Prammer bei Panel-Diskussion der 3. IPU-Weltkonferenz in Genf
Wien/Genf (pk) - Bei der Fortsetzung der Konferenz von 150 ParlamentspräsidentInnen stand am
21.07. das aktuelle Thema zur Debatte, wie das Vertrauen zwischen Parlament und Bevölkerung gestärkt
werden kann. Prammer warb diesbezüglich für Transparenz und Verantwortlichkeit als Grundprinzipien der
Demokratie, demnach müsse den Wählerinnen und Wählern ermöglicht werden, die Arbeit der Abgeordneten
und des Parlaments als Ganzes zu verstehen, um an demokratischen Entscheidungen teilnehmen zu können. Prammer
betonte: "Um das zu erreichen, müssen parlamentarische Prozesse in einer verständlichen Weise und
für die Bevölkerung transparent gestaltet werden." In diesem Zusammenhang berichtete Prammer über
die von ihr ins Leben gerufene Demokratiewerkstatt und über das österreichische Jugendparlament.
In mehreren Themenblöcken wurden in Genf die heutige Rolle und Bedeutung des Parlamentarismus diskutiert,
wobei Prammer die Kontrollfunktion der Parlamente über die Exekutive als wesentliche Rolle zur Sicherung von
Transparenz und demokratischer Verantwortlichkeit hervorhob. "Ich bin der Meinung, dass Kontrollinstrumente
in vollem Ausmaß und natürlich mit der nötigen Sorgfalt eingesetzt werden müssen" so
Prammer. Weiters sei die Stärkung der Rechte der Oppositionsparteien nötig, um die Wahrnehmung dieser
Kontrollfunktion durch die Parlamente zu sichern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Verantwortlichkeit der Parlamente gegenüber der Bevölkerung sei
in vielen nationalen Verfassungen nicht enthalten, sagte Prammer, "dabei ist die Möglichkeit zur Kontrolle
des Budgets die Hauptvoraussetzung für Parlamente, um die Umsetzung der von ihnen verabschiedeten Gesetze
überwachen zu können." In diesem Zusammenhang betonte sie auch die Wichtigkeit von unabhängigen
externen Finanzkontrollen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit, um den effizienten Einsatz von Geldern aus
den Geberländern zu gewährleisten.
Abschließend informierte die Präsidentin ihre AmtskollegInnen über die Aufnahme von Gender Budgeting
in die österreichische Verfassung und betonte einmal mehr, dass eine stärkere Beteiligung von Frauen
in politischen Gremien unumgänglich sei, um den Prinzipien der Demokratie zu entsprechen.
Am Rande der Konferenz traf Nationalratspräsidentin Prammer bisher zu bilateralen Gesprächen mit Ihren
AmtskollegInnen aus Mozambik, Luxemburg, Bulgarien und Montenegro zusammen. Die 3. IPU-Weltkonferenz der ParlamentspräsidentInnen
in Genf wird morgen Mittwoch, den 21.7., fortgesetzt und findet mittags mit der Annahme der Schlusserklärung
ihren Abschluss. |