ein Rekord-Juni mit einem Plus von 11,6 Prozent
beigetragen hat, stechen aus Wiens Hauptmärkten zweistellige Zuwächse aus Deutschland (+ 19 Prozent),
Österreich (+ 16 Prozent), Italien (+21 Prozent), den USA (+ 14 Prozent), Spanien (+ 14 Prozent) und besonders
Russland (+ 27 Prozent) hervor. Einstellig zugelegt haben die Nächtigungen aus Großbritannien (+ 8 Prozent),
der Schweiz (+ 7 Prozent), Frankreich (+ 7 Prozent) und Japan (+ 8 Prozent). Beträchtliche Steigerungen erbrachten
die in den letzten Jahren verstärkt bearbeiteten Entwicklungs- bzw. Hoffnungsmärkte Südamerika (+
21 Prozent), Griechenland (+ 9 Prozent), die arabischen Länder in Asien (+ 15 Prozent), China (+ 32 Prozent),
die Türkei (+ 27 Prozent) und Indien (+ 5 Prozent).
Die gute Entwicklung nahezu aller Märkte wurde unter anderem auch durch die Erweiterung der Transportkapazität
im Flugverkehr gefördert. Die Anzahl der Direktflüge nach Wien hat sich gegenüber dem Vorjahr um
4,4 Prozent erhöht und die Zahl der Flugsitze pro Woche um rund 12 Prozent (Stand Mai 2010). Damit kommt Wien
auf 2.500 Flüge mit 303.000 verfügbaren Sitzplätzen wöchentlich. Kettner dazu: "Austrian
Airlines haben dabei den größten Beitrag geliefert, indem sie auf etlichen Strecken größeres
Fluggerät einsetzen, haben sie ihr wöchentliches Sitzplatzangebot um rund 21 Prozent" gesteigert.
Mehr Auslands-Marketing für Österreich nötig - "Nabelschau" keine Zukunftsperspektive
Mit Verweis auf die Länderergebnisse betonte Kettner: "Sie zeigen, was erreichbar ist, wenn man global
arbeitet, und ich appelliere daher an die Eigentümer der Österreich Werbung, unserer nationalen Tourismusorganisation,
das auch zu ermöglichen. Der Inlandsmarkt ist ohne Zweifel wichtig und wertvoll. Beunruhigend finde ich jedoch
das momentane gebetsmühlenartige Beschwören des Inlandsmarktes als allein selig machende Wunderformel.
Ohne Internationalisierung wird Österreichs Tourismus stagnieren und sich von den am stärksten wachsenden
Herkunftsmärkten unwiederbringlich abkoppeln. Das darf nicht geschehen. Nabelschau kann doch im Tourismus
keine Zukunftsperspektive sein, schließlich gibt es mehr Ausland als Inland - gerade für Österreich.
Alle Kategorien der Wiener Beherbergungsbetriebe profitierten von dem Halbjahresergebnis. Ihre durchschnittliche
Bettenauslastung stieg auf 51,6 Prozent (1-6/2009: 45,4 Prozent), was einer Zimmerauslastung (sie wird in Österreich
nicht erhoben) von ca. 64 Prozent entspricht (1-6/2009: rund 56 Prozent). Die Beherbergungskapazität Wiens
hat sich von Juni 2009 auf Juni 2010 nur geringfügig verändert; es stehen um rund 270 Betten weniger
zur Verfügung (- 0,6 Prozent). Der Netto-Nächtigungsumsatz der Wiener Hotellerie ist derzeit für
den Zeitraum Jänner bis Mai 2010 erfasst und stieg gegenüber dem Vergleichswert 2009 um 9,1 Prozent auf
162,6 Millionen Euro.
*) ohne Frühstück, Heizungszuschlag, Umsatzsteuer |