LH Pühringer: Oberösterreich erwartet sich daher auch Fairness bei der Realisierung
von Projekten in unserem Land
Linz (lk) - Eine Studie der Johannes Kepler Universität (Prof. Friedrich Schneider, Mag. Michael
Holzberger) hat ergeben, dass die Nettozahlungen Oberösterreichs deutlich höher liegen, als bisher aus
den Berechnungen des Bundesrechenzentrums hervorgegangen ist.
Die Differenz ergibt sich daraus, dass viele Steuern nicht dort veranlagt werden, wo sie eigentlich entstehen.
Das betrifft etwa die Körperschaftssteuer, die am Sitz des Unternehmensgruppenträgers oder der Geschäftsleitung
veranlagt wird, aber auch Mineralöl- und Tabaksteuer, die nicht dem Ort des Tankens oder des Heizens bzw.
Einkaufs von Tabakwaren zugeordnet werden, sondern dem Firmensitz dieser Unternehmen. Das ergibt vor allem Verzerrungen
zugunsten von Wien und zu ungunsten von Oberösterreich und anderer Bundesländer.
In konkreten Zahlen liegt das Steueraufkommen gemäß der Bundesrechenzentrumsberechnung im Jahr 2009
für Wien bei 14.720 Euro pro Kopf, für Oberösterreich bei 5.142 Euro pro Kopf.
Kommt das Modell der Johannes Kepler Universität zur Anwendung, liegt das oberösterreichische Steueraufkommen
(6.725 Euro pro Kopf) über dem Wiener Steueraufkommen (6.540 Euro pro Kopf).
Entsprechend höher liegt auch die Differenz der Leistungen aus dem Finanzausgleich pro Kopf und dem "örtlichen
Steueraufkommen" aus Oberösterreich. Gemäß Berechnung Bundesrechenzentrum: -2.039 Euro, gemäß
alternativer Berechnungsmethode: - 3.622 Euro.
"Diese Zahlen zeigen, dass Oberösterreichs Nettozahlerrolle noch deutlich ausgeprägter ist, als
bisher vom Bundesrechenzentrum ermittelt", erklärt dazu Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. "Die
aktuelle vorliegende Studie ist ein Beweis dafür, dass Oberösterreich nicht nur ein leistungsstarker
Steuerzahler an den Bund ist, sondern auch klare Ansprüche auf Fairness bei der Erfüllung oberösterreichischer
Forderungen ableiten kann. Denn sie unterstreicht einmal mehr, dass Oberösterreich berechtigte Forderungen,
wie die Schaffung einer Medizinuniversität, den weiteren Ausbau der TNF an der Kepler Universität, den
Bau der Summerauerbahn, etc., zu Recht erhebt, da Oberösterreich mit seiner wirtschaftlichen und finanziellen
Leistungskraft zur Schaffung der gesamtösterreichischen Infrastruktur wesentliche Beiträge leistet." |