Grüne: Fehlende flächendeckende und qualitätsgesicherte Versorgung psychisch Kranker
ist Skandal
Wien (grüne) - Der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, erneuert seine
Forderung nach Psychotherapie auf Krankenschein. "Seit Jahren wird von internationalen Organisationen vor
dem stetigen Ansteigen psychischer Erkrankungen gewarnt. Krankenstandstage, Arztbesuche, stationäre Aufenthalte
und steigender Konsum von Psychopharmaka bestätigen den Ernst der Situation. Gerade in Anbetracht dieser unbestrittenen
Tatsachen ist die fehlende flächendeckende und qualitätsgesicherte Versorgung psychisch Kranker ein Skandal",
erklärt Grünewald.
Nach wie vor sind psychisch Kranke gegenüber körperlich Kranken diskriminiert. Diagnosen und Therapien
erreichen zu viele Kranke nicht oder erst relativ verzögert. Grünewald erinnert daran, dass von Grüner
Seite seit Jahren die gesetzlich vorgesehene Umsetzung einer Psychotherapie auf Krankenschein gefordert wird. "Dass
gemäß einer österreichischen Bedarfsstudie nicht einmal 50 Prozent des Bedarfes an Psychotherapie
gedeckt wird, ist besonders ärgerlich", kritisiert Grünewald.
Ebenso wie der Rechnungshof kritisiert der Gesundheitssprecher der Grünen auch die zögerliche Umsetzung
der Psychiatrie-Reform, insbesondere die eklatanten Lücken im niedergelassenen Bereich. Grünewald fordert
die Verantwortlichen in der Bundesregierung, insbesondere Gesundheitsminister Stöger, aber auch die Krankenkassen
auf, hier endlich die notwendigen Aktionen zu setzen, denn "verzögerte oder fehlende Therapien werden
ansonsten langfristig Kosten verursachen, die weit über den Kosten von Psychotherapie auf Krankenschein liegen".
|